Von Jan Kowalski (Text und Fotos)
Es ist kalt, grau und nass am Samstagnachmittag in Trier. Die meisten Fußballfans sitzen zu Hause oder in der Kneipe und schauen Bundesliga. Nur vereinzelt haben sich Zuschauer auf den Kunstrasenplatz am Moselstadion verirrt um das Testspiel zwischen Eintracht Trier II und dem SV Krettnach zu verfolgen. Dabei fielen in den 90 Minuten 11 Tore.
Ausgeglichende erste Hälfte
In den ersten 45. Minuten war von einem Klassenunterschied zwischen dem Rheinlandligisten aus Trier und dem Bezirksligateilnehmer nichts zusehen. Die Eintracht drückte die meiste Zeit auf das Tor, doch Krettnach spielte sehr gefährliche schnelle, lange Bälle in die Spitze und ging mit einem solchen Ball auch in der 11. Minute durch Sven Bader in Führung. Der Stürmer der Krettnacher lupfte den Ball schön über Torwart Phillipp Rommelfanger. Eintracht Trier II reagierte sofort und spielte die Angriffe nun konsequenter zu Ende. Diese Bemühungen wurden dann in der 17. Minute belohnt, als Nino Sehovic den Ball schön auf Kader Toure ablegte und dieser den Ball zum 1:1 versenkte.
Doch nach dem Ausgleich ließ die Eintracht wieder etwas locker und das Spiel plätscherte lange vor sich hin. Erst kurz vor der Halbzeit wachten beide Mannschaften noch einmal auf. Erst erzielte Krettnach das 1:2 durch Patrick Dres, der sich im Strafraum stark durchsetzte und Torwart Philipp Rommelfanger austanzte. Plötzlich war Krettnach richtig gefährlich und hatte weitere Gelegenheiten, um die Führung auszubauen. Doch vor der Pause klingelte es nur noch einmal auf der anderen Seite: In der 44. Minute traf abermals Kader Toure für die Eintracht zum Halbzeitstand von 2:2. Die Eintracht konnte fast glücklich sein, mit einem Unentschieden in die Kabine zu gehen.
Zweite Hälfte: Krettnach ohne Chance
War in der ersten Hälfte noch kein wirklicher Klassenunterschied zu erkennen, so sah man ihn in der zweiten Hälfte umso deutlicher. Die Gäste aus Krettnach hatten in den zweiten 45 Minuten keine einzige Chance und gingen schlussendlich mit 9:2 unter. Die zweite Mannschaft der Eintracht brauchte etwa zehn Minuten nach Wiederanpfiff und einen Vierfachwechsel in der 52. Minute, bis sie den Torreigen begann.
Das 3:2 fiel in der 56.Minute durch Faisal Aziz, der eine schöne Hereingabe von rechts in der Mitte verwertete. Keine zwei Minuten später lag der Ball schon wieder im Kasten von Tobias Schmitt. Das 4:2 hatte Meliani Saim erzielt, indem er den Ball aus vollem Lauf schön über den Schlussmann lupfte. Die Gäste arbeiteten alle in der Abwehr, doch sie waren meist einen Schritt zu spät für die nun stark aufspielende Eintracht. In der 73. Minute erzielte wieder Faisal Aziz das 5:2 nach einer Flanke von rechts und in der 77. Minute traf abermals Meliani Saim mit einem trockenen Flachschuss ins lange Eck zum 6:2.
Auch in den letzten zehn Minuten hörte die Eintracht aus Trier nicht auf anzugreifen und ließ dem Gegner absolut keine Chance. In der 80. Minute traf Kevin Arbeck mit einem sehenswerten Lupfer nach Balleroberung im Mittelfeld zum 7:2 und zwei Minuten später machte Faisal Aziz sein drittes Tor an diesem Nachmittag zum 8:2, wieder mit einem starken Abschluss nach einer Flanke von rechts. Quasi mit dem Schlusspfiff traf auch Meliani Saim ein drittes Mal mit einem Ball von der rechten Seite zum Endstand von 9:2.
Trainer-Stimmen
Das Ergebnis war im Endeffekt ein wenig zu hoch, aber Krettnach hatte in der zweiten Halbzeit keine Chance und die Eintracht II bis zum Ende Lust Tore zu schießen. Eintracht-Trainer Herbert Herres war dementsprechend zufrieden mit seinem Team: „In der ersten Hälfte waren wir zu lasch, das haben wir in der Zweiten dann besser gemacht und überlegen gewonnen.“
Sein Gegenüber Erwin Berg vom SV Krettnach konnte auch der hohen Niederlage etwas abgewinnen: „Mir war klar, dass wir in der zweiten Halbzeit ’ne Packung bekommen würden, dafür sind die Jungs der Eintracht einfach zu gut. Für uns war das ein guter Test und die erste Halbzeit hat mir gut gefallen. Vielleicht hätten wir zwei, drei weniger kassieren müssen, es ist okay, wenn die Jungs etwas enttäuscht sind, aber es war nur ein Testspiel.“
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