Kalte Dusche für Eintracht Trier zwei Wochen vor Beginn der Regionalliga-Saison: Fortuna Köln zeigte der Mannschaft klar die Grenzen auf. Keine Chance auf eine Verpflichtung gibt es wohl für Testspieler Damir Mirvic, der bereits nach 27 Minuten ausgewechselt wurde.
Alon Abelski ist ein Mann der klaren Worte. Die Unzufriedenheit lag in den Augen des Spielmachers, als er nach dem Testspiel gegen Fortuna Köln vom Rasen in Gondenbrett ging. Mit 1:4 unterlag Eintracht Trier zuvor deutlich und im Ergebnis mehr als verdient. Während der West-Regionalligist aus der Domstadt sich wie eine aufstiegsreife Spitzenmannschaft präsentierte, offenbarten sich beim Südwest-Regionalligisten haufenweise Probleme nur zwei Wochen vor dem Saisonstart. „Ich will den Auftritt nicht auf das anstrengende Trainingslager schieben. Wir haben noch einiges aufzuarbeiten, was den Spielwitz, das Kombinationsspiel und die Defensive angeht“, bekannte Abelski ehrlich.
Vor 334 Zuschauern führte Fortuna Köln das schmerzhaft vor Augen. Besonders für Damir Mirvic war es ein bitterer Arbeitstag. Der 31-Jährige, der auf über 200 Erst- und Zweitligaspiele in Belgien kommt, präsentierte sich als Testspieler in der Innenverteidigung. Bereits nach 27 Minuten wechselte Trainer Roland Seitz ihn aus. Die Höchststrafe. Zur Halbzeit verließ Mirvic schon geknickt das Gelände. Als er das Feld verlassen musste, stand es bereits 0:2.
Thomas Kraus schnürte gegen seinen Ex-Klub einen Doppelpack. Zunächst staubte der Angreifer nach einer Hereingabe von Erdogan Aydogmus ab, nachdem er zuvor noch die Latte getroffen hatte (6.). Dann vollstreckte er frei vor Torwart Andreas Lengsfeld eine feine Vorarbeit von Tobias Steffen (8.).
Wie bei der 2:3-Niederlage in der Vorwoche gegen Bayer Leverkusen II zeigte sich: Wenn ein Gegner mit Aggressivität und Schnelligkeit in die Spitze spielt, hat die Eintracht derzeit mit dem Umschalten in der Defensive riesige Probleme. Nach einer agilen Anfangsphase, in der ein Treffer von Abelski wegen einer Abseitsstellung von Marco Quotschalla aberkannt wurde, übernahm die Fortuna das Kommando. Noch vor der Pause erhöhte der Titelanwärter im Westen auf 0:3, weil Lengsfeld eine weitgezogene Flanke von Ozan Yilmaz unterschätzte, die hinter ihm im langen Eck landete (42.). „Fortuna Köln hat gespielt wie eine Herrenmannschaft. Wir sind nur dumm hinterhergelaufen“, befand Abelski.
Im zweiten Durchgang waren die Unterschiede nicht mehr allzu groß. Aber auch, weil die Kölner das Tempo zurücknahmen. Michael Dingels verkürzte auf 1:3, als er nach einem Luftduell den Abpraller bekam und verwertete (67.). Manuel Rasp stellte dann den Endstand her (81.). „Es ist nicht mehr lange bis zum Saisonstart“, warnte Abelski nach dem Spiel eindringlich. In 14 Tagen kommt es zum Ernstfall gegen Hessen Kassel. Bis dahin sollte auch personell nachgelegt werden.
„Wir sind zu dünn besetzt“, monierte der Spielmacher. Drei Spieler müssen den Kader noch verstärken. Mindestens. Ein Kandidat dabei für die Offensive: Der Ex-Trierer Moussa Touré, der noch bis 2014 beim SSV Ulm unter Vertrag steht.
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Statistik
Eintracht Trier – Fortuna Köln 1:4 (0:3)
Trier: Lengsfeld – Brighache, Dingels, Mirvic (27. Spang), Zittlau – Cuntz – Kuduzovic (54. Guenther), Abelski, Anton – Quotschalla.
Tore: 0:1, 0:2 Kraus (6., 8.), 0:3 Yilmaz (42.), 1:3 Dingels (67.), 1:4 Rasp (81.).
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