Von Florian Schlecht (Text), Anna Lena Grasmück (Fotos), Benjamin Judith und Holger Görgen (Video)
Es wurde nichts mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel: Eintracht Trier vergab beim 2:2 gegen Mainz 05 II eine 2:0-Führung. Eine hitzige Diskussion gab es um den Einsatz von vier Bundesligaprofis. Ein Video mit Spielszenen und Stimmen ist online.
Für Eintracht Trier haben sich die Träume vom zweiten Saisonsieg im zweiten Spiel zerschlagen. Beim 2:2 gegen den FSV Mainz 05 II vergaben die Schützlinge von Roland Seitz eine 2:0-Halbzeitführung, weil sie nach dem komfortablen Vorsprung mit zu vielen Fehlern und zu wenig Entlastung agierten. Erneut war es Chhunly Pagenburg, der wie beim Auftakterfolg beim SC Freiburg II mit einem Doppelpack auf Seiten der Heimelf glänzte. Der Angreifer schob erst eine Kopfballvorlage von Fahrudin Kuduzovic nach 15 Minuten lässig an FSV-Torhüter Christian Mathenia vorbei (15.) und wuchtete dann eine gefühlvolle Flanke von Steven Lewerenz unter die Latte (37.). Den Anschlusstreffer erzielte Stefan Bell, der einen Torwartfehler von Andreas Lengsfeld bestrafte, der nach einer Ecke von Sebastian Knopp orientierungslos durch den Strafraum irrte (57.). Danach verdienten sich die Gäste vor 2.037 Zuschauern das Remis durch ihren Zug zum Tor, den David Hoilett nach Vorarbeit von Bell gegen zunehmend passive Platzherren belohnte (78.). „Natürlich sind wir enttäuscht, dass der Vorsprung nicht gereicht hat“, betonte Seitz.
Eine brisante Diskussion entfachte sich aber um den DIN-A4-Zettel mit den Mannschaftsaufstellungen, der vor dem Spiel ausgedruckt wurde. Während Trier im Vergleich zum Freiburg-Spiel personell und taktisch unverändert im 4-1-4-1-System in das Spiel gegangen war, gab es bei Mainz mehrere Änderungen, über die Eintracht-Trainer Seitz nicht schlecht staunte. In der Vorwoche noch mit 0:5 gegen Hoffenheim II unterlegen, überraschte der Nachwuchs diesmal mit mächtig Unterstützung aus der Bundesliga. Vier Profis standen im Kader. Innenverteidiger Stefan Bell stand mal in den Schlagzeilen mit einem Angebot von Inter Mailand, Yunus Malli absolvierte in der letzten Saison 13 Bundesligaspiele für Mainz, Angreifer Petar Sliskovic war an den FC St. Pauli ausgeliehen, Benedikt Saller hofft nach der Vorbereitung auf den Durchbruch unter Thomas Tuchel. „Die Fans sollten schon wissen, dass das nicht die Mainzer Mannschaft der letzten Woche war“, ärgerte sich Seitz.
Martin Schmidt, Trainer der FSV-Reserve, wehrte sich gegen den Vorwurf der Unterstützung aus dem Oberhaus. „Die Spieler gehören zu unserem Kader und sollen uns auf Dauer helfen, uns nicht so naiv anzustellen.“ Doch besonders Sliskovic und Bell hoffen bis Ende August noch auf einen Wechsel zu anderen Vereinen. Das wusste offenbar auch Seitz, der scharf konterte. „Auch mein Kollege weiß, dass das Jungs sind, die keine Lust haben, in der U23 zu spielen.“
Pagenburg-Doppelpack vor der Pause
Der ursprüngliche Trierer Plan, das Geschehen in die Mainzer Hälfte zu verlagern, war so früh zu den Akten gelegt. Vor der Pagenburg-Gala hatte die Eintracht mehrfach Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Die Gäste dominierten die Anfangsphase und kamen zu Möglichkeiten. Nach einer Ecke von Malli zielte der unbedrängte Fabian Kalig am langen Pfosten vorbei (5.). Kurios wurde es wenig später. Lengsfeld rettete erst zu weit vor dem Tor gegen Sliskovic. Kalig ballerte den direkten Abpraller aus 30 Metern auf den leeren Kasten, Lengsfeld eilte zurück, ließ den Ball aber vor die Füße von Hoilett fallen, dessen Schuss der Torhüter dann grandios parierte (12.). Mario Klinger blockte anschließend auch die folgende Möglichkeit von Sliskovic, erst dann fanden die Kettenchancen für Mainz ihr Ende.
