Von Florian Schlecht
Eintracht Trier will den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Roland Seitz verlängern. Das bestätigte Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi auf Nachfrage von 5vier. Eine Winter-Rückkehr von Chhunly Pagenburg, wie von einigen Fans im Forum erhofft, sei „aktuell kein Thema“.
Eintracht Trier steht zur Winterpause auf dem dritten Rang, hat über weite Strecken traumhaften Fußball gezeigt und darf von einem Relegationsplatz zur 3. Liga träumen. Roland Seitz hat so viele Argumente für anstehende Verhandlungen mit dem Fußball-Regionalligisten gesammelt. Der Vertrag des Trainers läuft zum Saisonende aus. Ernst Wilhelmi bestätigte nun gegenüber 5vier: „Wir wollen mit Roland Seitz verlängern.“ Die Gründe dafür liegen für das Vorstandsmitglied auf der Hand. „Wir sind mit seiner Arbeit mehr als zufrieden. Er hat trotz eines schmalen Budgets eine klasse Truppe zusammengestellt, die qualitativ sogar noch einmal verstärkt wurde. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“
Nach dem 6:1-Auswärtscoup bei Hessen Kassel stehen nur Tabellenführer Sonnenhof Großaspach und Verfolger Mainz 05 II vor den Trierern. Der SC Freiburg II kann zwar mit einem Sieg im Nachholspiel beim SC Pfullendorf noch vorbeidrängen. Dennoch wecken die Ausgangsposition und besonders das Auftreten der Mannschaft die Hoffnungen, bis zum Ende der Saison ganz oben mitmischen zu können. „Wir sind auf Kurs, der Zuschauerschnitt ist nach oben gegangen, es herrscht Euphorie in Trier. Das Ergebnis vom Wochenende war das Sahnehäubchen vor der Winterpause“, findet Wilhelmi. Mit dem Trainer sei am Montag vereinbart worden, sich „in den nächsten zwei, drei Wochen“ zu einem längeren Gespräch zu treffen.
Seit April 2010 arbeitet Seitz bei Eintracht Trier. Nachdem er den sportlichen Abstieg nach der Ära von Mario Basler nicht mehr aufhalten konnte, ging es steil bergauf. Seit dem Klassenerhalt am „Grünen Tisch“ fuhr Trier unter der Regie des Oberpfälzers in 125 Ligaspielen 219 Punkte ein. Im ersten Jahr wurde die neuformierte Mannschaft Vizemeister hinter Preußen Münster und Rheinlandpokalsieger.
Der Cup wurde auch im Mai dieses Jahres erneut mit einem 4:0 beim Lokalrivalen FSV Salmrohr gewonnen. Ein großer Teil der Mannschaft wurde gehalten – und durch Neuzugänge wie Matthias Cuntz, Sylvano Comvalius, Lars Bender, Chris Keilmann und Christoph Buchner gezielt verstärkt. „Es hat sich aber auch gezeigt, dass wir Probleme bekommen, wenn Leistungsträger wegen Verletzungen oder Sperren ausfallen“, bekennt Wilhelmi.
Pagenburg „aktuell kein Thema“
Daher ist der Regionalligist bemüht, im Winter noch zwei Neuzugänge zu verpflichten. Im besten Fall soll ein Flügelspieler kommen, der auch im Sturm einsetzbar ist. Moussa Touré, der diese Rolle einnehmen sollte, hat seinen Vertrag im November aus persönlichen Gründen aufgelöst.
Der Wunsch von Seitz ist es dazu, auch im kreativen Mittelfeld nachzulegen, wo Alon Abelski und Matthias Cuntz in Kassel ihre Fähigkeiten demonstrierten. „Wir möchten uns gerne verstärken. Was am Ende machbar ist, hängt auch vom Personal ab, das uns angeboten wird“, so Wilhelmi, der das letzte Spiel auch als Startschuss der Suche betrachtet. „Wir haben noch mit keinem Spieler gesprochen. Die Berater nehmen jetzt ihre Arbeit auf.“
Die Fans liebäugelten im Vereinsforum schon mit einer möglichen Rückkehr von Chhunly Pagenburg, den es im Sommer als Torjäger von Eintracht Trier zum Zweitligisten FSV Frankfurt zog. Durchsetzten konnte sich der Deutsch-Kambodschaner bislang nicht, lediglich 60 Minuten durfte er mitwirken. Eine Ausleihe als mögliches Gedankenspiel? „Aktuell ist das kein Thema. Es gibt keinerlei Kontakt“, betonte Wilhelmi.
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