Von Florian Schlecht
Im Rennen um die Relegationsplätze zur 3. Liga kann Eintracht Trier nur noch ein Wörtchen mitreden, wenn in den verbleibenden Spielen bis zum Saisonende eine kräftige Beute eingefahren wird. Am Samstag gilt es gegen Abstiegskandidat Bayern Alzenau, einen kompakten Gegner zu knacken (14 Uhr).
Fast 24 Stunden vor dem Heimspiel gegen Bayern Alzenau (Samstag, 14 Uhr) nahm Roland Seitz die Rolle des entschlossenen Mahners ein. Und das aus einem guten Grund. „Wenn jeder denkt, das wird ein Selbstläufer, passieren manchmal überraschende Dinge“, warnte der Trainer von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier vor dem Gegner, der als Tabellenvorletzter mittendrin statt nur dabei im Abstiegskampf ist. „Wir stellen uns darauf ein, dass sie kompakt und tief stehen.“
Das Ziel des Oberpfälzers ist es, an die jüngsten 1:0-Heimsiege gegen Waldhof Mannheim und Hessen Kassel anzuknüpfen. Aus den vergangenen vier Partien fuhr Trier acht Punkte ein und hat sich eine Außenseiterchance um einen der beiden Relegationsplätze zur 3. Liga bewahrt. Nachdem Elversberg und Kassel ihre Nachholspiele unter der Woche gewannen, darf das Team von Roland Seitz aber keine Schwächen zeigen. „Uns ist bewusst, dass bei einer Niederlage alles vorbei ist“, betont der Fußballlehrer, dem die Ausgangsposition keinen Schrecken einjagt. „Druck lassen wir gar nicht an die Mannschaft ran. Wenn wir erfolgreich sind, bereiten wir uns gleich auf das nächste Spiel am Dienstag gegen Homburg vor – und danach auf Kaiserslautern II.“
„Wenn es nicht reicht, müssen wir ehrlich und realistisch sein“
Für die Zurückhaltung gibt es einen guten Grund. In der heißen Phase hat die Eintracht mit Verletzungspech zu kämpfen, das sie nur schwer auffangen kann. Wann Torjäger Chhunly Pagenburg (Knochenödem am Knie), Mario Klinger und Baldo di Gregorio (beide Muskelfaserriss) wieder ins Geschehen eingreifen können, ist offen. Für Thomas Konrad und Markus Fuchs ist die Saison beendet.
„Wir reden hier von vier, fünf Mann, die uns gar nicht zur Verfügung stehen. Darüber dürfen wir uns keine Gedanken machen und müssen Gas geben“, fordert Seitz und schränkt sogleich ein: „Wenn es am Ende nicht reicht, müssen wir ehrlich und realistisch sein: Dann haben wir nicht die Mannschaft, die es in der Breite bis zum Schluss umsetzen kann.“ Bis Ende Mai warten auf Trier nun einige „Englische Wochen“ durch den Rheinlandpokal und die Liga.
Fit meldet sich Angreifer Marco Quotschalla, der nach einer Adduktorenzerrung wieder trainiert hat. Torwart Stephan Loboué steht nach einer Mandelentzündung im Kader. Das gilt auch für Steven Lewerenz, dessen Suspendierung aufgehoben wurde. Taktisch will Seitz nach eigenen Angaben wieder zum System mit zwei defensiven Mittelfeldspielern zurückkehren. Wobei die Variante beim 6:0-Sieg bei der SG Mülheim-Kärlich mit zwei laufstarken Angreifern (Erdogan Yesilyurt, Christoph Anton) und Regisseur Alon Abelski dahinter für reichlich Schwung im Offensivspiel sorgte. „In der Liga wäre die Taktik mit nur einem Sechser zu riskant“, weicht Seitz vor dem Alzenau-Spiel zumindest öffentlich davon ab.
+++Eintracht in Kürze+++
Alzenau zittert vor Abstieg – Aufgrund ihrer regionalen Nähe zu Hessen hat sich Alzenau dafür entschieden, als einzige Mannschaft aus Bayern in der Regionalliga Südwest zu spielen. Als Tabellenvorletzter ist Alzenau in höchster Abstiegsnot, zumal derzeit die Stuttgarter Kickers und Darmstadt 98 von der 3. Liga runterkommen würden. Die größte Achillesferse ist die Defensive, die mit 61 Gegentoren die anfälligste in der Regionalliga ist. Mit David Lange fällt der torgefährlichste Spieler (sieben Treffer) wegen eines Mittelfußbruchs bis zum Saisonende aus. In der Rückrunde zeigt das Team um den 36-jährigen Ex-Bundesligaprofi Jochen Seitz (1. FC Kaiserslautern, VfB Stuttgart) bislang Licht und Schatten. Wurden gegen Elversberg (1:0), Koblenz (3:1) und in Mannheim (1:1) Achtungserfolge eingefahren, setzte es für auswärtsschwächste Mannschaft in Kaiserslautern und Ulm (jeweils 0:3) deutliche Niederlagen.
„Eintracht sozial“: Training mit Anton und Aliu – Am Donnerstagnachmittag absolvierten die Mitglieder des Fußballprojekts der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais e.V. aus Trier im Rahmen der Kooperation mit dem SV Eintracht Trier 05 ein Training mit den Regionalligakickern Christoph Anton und Albutrin Aliu. „Es geht um mehr als den reinen Sport, sondern auch um grundsätzliche Aspekte wie Fairness und das Einhalten der Regeln“, war Martin Kramer wichtig, der die Kinder seit Jahresbeginn einmal wöchentlich zum Fußball versammelt. Die Übungseinheit dauerte eineinhalb Stunden. Anton und Aliu verteilten danach neben einem signierten Trikot auch Freikarten für das Heimspiel gegen Sonnenhof Großaspach. Projekte wie das des Palais e.V. begleitet der Fußball-Regionalligist im Rahmen der Reihe „Eintracht sozial“. Anfragen von sozialen Einrichtungen oder Vereinen werden koordiniert über die Pressestelle. Kontakt unter [email protected].
Pokalhalbfinale am 1. Mai – Der Termin für das Halbfinale des Bitburger-Rheinlandpokals steht: Bei Titelverteidiger SV Rossbach/Verscheid tritt Eintracht Trier am Mittwoch, 1. Mai (15 Uhr) an.
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