Von Florian Schlecht (Text), Anna Lena Grasmück (Fotos), Benjamin Judith und Lars Eggers (Video)
Eintracht Trier hat das letzte Heimspiel im Moselstadion im Jahr 2013 gewonnen: Beim 3:0 gegen Neckarelz begeisterte die Mannschaft vor 1.647 Zuschauern mit Spielwitz, Aggressivität, Rückkehrern und einem „Mosel-Messi“.
„Ich will mich bei den Jungs bedanken. Sie gehen seit Wochen auf dem Zahnfleisch“, freute sich Trainer Roland Seitz. Gästecoach Peter Hogen wollte die schmale Kaderbesetzung nicht für die Pleite verantwortlich machen. „Trier hat uns vor echte Schwierigkeiten gestellt und eine tolle Leistung gezeigt. Wir hatten ihrem Offensivspiel nichts entgegen zu setzen.“
Mit der finanziellen Eigenbeteiligung für das Trainingslager, in das die Mannschaft vom 2. bis 9. Februar 2014 ins türkische Belek fliegt, hatten die Spieler bereits vor dem Spiel ein Zeichen im Aufstiegsrennen gesetzt. Auf dem Platz legten sie gleich nach, dominierten das Geschehen von Beginn an und kamen über feine Kombinationen zu zahlreichen Chancen.
Personell machte sich dabei bezahlt, dass Matthias Cuntz nach seiner Rotsperre ins defensive Mittelfeld zurückkehrte, wo er im Zusammenspiel mit Steven Kröner Räume zustellte und Angriffe einleitete.
Zwei Rückkehrer und ein „Mosel-Messi“
Auch Lars Bender rückte ins Team, begann wie gewohnt auf der rechten Außenbahn – und traf gegen seinen „Lieblingsgegner“ gleich früh zum 1:0. Nach sechs Minuten schob er aus kurzer Distanz eine Hereingabe von Christoph Anton ein, der nach einem Doppelpass mit Alon Abelski bis an die Grundlinie vorgestoßen war und den Ball präzise vor die Füße von Bender spielte. Der Namenszwilling des Leverkusener Nationalspielers behielt die Nerven – schon beim 1:1 im Hinspiel hatte er die Führung erzielt.
Trier drückte weiter auf das Tempo – und zauberte. Insbesondere in Person von Anton, der sich als echter „Mosel-Messi“ präsentierte. Einen feinen Schlenzer des Talents aus Schoden konnte Gästekeeper Florian Hickel aus dem Eck fischen (14.). Wenig später setzte sich der 22-Jährige gleich gegen drei überforderte Gegenspieler durch, doch die Flanke brachte keinen Ertrag ein.
Sylvano Comvalius, Alon Abelski und Fabian Zittlau verpassten noch vor der Pause das erlösende zweite Tor. Comvalius scheiterte an Hickel, nachdem er von Abelski geschickt wurde (32.). Abelski zog aus 16 Metern Entfernung deutlich über das Tor, als er eine Comvalius-Ablage direkt draufzog (35.). Beim Schuss von Fabian Zittlau, den Hickel parierte, war der Winkel zu spitz (38.).
Comvalius-Doppelpack bringt die Entscheidung
Das einzige Manko im Eintracht-Spiel war die Chancenverwertung. Ansonsten bot sie nach nur einem Punkt aus den vorangegangenen drei Partien eine Leistung, die vor Spielwitz und Aggressivität nur so sprühte.
Die Belohnung dafür sollte sie im zweiten Durchgang einfahren. Das 2:0 erinnerte in der Entstehung an das erste Tor: Erneut bediente Abelski nach einem Doppelpass Christoph Anton, der passte scharf rein und Comvalius vollstreckte unter dem Jubel der Fans (65.). Endgültig drauf auf dem Sieg war der Deckel wenig später, als der Niederländer eine Ecke von Abelski zu seinem neunten Saisontreffer verwandelte (69.). Der ehemalige Jugendspieler von Ajax Amsterdam verpasste gar noch seinen Hattrick, als er kurz vor dem Ende entscheidend am Abschluss gehindert wurde (89.).
Eine Aufgabe steht Trier in diesem Jahr aber noch bevor: In der kommenden Woche geht es zu Hessen Kassel, das mit einem 0:6 bei Kaiserslautern II Schiffbruch erlitt. Zwei Punkte Rückstand hat die Eintracht nach ihrem Erfolg nun auf den Relegationsplatz. Das Spiel des SC Freiburg II in Pfullendorf fiel aus, Großaspach siegte 3:1 in Mannheim. Homburg (1:2) in Koblenz und Zweibrücken (0:3 gegen Ulm) unterlagen hingegen in ihren Partien.
Die Videos zum Spiel:
Spielzusammenfassung:
Stimmen:
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Statistik und Noten
Eintracht Trier – SpVgg. Neckarelz 3:0 (1:0)
Trier: Keilmann (3,5) – Brighache (3), Dingels (2,5), Hollmann (3), Zittlau (2) – Kröner (3, ab 62. Spang 3), Cuntz (2,5 ab 78. Konrad) – Bender (2,5, ab 75. Guenther), Abelski (2), Anton (1) – Comvalius (2).
Neckarelz: Hickel – Kiermeier, Bindnagel, M. Throm, Bückle – Schäfer, Kizilyar (71. Schäfer) – Gerstle (79. Matsuda), Galm, Beyazal (71. H. Throm) – Burgio.
Schiedsrichter: Moritz Kühlmeyer (Mainz).
Tore: 1:0 Bender (6.), 2:0 Comvalius (65.), 3:0 Comvalius (69.).
Zuschauer: 1.647.
Spieler des Spiels: Christoph Anton. Dem Talent von Eintracht Trier gelang zwar kein Tor – dafür gab er zwei Vorlagen zum 3:0-Sieg und zeigte in einigen Situationen echten Zauberfußball.
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Die Fotos zum Spiel
schustermanni meint
hallo eintracht freunde, nach aussage von hessen kassel, hat die platzkommision entschieden , das der platz in kassel bespielbar ist, so das am samstag gespielt wird , diese aussage wurde auch von hesen kassel von der geschäftsführung heute um zehnuhr fünfunddreißig bestätigt gruß und hoffentlich drei punkte manni schuster
Benjamin Judith meint
Und an dieser Stelle noch eine kleine Entschuldigung beim doppelten Torschützen des gestrigen Tages: Sylvano – not Steven – I am really sorry! While doing our next interview – as promised by you – in German, just give me a typical German name… like Dieter… Jürgen… Manfred… Helmut…
gerd meint
gute vorstellung unserer eintracht – die note sehr gut hat sich der schodener anton redlich verdient.
sve-torsten meint
Das war eine hervorragende Vorstellung zum Abschluss des Jahres! Herzlichen Glückwunsch!
Toni mit einem klasse Auftritt! Schön, dass Du wieder fit bist!
Und heute hat man klar gesehen, wer uns die letzten beiden Wochen gefehlt hat: Cuntz! Das ist unser Leader im Mittelfeld, der die ganze Mannschaft mitzieht. Vor der Abwehr räumt er kompromisslos ab und nach vorne kurbelt er das Spiel an. Die Körpersprache der kompletten Mannschaft war heute wieder so wir wie sie diese Saison kennengelernt haben. Weiter so, und in Kassel noch mal alles geben. Dort ein Dreier, und wir liegen richtig gut im Rennen. Quotschalla kehrt endlich zurück, Buchner auch. Da sind wir wieder komplett.