Aus Freiburg berichten Florian Schlecht (Text) und Anna Lena Grasmück (Fotos)
Erst war mächtig Sand im Getriebe – dann schlug die große Stunde von Chhunly Pagenburg. Nach einem Eigentor von Fouad Brighache drohte Trier ein Kaltstart in die neue Regionalliga. Doch Pagenburg sorgte für die Wende.
Ein Doppelpack von Chhunly Pagenburg hat Eintracht Trier einen gelungenen Start in die Regionalliga Südwest beschert. Der ehemalige Bundesliga-Angreifer des 1. FC Nürnberger wandelte mit seinen beiden Toren in der zweiten Halbzeit den Rückstand beim SC Freiburg II in einen 2:1-Sieg um. „Besser kann es gar nicht losgehen“, strahlte der Stürmer nach seinem gelungenen Tag im Breisgau mit der Sonne um die Wette. Obwohl bei der neuformierten Mannschaft noch reichlich Sand im Getriebe war, Kapitän Fouad Brighache ein Eigentor erzielte und erst eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang die Wende bescherte, war Pagenburg zufrieden. „Wir sind noch nicht eingespielt, wenn wir die Spiele trotzdem gewinnen und dann so zurückkommen, ist das für die Moral wichtig.“ Bereits in der Vorbereitungsphase drehte Trier einen 0:2-Rückstand gegen den 1. FC Köln, auch dank zweier Pagenburg-Tore. „Das war vielleicht die Generalprobe für das Spiel heute“, grinste der Matchwinner.
Auch Roland Seitz atmete auf. Der Trainer gestikulierte in der Nachspielzeit wild, um dann nach dem Abpfiff Arm in Arm mit Rudi Thömmes und Sascha Purket zu liegen. „Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie das Spiel gedreht haben.“ Denn zunächst drohte ein echter Kaltstart in die neue Regionalliga. Das 4-1-4-1-System, mit dem die Eintracht startete, war auf Kompaktheit und Konter ausgelegt. Die Aufstellung blieb ohne große Überraschungen.
Im Tor begann Andreas Lengsfeld, davor standen in der Viererkette Fouad Brighache und Fabian Zittlau als Außenverteidiger, Torge Hollmann und Mario Klinger in der Mitte. Klinger hatte sich dabei gegenüber Steven Kröner durchgesetzt und kam erstmals seit dem 17. Dezember 2011 (damals für RW Oberhausen gegen Wacker Burghausen) wieder in einem Pflichtspiel zum Einsatz. Baldo di Gregorio agierte als einziger Sechser vor der offensiven Mittelfeldreihe mit Steven Lewerenz, Alon Abelski, Fahrudin Kuduzovic und Maximilian Watzka, der anstelle von Christoph Anton zum Einsatz kam. Einzige Spitze war Chhunly Pagenburg.
Brighache-Eigentor vor der Pause
Die fehlende Abstimmung war Trier in der Anfangsphase deutlich anzumerken. Die jungen Freiburger hatten mehr Ballbesitz und spielten die passiven Trierer schwindlig. Mehrfach verpassten die Gastgeber die Führung. Nach einem Missverständnis zwischen Lengsfeld und Klinger war der Torwart weit aus seinem Gehäuse geeilt, Charles Laprevotta zog aus 16 Metern ab, aber der Ball rollte knapp am leeren Tor vorbei (4.). Wenig später wurde Laprevotta mit einer weiten Flanke von Tim Albutat bedient, doch der Kopfball landete nur an der Latte (6.). Erst nach einer halben Stunde hatte die Eintracht das Spiel besser im Griff, während Freiburg den Druck aus seinen Angriffen nahm. Dennoch fiel in der Phase das 1:0 nach einem echten Abwehrschnitzer – Brighache köpfte einen weiten Ball in Richtung des eigenen Tores, das Lengsfeld bereits verlassen hatte. Der Keeper stürmte dem Leder noch nach, berührte es mit den Fingerspitzen, doch das Eigentor konnte er nicht mehr verhindern (43.). „Ein blödes Tor, gerade als wir das Spiel etwas im Griff hatten“, grantelte Pagenburg, der in der ersten Halbzeit kaum Aktionen verbuchte, weil die Eintracht zu defensiv stand.
Mehr Mut und ein Pagenburg-Doppelpack
Das änderte sich im zweiten Durchgang, als der Tross von der Mosel mehr Mut entwickelte. Watzka gelang ein erster Warnschuss, aus der Drehung traf der Neuzugang von RB Leipzig den Innenpfosten (56.). Dann begann die Pagenburg-Show, der zweimal glänzend von Lewerenz bedient wurde. Erst wuchtete der Angreifer den Ball unhaltbar für Alexander Schwolow unter die Latte (60.), wenig später schob er einen präzisen Pass überlegt am Freiburger Torhüter vorbei ins lange Eck. In der Schlussphase musste aber gezittert werden, Patrick Lienhard köpfte aus kurzer Distanz unbedrängt, aber Lengsfeld parierte (82.). Freude bei Trier. „Auswärts siegen ist schön“, sangen die Fans. Ärger hingegen bei den Breisgauern, bei denen Umberto Tedesco wegen wiederholten Foulspiels vom Platz flog (85.). „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und danach zu viele Fehler im Spiel gehabt“, schimpfte SCF-Trainer Xaver Zembrod. „So haben wir mit hohem Aufwand null Punkte geholt – und die Eintracht mit geringem Aufwand drei Punkte.“
Statistik
SC Freiburg – Eintracht Trier 1:2 (1:0)
Freiburg: Schwolow – Klein, Metzger,Schraml, Tedesco – Albutat (76. Knab), Lais – Russ, Laprevotta (63. Kerk), Gouida – Lienhard.
Trier: Lengsfeld – Brighache, Klinger, Hollmann, Zittlau – di Gregorio – Lewerenz (83. Kröner), Abelski, Kuduzovic, Watzka (76. Anton) – Pagenburg (87. Fuchs).
Schiedsrichter: Dominik Schaal (Tübingen)
Tore: 1:0 Brighache (43., Eigentor), 1:1, 1:2 Pagenburg (60., 73.)
Gelb-Rote Karte: Tedesco (85.).
Zuschauer: 250.
klaus-peter meint
Angesichts der aktuellen Lage hole ich das mal hoch und richte schöne Grüße an Klaus (erster Eintrag) mit der Hoffnung, dass sein Optimismus unverändert anhält.
Tja, mittlerweile teilen ja doch einige mehr meine Ansichten hinsichtlich Vorstand und „Trainer“ Seitz.
Föhrener meint
So ein schöner Auftakt und dann solche Negativ Schlagzeilen von bekloppten Fans die sich prügeln …wann lernt Ihr endlich mal was??? Schade.
Björn meint
Folgt noch ein Video mit Szenen und/oder Stimmen zum Spiel?
Anmerkung der Redaktion: Leider nein. Unsere VIDEO-Berichterstattung beginnt aus organisatorischen Gründen erst in der nächsten Woche beim Heimspiel gegen Mainz II. Nach dem Spiel gibt es dann wie gewohnt wieder die Stimmen zum Spiel.
Klaus meint
Liebe Grüße an Klaus-Peter, ich hoffe du bist bald wieder aus dem Urlaub zurück um die erfolgreiche Eintracht zu verfolgen! 😉