Von Jörg Rossler
In einer über weite Strecken einseitigen Partie verliert Eintracht Trier gegen den KSV Baunatal wichtige Punkte. Trotz zahlreicher Chancen im Moselstadion konnte die Kiefer-Elf nicht den entscheidenden Treffer in der Partie am 26. Spieltag der Regionalliga Südwest setzten. Am Ende musste sich der SVE mit einem 1:1-Unentschieden zufrieden geben.
Die meiste Zeit saß Jens Kiefer zurückgelehnt in seinem Trainerstuhl. Nur selten sprang er auf, um seine Mannschaft zu ordnen und Anweisungen aufs Feld zu rufen. Vor der Partie hatte der 39-Jährige seine Mannschaft gegenüber der Niederlage in Hoffenheim erneut umgebaut. Nach verbüßter Gelbsperre kam Marco Quotschalla wieder in die Startelf. Er ersetzte auf der Außenbahn Ken Asaeda.
In den ersten 45 Minuten hatte der Rückkehrer nicht viele Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Meistens liefen die Angriffe des SVE über die linke Seite, die erneut von Christoph Buchner und Christoph Anton beackert wurde. Trotz verstärkter Trainingseinheiten für die Offensive, es mangelte den Blau-Schwarz-Weißen an der nötigen Präzision. Ein Mangel, den Kiefer von seinem Team bereits aus dem Hoffenheim-Spiel kannte.
Keilmann im SVE-Tor fast ohne Arbeit
Chris Keilmann hatte in der ersten Halbzeit kaum Gelegenheiten, sich zu bewähren. Lediglich ein weiter Ball, der von der Mittellinie geschlagen wurde und ein Freistoß vom Strafraum-Eck brachten die Gäste aus Nordhessen vor das Eintracht-Tor. Die restliche Zeit war die Mannschaft von Trainerduo Tobias Nebe und Tobias Klöppner damit beschäftigt, den Sturmlauf der Gastgeber ohne Schaden zu überstehen.
An Chancen mangelte es den Blau-Schwarz-Weißen in der ersten Hälfte nicht. Das Halbzeitergebnis hätte zur Pause auch gut und gerne höher ausfallen können. Hätte, hätte, Fahrradkette.
Langer Atem zahlt sich aus
Die größte Chance zur Führung hatte Steven Kröner in der 17. Minute. Nach einer Abelski-Ecke und der Kopfballverlängerung von Sylvano Comvalius kam Kröner aus fünf Metern frei zum Schuss – KSV Keeper Jerome Reisacher stand goldrichtig und konnte den schlecht platzierten Ball sicher entschärfen. Es war dann ein Strafstoß, der die Halbzeitführung für die Gastgeber brachte. In der 39. Minute gab es wieder Eckball für den SVE, wieder suchte Abelski Comvalius, der auf Buchner verlängerte, doch der aufgerückte Verteidiger kam einen Schritt zu spät. Dass es trotzdem noch vor der Pause zur Führung reichte, lag an Schiedsrichter Patrick Kessel. Der Referee sah in der 43. Minute ein Foulspiel von Reisacher an Comvalius und zeigte auf den Punkt. Der gefoulte schoss selbst und verwandelte zum 1:0.
Überraschung nach der Pause
Nach der Halbzeitpause kam die Ernüchterung. Ein Freistoß aus gut 40 Metern, geschlagen von Nico Schrader, segelte Richtung Keilmann, der Ball wurde länger, immer länger, flog über den indisponierten Keilmann hinweg und klatschte vom Quergestänge zurück in die Mitte, wo Manuel Pforr mutterseelenalleine lauerte und die Kugel zum Ausgleich über die Linie drückte. Das war erst der dritte Vorstoß der Gäste in den Strafraum des Kiefer-Teams.
Anschließend reagierte der Eintracht-Coach und brachte in der 59. Minute für den mit gelb vorbelasteten Konrad Fahrudin Kuduzovic ,der sich im defensiven Mittelfeld mit Matthias Cuntz um den Spielaufbau kümmern sollte, Kröner gab fortan den Innenverteidiger.
