Von Florian Schlecht
Am Samstag feiert Roland Seitz sein 100. Regionalligaspiel als Trainer von Eintracht Trier in Serie (14 Uhr). Gegner ist der SC Idar-Oberstein, der das letzte Aufeinandertreffen an der Mosel mit 1:0 gewann. Dabei muss der Oberpfälzer auf Torhüter Stephan Loboué und Neuzugang Marco Quotschalla verzichten.
Roland Seitz hat ein fotografisches Gedächtnis, wenn es um Fußballspiele geht, die er selber von der Seitenlinie aus betreut hat. „Marcus Fischer hat einen Freistoß kurz vor der Halbzeit eingeköpft. Leider haben wir in der Anfangsphase durch Wilko Risser die Führung verpasst“, erinnert sich der Oberpfälzer an seine Rückkehr als Trainer bei Eintracht Trier am 17. April 2010, die mit 0:1 bei den Sportfreunden Lotte verloren ging. „Ein grausamer Start war das“, sagt er. Was folgte, war der sportliche Abstieg wenige Wochen später, der glückliche Klassenerhalt am „Grünen Tisch“ – und ein Neuaufbau, der Trier wieder in der Spitzengruppe etablierte. 99 Regionalligaspiele hat Seitz die Trierer nun am Stück als Coach begleitet – das Heimspiel gegen den SC Idar-Oberstein (Samstag, 14 Uhr) wird die Nummer 100 sein.
Ein stolzes Jubiläum. „Und eine schöne Sache für jemanden, der hauptberuflich Trainer ist. Hier herrscht ein großes Medieninteresse. Wir haben hier in der Zeit auf einem konstant hohen Niveau gearbeitet.“ Doch Seitz ist nicht rundum zufrieden. „Der ganz große Wurf hat gefehlt.“ Das wäre der Aufstieg. Das Wort streicht der 48-Jährige momentan aber bewusst aus dem Vokabular, nachdem die Mannschaft bei Wormatia Worms erst einmal froh über ihren ersten Sieg im Jahr 2013 war.
„Idar-Oberstein wird mit Mann und Maus verteidigen“
Zunächst einmal gilt es nun, gegen Idar-Oberstein nachzulegen und auch im Moselstadion mit den eigenen Fans feiern zu können. „Mit einem Erfolg können wir uns von den Abstiegsplätzen weiter entfernen und unsere Konkurrenz vielleicht noch etwas ärgern“, hofft Seitz.
Was für ein harter Brocken da anrollt, haben die letzten beiden Spiele gegen das Kellerkind bewiesen. Vor einem Jahr verdarb Idar-Oberstein den Trierern mit einem 1:0-Coup im Moselstadion den Start aus der Winterpause. Beim 0:0 im Hinspiel tat sich die Eintracht schwer, Räume in der kompakten Defensive des Gegners zu finden. „Sie werden hier wieder mit Mann und Maus verteidigen. Das ist ihre Stärke“, weiß Seitz. Sein Rezept, um den Abwehrriegel zu knacken: „Wir brauchen Geduld und müssen präzise Bälle ins Zentrum spielen.“
Loboué verletzt, Quotschalla gesperrt
Die Startelf muss der Trainer dabei verändern. Stephan Loboué fällt mit einer Muskelverletzung aus. „Es ist zum Glück kein Faserriss.“ Ein Einsatz kommt dennoch nicht in Frage. Für den Routinier wird Andreas Lengsfeld beginnen, Robin Strellen rückt als Ersatzmann aus dem Rheinlandliga-Kader hoch.
Auch Marco Quotschalla, der zuletzt zum festen Bestandteil des Teams avancierte, ist zur Zuschauerrolle verdonnert. Der Offensivspieler sah in Worms seine fünfte Gelbe Karte. Die Statistik aus der Hinrunde beim Wuppertaler SV wurde weiter gezählt. „Wir waren schon überrascht, als wir die Liste vom DFB zugeschickt bekommen haben.“
Als Ersatz wird voraussichtlich Steven Lewerenz in die Mannschaft rücken, der nach einem Mittelhandbruch mit einer Schiene auflaufen will. „Ob diese zulässig ist, bleibt aber immer Ermessenssache des jeweiligen Schiedsrichters“, meint Seitz. In der Viererkette soll Thomas Konrad nach seiner Gelbsperre wieder von Beginn an auflaufen. Dafür wird Michael Dingels wahrscheinlich auf der Bank sitzen.
Gefährdet ist das Spiel nach dem Stand von Freitag nicht mehr. Eine Platzkommission gab um 12 Uhr grünes Licht. Einige Fans halfen, die Stehränge vom Schnee zu befreien. Dem Jubiläum von Seitz steht so nichts mehr im Weg. Ein Sieg – das wäre eine perfekte Abrundung im 100. Spiel.
+++Eintracht in Kürze+++
Pagenburg noch cooler? Ganz vorne hofft Seitz weiter auf Tore von Chhunly Pagenburg, der sein erstes Spiel nach der Bekanntgabe des Wechsels zum FSV Frankfurt bestreitet. „Ich bin ganz froh, dass es jetzt schon raus ist, wo er ab Sommer spielt“, meint Seitz. „Vielleicht präsentiert er sich jetzt sogar noch kälter und cooler vor dem Tor, jetzt, wo der letzte Druck weg ist.“
Bollwerk aus Idar-Oberstein – Der SC Idar-Oberstein kämpft in der Regionalliga gegen den Abstieg, ist aber eine Nuss, die schwer zu knacken ist. In der Auswärtstabelle liegt die Mannschaft von Sascha Hildmann auf dem siebten Platz mit erst zwei Niederlagen. Insgesamt hat das Bollwerk erst 27 Gegentore kassiert. Der Start in das Jahr 2013 ist dem Team um Leistungsträger Michael Lehmann aber missglückt. Bei Kaiserslautern II (0:3) und daheim gegen Hoffenheim II (1:3) gab es deutliche Niederlagen.
SCT verkauft Tickets für Derby in Koblenz – Am Samstag, 30. März (14 Uhr), tritt Eintracht Trier bei der TuS Koblenz an. Der Supporters Club Trier (SCT) verkauft bereits in den Heimspielen gegen den SC Idar-Oberstein und den FC Homburg Tickets für das Derby. Diese sind im Fanartikelshop im Stadion erhältlich.
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