von Stephen Weber (Text), Anna Lena Grasmück (Fotos), Benjamin Judith & Holger Görgen (Video)
Wieder kein Dreier. Eintracht Trier und der SC Freiburg II trennten sich im Nachholspiel der Regionalliga Südwest mit einem 1:1 (0:0). Chhunly Pagenburg gelang auf Seiten der Moselstädter der zwischenzeitliche Führungstreffer.
„Es ist sehr ärgerlich, dass wir nach einem ruhenden Ball das 1:1 bekommen haben. Das Unentschieden ist zwar okay, aber dennoch sind wir enttäuscht, dass uns der Sieg abermals nicht gelungen ist“, ließ SVE-Trainer Roland Seitz nach der Punkteteilung in seine Gefühlswelt blicken. Und weiter: „Wir sind heute gegen eine junge, sehr spielstarke Mannschaft angetreten und haben unsere Sache eigentlich sehr gut gemeistert. Nur der letzte Pass ist mal wieder nicht dort angekommen, wo er hin sollte.“
Aufgrund einiger personeller Verschiebungen musste Seitz den Torso seiner Mannschaft gegen die Breisgauer neu zusammensetzen. Außenbahnspieler Steven Lewerenz erlitt im Abschlusstraining einen unglücklichen Mittelhandbruch und wurde auf dem rechten Flügel durch Marco Quotschalla vertreten. Chhunly Pagenburg kehrte nach überstandenen Magenproblemen in den Angriff zurück und der Elfmeter-Pechvogel des vergangenen Freitags, Fahrudin Kuduzovic, übernahm die Aufgabe als zentraler Ballverteiler anstelle von Alon Abelski, den der Trainer zunächst nur auf der Bank ließ. Für den gelbgesperrten Maximilian Watzka rückte Steven Kröner als Sechser neu in die Anfangsformation. „Wir wollten heute defensiver auftreten und haben eine dementsprechende Startelf gewählt“, begründete Seitz die Rotation in seinem Kader.
Von Taktik geprägt
Viele Wechsel, die bereits in der ersten Minute zur ersten Chance führten: Kuduzovic schlug einen Freistoß von der linken Seite punktgenau auf Torge Hollmann in den Strafraum, der Verteidiger übersprang seine Bewacher und köpfte den Ball in Richtung gegnerisches Gehäuse. SC-Torhüter Alexander Schwolow musste sich sehr lang machen, um mit einem weiten Hechtsprung das Spielgerät noch um den Pfosten zu drehen. Ein Start nach Maß.
Doch auch die erste Möglichkeit der Freiburger sollte nicht lange auf sich warten lassen. Ein Eckstoß von der rechten Seite von Mounir Bouziane verpasste der freistehende Mike Schulz am langen Pfosten nur knapp (9.). Danach neutralisierten sich jedoch die Angriffsbemühungen beider Mannschaften weitestgehend. Trier verschob in der Defensive geschickt, griff den ballführenden Spieler bissig an, schaffte es aber nicht, nach Ballgewinn selbst effektiv auf Offensive umzuschalten. Lediglich eine Soloaktion von Quotschalla, ein Schuss aus 20 Meter, erzeugte kurzzeitig Torgefahr (10.). Durch taktisch pflichtbewusstes Stellungsspiel auf beiden Seiten waren weitere Torchancen im ersten Spielabschnitt Mangelware, wodurch man sich mit einem torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause verabschiedete. SC-Teamchef Xaver Zembrod war dennoch zufrieden mit dem Auftritt seines jungen Ensembles: „Wir haben heute gut Fußball gespielt und uns auf die Freiburger Tugend berufen, die ordentlicher Spielaufbau lautet.“
Der erlösende Treffer
Unmittelbar nach Wiederanpfiff dann die befreiende Führung für die Moselstädter: Außenläufer Quotschalla konnte den Ball unbedrängt von der rechten Seite mit viel Übersicht in die Strafraummitte passen, wo Kuduzovic mit seinem Schuss zunächst an Schwolow scheiterte, aber Pagenburg sich im Nachfassen die Möglichkeit zu seinem 18. Saisontreffer nicht nehmen ließ (47.). Großer Jubel auf dem Platz und bei den 1173 anwesenden Fans auf den Zuschauerrängen.
Die Last, die den Spielern von Roland Seitz von den Schultern fiel, war allerorts erkennbar – und man erarbeitete sich weitere Chancen aus dem Spiel heraus. In der 51. Minute schlug Kapitän Fouad Brighache, nach schönem Doppelpass mit Quotschalla, eine hohe Flanke in den Freiburger Sechzehner. Pagenburg verpasste zuerst, doch Steven Kröner beförderte im Nachsetzen den Ball aus 16 Meter an das Aluminium. Gute Gelegenheit.
Neben dem Angriff war aber vor allem die Defensive das Trierer Aushängeschild an diesem Abend. Fabian Zittlau und Thomas Konrad gewannen beinahe sämtliche Zweikämpfe und präsentierten sich hellwach in ihrer Verteidigerrolle. Doch auch das sollte in der 77. Minute nichts helfen: Es war ein Freistoß von Umberto Tedesco zentral aus 25 Meter für Freiburg, der seinen Mitspieler Mike Schulz fand. Dem Abwehrspieler gelang nach einer unübersichtlichen Situation ohne Vorankündigung der 1:1-Ausgleich für die Breisgauer. Bitter für den SVE, der bis dahin die Partie gut im Griff hatte. Neuzugang Marco Quotschalla war nach Spielende verstimmt aufgrund des unglücklichen Remis: „Das 1:0 müssen wir nach Hause schaukeln. Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, das ist ärgerlich.“
Zittlau hatte zwar nach einem ruhenden Ball nochmal die Chance zum Siegtreffer (86.), doch es sollte auch an diesem Abend nicht sein. Das Spiel endete mit einer 1:1-Punkteteilung, die keiner der beiden Mannschaften weiterhilft.
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Statistik und Noten
Eintracht Trier: Loboué (3,5) – Brighache (3,5), Konrad (2), Hollmann (2,5), Zittlau (2) – Kröner (2,5), Klinger (3) – Quotschalla (2), Kuduzovic (4) (67. Abelski), Yesilyurt (4) – Pagenburg (2,5) (62. Anton)
SC Freiburg II: Schwolow – Russ, Schulz, Höhn, Günter – Lais (77. Laprovette), Albutat – Lienhard (66. Gouaida), Tedesco, Kerk (33. Falahen) – Bouziane
Tore: 1:0 Chhunly Pagenburg, 1:1 Schulz (77.)
Spieler des Spiels: Marco Quotschalla – Der Neuzugang von Wuppertal war an vielen gelungenen Offensivaktionen beteiligt und ist durch seine beeindruckende Laufarbeit zu einem festen Bestandteil der Mannschaft geworden.
Schiedsrichter: Patrik Meisberger (Schmelz)
Zuschauer: 1173
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Die VIDEOs zum Spiel
Spielzusammenfassung:
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