Am kommenden Samstag um 15 Uhr trifft Eintracht Trier im Franz-Kremer-Stadion auf die Zweitvertretung des 1.FC Köln. Nach der zuletzt enttäuschenden Heimniederlage gegen den FSV Mainz II sind die Moselstädter, wie auch schon bei den beiden letzten Auswärtsspielen, auf Wiedergutmachung aus. Ob es personelle Umstellungen gibt gilt als sicher, allerdings muss sich Trainer Roland Seitz nach den angeschlagenen Spielern richten.
„Eigentlich können wir auch die Pressekonferenz von vor zwei Wochen wiederholen“ scherzte Roland Seitz am Freitagnachmittag zu Anfang der Pressekonferenz. In der Tat: Die Vorzeichen sind fast deckungsgleich zur Partie gegen Fortuna Köln. Wieder eine enttäuschende Heimniederlage, wieder tritt man in Köln an, wieder ist der Gegner bisher zuhause ungeschlagen und wieder heißt das Hauptziel Wiedergutmachung. Sogar das Stadion ist Luftlinie nur wenige Kilometer entfernt. Doch einen gravierenden Unterschied gibt es an diesem Spieltag. Die Verletztenliste bereitet dem Trierer Coach Kopfschmerzen. Zu den immer noch angeschlagenen Drescher, Cozza, Bachl-Staudinger und Karikari gesellte sich mit Ahmet Kulabas ein weiterer fraglicher Akteur. Der junge Deutsch-Türke laboriert seit Samstag mit einer Muskelverhärtung im linken Oberschenkel. Seitz sind sprichwörtlich die Hände gebunden, auch der normale Trainingsalltag gestaltete sich diese Woche schwierig: „ Wenn man nur 12 oder 13 Spieler im Training hat kann man die Niederlage nicht in dem Maße aufarbeiten wie man es möchte“ merkte Seitz weiter an.
Hingegen ist ein Einsatz des gegen Mainz fehlenden Jeremy Karikari durchaus möglich. „Ich werde Jerry nach der letzten Trainingseinheit fragen ob er spielen kann“ betonte Roland Seitz und überlässt die Entscheidung Karikari. Wie der Oberpfälzer auch schon im Interview anfangs dieser Woche durchblicken ließ hat die „Sechser-Position“ Schlüsselcharakter. Gegen Mainz durfte sich Denny Herzig als Karikari-Ersatz versuchen, überzeugte aber nicht. „Denny Herzig passt nicht als einziger Sechser in ein 4-4-2, er ist mit einem zweiten Sechser besser dran“ sagte Roland Seitz. Der Neuzugang aus Dresden versäumte es Akzente nach vorne zu setzen, dies soll sich mit Karikari ändern. Herzig dürfte sich anstelle von Fabian Zittlau neben Oliver Stang in der Innenverteidigung einfinden, die beiden Außerverteidiger bleiben trotz der bekannten Blessuren gesetzt. Umstellung dürften sich demnach nur im Mittelfeld und Sturm abspielen, wo Fahrudin „FAZ“ Kuduzovic Alon Abelski im offensiven Mittelfeld ersetzen könnte. Ob Wojciech Pollok erneut eine Chance von Beginn an bekommt, hängt vom Gesundheitszustand von Ahmet Kulabas ab.
In den Vordergrund ist für Roland Seitz der Teamspirit gerückt: „ Ich werde nicht die besten Elf auf den Platz stellen, sondern die Elf,
die am besten zueinander passen!“. Der Oberpfälzer wählt bewusst harte Worte um die Spieler wachzurütteln. Schon letzten Samstag ließ Seitz seine Spieler als Reaktion auf die Heimblamage auf dem Hartplatz trainieren. „Ich will elf Spieler auf dem Platz sehen die alles geben!“ Weiterhin schließt Seitz eine personelle Verstärkung nicht aus, seit dieser Woche weilt mit Marc Gouiffe à Goufan ein Testpieler in Trier. Gouiffe à Goufan spielte bereits unter Roland Seitz in Paderborn und ist ein klassischer „Sechser“. Ob der Kameruner ein Thema ist, ließ der Coach unbeantwortet, bestätigte aber Handlungsbedarf auf dieser Position. Auch der Fakt dass Kapitän Torge Hollmann ein paar Wochen länger als erwartet ausfällt(voraussichtliche Rückkehr November) dürfte hier eine Rolle spielen.
Der Gegner: 1.FC Köln II
Mit der Zweitvertretung der Geißböcke ist die Eintracht bei einer eher untypischen zweiten Mannschaft zu Gast. Die von Dirk Lottner trainierte Truppe versteht sich als reine Ausbildungsmannschaft, eine Unterstützung von „oben“ ist hier nicht gewünscht. Fast alle Akteure fallen unter die U21-Regel, in der Sommerpause wurde die Mannschaft umstrukturiert. Die jungen Kölner sind sehr gut in die Saison gestartet und sind im heimischen Stadion noch ohne Niederlage. Ihre letzte Partie verloren die Domstädter unglücklich auswärts bei den Sportfreunden Lotte. Roland Seitz erwartet den Gegner offensiv, die laufstarken Jungakteure gehen hohes Tempo und sind wie fast alle Zweitvertretungen enorm laufstark. „ Wir werden die Räume eng machen und warten bis die jungen Spieler die Geduld verlieren. Durch die uns bietenden Räume werden wir gezielt versuchen Konter zu setzen“ gibt Seitz die taktische Marschroute vor. Ein möglicher Vorteil für die Eintracht: Kapitän und „Routinier“ Steffen Schwellenbach ist aufgrund einer roten Karte gesperrt.
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