Der Stadionsprecher von Eintracht Trier, Martin „Köbi“ Köbler, richtet sich an die Anhänger des Trierer Traditionsklubs. In der neuen Kolumne, die vor jedem Heimspiel der Eintracht erscheint, wird er in einer kurzen Ansprache an die Fans des Regionalligisten die Worte richten, die sonst unausgesprochen bleiben. In dieser Ausgabe widmet er sich dem Derby gegen die TuS Koblenz.
ja, der Aufstiegstraum ist nach menschlichem Ermessen ausgeträumt. Das 1:3 gegen den 1. FC Köln II trotz furioser Anfangsphase sitzt noch immer tief und auch die beiden Remis in Düsseldorf und in Elversberg konnten nicht dazu beitragen, unseren Traum nochmals aufleben zu lassen. Zu groß ist der Punkteabstand – auch, wenn die Sportfreunde Lotte mittlerweile gerne mal Punkte liegen lassen. Doch sowohl Borussia Mönchengladbach II als auch Borussia Dortmund II wirken gefestigt und werden – zusammen mit Lotte – das Titelrennen realistisch betrachtet unter sich ausmachen. Ihr glaubt mir nicht, wie schwer mir diese Zeilen fallen – mir, dem Berufsoptimisten, der das Glas immer eher halb voll sieht als halb leer. Doch der Traum, er ist nach fünf Heimniederlagen wohl ausgeträumt.
Aber Leute, ich sage Euch eines: Auch, wenn wir es dieses Jahr nicht schaffen sollten – es kommt eine neue Saison, eine neue Liga und ein neuer Wind. Und, das sei gesagt: Was ist schöner? Sich Träumen hinzugeben oder in schönen Erinnerungen zu schwelgen? Beides hat seine Vorzüge, aber ich für meinen Teil schwelge unglaublich gerne in Eintracht-Erinnerungen.
Erinnerungen an Momente, in denen die Welt stehen bleibt
Und eine solche schöne Erinnerung drängt sich mir heute geradezu auf: Eintracht Trier – TuS Koblenz, 25. Mai 2011. Auch hier hatten wir einen Traum – einen Traum, der wahr wurde. Die Mannschaftsaufstellung dieser Partie habe ich gerade noch einmal herausgekramt und liegt beim Schreiben dieser Zeilen vor mir. Ebenso die Eintrittskarte, Haupttribüne Block BB, Reihe 1, Platz 10. Das war mein Platz damals für das Finale, fast auf einer Höhe mit der Torauslinie. Das 2:0 durch Lukas Mössner war somit vor „meinem“ Tor – ein Moment, den ich nicht vergessen werde. Kennt ihr das nicht auch? Diesen Bruchteil einer Sekunde, wenn ihr merkt: „Der geht rein!“ – das sind die Augenblicke, in denen die Welt stehen bleibt. Und so hat wohl jeder, der mit der Eintracht hält, in diesen Tagen mal an dieses irre Finale in unserem geliebten Moselstadion gedacht.
Als Träume zu Erinnerungen wurden.
Und auch, wenn unser „großer“ Traum nichts werden sollte – es werden neue Träume folgen – die irgendwann zu Erinnerungen werden.
Irgendwann.
Wir sehen uns auf dem Platz, wenn es wieder heißt:
Eintracht Trier – TuS Koblenz / Moselstadion Trier / Freitag, 23. März 2012 / 19 Uhr.
Haut rinn!
Euer Köbi
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