Die Hektik ließ erst nach der Führung nach. Nach dem Spielzug gewann die Eintracht die Kontrolle und legte mit ihrer zweiten Möglichkeit gleich nach. Für Pagenburg war der Doppelpack gleichbedeutend mit dem vierten Saisontor im zweiten Spiel. Fouad Brighache musste noch im ersten Durchgang ausgewechselt werden. „Er hat einen schmerzhaften Stich im Oberschenkel gespürt“, erklärte Seitz. Ob der Kapitän sich eine Zerrung oder einen Muskelfaserriss zugezogen hat, sollen weitere Untersuchungen ergeben.
Nach der Pause wurde es turbulent. Erst lenkte Lengsfeld einen Kopfball von Saller an die Latte (51.), anschließend vergab Lewerenz (54.) nach einem Alleingang die Vorentscheidung. Das rächte sich wenig später mit dem Anschlusstreffer, auf den die Heimelf geschockt reagierte. Während Mainz zauberte, kombinierte und drängte, zog sich Trier immer weiter zurück. „Das hat uns das Genick gebrochen, wir haben danach nicht mehr die Souveränität in der Defensive ausgestrahlt“, monierte Seitz. Torge Hollmann führte das auf die Anpassungsprobleme zurück: „Wir müssen uns einfach weiter finden.“ Die nächste Gelegenheit dazu ist bereits am Dienstag beim Auswärtsspiel beim FC Homburg (19 Uhr).
Statistik
Eintracht Trier – FSV Mainz 05 II 2:2 (2:0)
Trier: Lengsfeld – Brighache (25. Kröner), Klinger, Hollmann, Zittlau – di Gregorio – Lewerenz, Abelski, Kuduzovic (81. Fuchs), Watzka (71. Anton) – Pagenburg.
Mainz: Mathenia – Kalig, Bell, Schneider, Rossbach – Jeffrey (87. Müller), Knopp – Saller (71. Röser), Malli, Hoilett – Sliskovic.
Schiedsrichter: Moritz Kühlmeyer (Holzhausen).
Tore: 1:0 Pagenburg (15.), 2:0 Pagenburg (37.), 2:1 Bell (57.), 2:2 Hoilett (78.).
Zuschauer: 2.037.
Das Video zur Partie (Szenen + Stimmen)
[yframe url=’http://www.youtube.com/watch?v=DJ1kSdAS5SE‘]
Trierjung meint
Dau Fuchs woarst uch nit im Stadion. De Eintracht hat super gespielt. Wenn die Mainzer nit ihr Profis gehabt hätten wären die mit der dicker Packung retour gefoar!
Jürgen Fuchs meint
Offensichtlich waren der Verfasser des Berichtes bzw. der Kommentator des Videos auf einem anderen Spiel, oder kann man sich über die Umstellungen so ärgern (übrigens alles Spieler im U 23-Alter), daß man die Überlegenheit des Gegners nicht erkennt!
treverer meint
ANGSTHASENFUSSBALL, MIT DEM TRAINER WIRD DAS NIX MEHR!
Der selbe Scheiß wie letztes Jahr
Föhrener meint
Na …. wird das was mit dem Torwart ?? ich glaube es nicht !