„Faz hat dem Spiel nochmal neue Impulse gegeben“, sagte Kiefer nach der Partie. Von seiner neuen Position heraus sah der Bosnier dann auch, wie sein Team Chance um Chance herausspielte, aber keinen zweiten Treffer mehr zustande brachte.
Brechstange für den Schlussspurt
Wer so viele Chancen ungenutzt lässt, der braucht sich nicht zu wundern, dass der Gegner irgendwann selbst das Toreschießen entdeckt. Gleich zwei Mal hatte Baunatal die Chance auf die Führung. In der 71. Minute war es ein flacher Pass von Christian Käthner und Tim Philipp Brandner verpasste am Fünfmeterraum nur um eine Stiefelspitze, die Abwehr hatte den Stürmer, der in in der 71. Minute in ihrem Rücken lauerte, einfach vergessen. Sieben Minuten später war Käthner wieder beteiligt: In der 78. Minute marschierte der Gäste-Kapitän über die rechte Seite Richtung Strafraum und visierte das lange Eck an, der Ball sprang knapp am Pfosten vorbei. „Wir haben heute nicht gut gespielt, trotz der zahlreichen Chancen. Davon muss man einfach eine machen“, analysierte Kiefer in der Pressekonferenz nach dem Spiel.
In der Schlussphase packte seine Mannschaft dann die Brechstange aus, wollte um jeden Preis die drei Punkte an der Mosel behalten. Aber weder der eingewechselte Kushtrim Lushaktu (80., 83,) noch Comvalius (87.) hatten das Glück auf ihrer Seite.
„Das war heute ein Spiel, wie wenn eine Katze mit einer Maus spielt“, sagte Baunatals Trainer Tobias Klöppner in seiner Analyse. „Wir nehmen diesen Punkt gerne mit.“ Sein Gegenüber konnte über diesen Vergleich nur schmunzeln und ergänzte: „Wir hätten die Maus aber heute auch killen müssen“, sagte Kiefer. Gegen Koblenz am kommenden Mittwoch will er diesen Killerinstinkt von seinem Team sehen.
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Statistik
SV Eintracht Trier 05 1:1 KSV Baunatal
Tore: 1:0 Comvalius (44.), 1:1 Pforr (55.)
Zuschauer: 1427
Eintracht Trier: Keilmann – Buchner, Hollmann, Konrad (58. Kuduzovic) , Bender – Cuntz, Kröner – Anton, Abelski, Quotschalla (68. Lushtaku) – Cumvalius
KSV Baunatal: Reisacher – Leipold, Wolf, Hanske, Davulcu – Borgardt, Käthner – Brandner, Pforr (69. Pforr), Ayaloglu (62. Matys) – Schrader (75. Tanjic)
Schiedsrichter: Patrick Kessel
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Die Fotos zum Spiel
Fotos: Peter Mertes und Anna Lena Grasmück
schustermanni meint
hey eintrachtler,ich frage mich, was ist nach dem wormser spiel, mit unserer eintracht passiert?, ist derneue trainer, mit unseren „profis“ zu hart umgegangen? oder haben sie vergessen , wofür sie bezahlt werden jetzt kann nur noch eins helfen , aufbäumen und am mittwoch den rheinlandpokal in koblenz gewinnen , sollte dies nicht geschehen , sehe ich für den profifußball in trier schwarz , deshalb muß ein sieg in koblenz her, egal wie auch immer , und nicht wie gegen baunatal vor dem tor noch drei viermal passen, sondern den mut haben draufzuhauen und einzulochen hoffe als langjähriges mitglied und könner der eintracht den bitburger rheinlandpokal 2014 gruß manni schuster und die mit mir die daumen drücken
gerd meint
der bericht ist gut geschrieben, hat aber wenig mit dem eigentlichen spiel zu tun– das habe ich als grotten schlecht
kick gewertet, soetwas von plan -hilflos und lauffaul habe ich die eintracht schon lange nicht mehr gesehen, hoffe auf die nächste saison