Seit Wochen erfreuen die bunten und fröhlich anmutenden Elefanten der Elephant Parade Menschen in Trier und Luxemburg. Alle wollen sie fotografieren und anfassen. Und so manch einer fühlt seine künstlerische Ader pochen und denkt sich: Ich möchte auch mal so einen Elefanten gestalten.
Bemalen, bekleben, mit Glitzersteinen oder Sprühfarbe versehen. Kein Problem: Elephant Parade-Artboxen mit einem kleinen Rohling, Farbe und Pinseln kann man schließlich kaufen. Man kann sich aber auch ein komplettes Workshop-Modul besorgen.
Entweder man macht bei einem organisierten Workshop der offiziellen Gallery Stores mit. Oder man organisiert mithilfe der vorbereiteten Module selbst einen Workshop mit bis zu zwölf Teilnehmern. So wie die Luxemburgerin Elisabeth Herckes.
Elisabeth Herckes ist Elefanten-Mama mit Leib und Seele. Sie hat den Elefanten „Unisono“ für die Elephant Parade Trier-Luxemburg gestaltet – einen bunten, positiven Dickhäuter mit vielen Farbschichten. „Unisono“ sitzt in Luxemburg im Stadtteil Grund direkt vor dem Aufzug.
Vom ersten Moment an hat Elisabeth Herckes die Arbeit an der Glasfaser-Oberfläche des großen Rüsseltieres fasziniert. Die Künstlerin aus Echternach arbeitet viel mit Acrylfarben und Pastellkreide. „Für Unisono habe ich mir aus Portugal extra irisierende Farben schicken lassen, die man nicht so einfach bekommt“, erzählt die 39-jährige Portugiesin stolz.
An ihrem „Unisono“ hat sie drei Monate lang gearbeitet, mit Eisen, Blattgold und Rost-Prozess. „Die Nachbarskinder in meinem Wohnviertel haben jede Veränderung an dem Tier beobachtet und liebten ihn fast genau so wie ich“, erzählt die Künstlerin. Als der Elefant abgeholt wurde, war der Trennungsschmerz groß – wie bei den meisten Künstlern der Elephant Parade.
Darum war Elisabeth Herckes klar: Sie wollte weiter mit den Elefanten arbeiten. Warum also keine Workshops geben? Mit den Workshop-Modulen der Elephant Parade kein Problem.
Nun musste natürlich eine Möglichkeit gefunden werden, so einen Workshop auszurichten. Beim PreOpening der Elephant Parade hatte die Künstlerin Joerg Zenz kennen gelernt. Als Teil der deutsch-luxemburgischen Event-Plattform „Die Fabrik“ war der Innenarchitekt sofort begeistert von der Idee, in Echternach einen Elefanten-Workshop zu organisieren.
Und so fand am Wochenende des 17. und 18. August der erste Elephant Parade-Workshop in der Fabrik ][ Group im Studio Zenz statt. Zwölf Teilnehmer schwangen dort die Pinsel und bearbeiteten je einen der 15 Zentimeter hohen, weißen Elefanten-Rohlinge. „Ich hatte eigene Vorschläge im Kopf und Materialien mitgebracht, falls einer der Teilnehmer keine Idee haben sollte. Aber das Gegenteil war der Fall! Die Leute waren so kreativ! Eine Teilnehmerin hatte noch nie gemalt und ein ganz tolles Tier gestaltet!“, erzählt Elisabeth Herckes begeistert.
Ihre Freundinnen Antoinette Goniva und Ria Sedrani hatten auch an dem Workshop teilgenommen. Die beiden Hobbykünstlerinnen schwärmen ebenfalls von der tollen Stimmung und dem Spaß, den sie beim gemeinsamen Gestalten hatten.
„Meiner hat einen roten Untergrund, und es ranken sich weiße Wicken darauf“, erzählt die 73-jährige Ria. Die wild wachsenden Wicken sollen die wilde Natur des Elefanten symbolisieren.
Während Ria mit diesem festen Vorhaben in den Kurs gekommen war, hatte die 63-jährige Antoinette „keine fixe Idee“ für ihren Elefanten. „Ich wollte aber in jedem Fall Silber und Blau verarbeiten. Eigentlich wollte ich viele abgegrenzte Formen malen. Das braucht aber viel Zeit, also habe ich umdisponiert und habe einen schönen Farbverlauf gemacht“, erzählt sie. Herausforderung sei in jedem Fall das Arbeiten auf dreidimensionaler Fläche gewesen. „Ich bin aber zufrieden“, sagt sie mit feinem Lächeln.
Nach Ende des Workshops mussten die Elefanten noch zum Trocknen bleiben, und jetzt sind sie in den Verkaufsräumen des Studio Zenz ausgestellt, wo sie viel Bewunderung ernten. Weil der Workshop ein voller Erfolg war, ist für Mitte September schon der nächste angesetzt und bereits ausgebucht. Ein weiterer ist in Planung.
Infos zu den Workshops
Zu buchen und auszuleihen sind die Workshop-Module in den „Elephant Parade Gallery Stores“ in Trier und Luxemburg, die noch bis Jahresende (Trier) bzw. bis Ende der Parade (Luxemburg) geöffnet sind.
Es gibt zwei Varianten der Workshops:
1. Man organisiert selbst einen Workshop und leiht sich die Arbeitsmaterialien aus – pro Teilnehmer eine Artbox zum Preis von 34,95 Euro plus ein Set mit Informationsmaterialien und einem Plakat für den Kursleiter für 100 Euro, das beim Kunden bleibt.
2. Oder man nimmt an Workshops teil, die von den Elephant Parade Gallery Stores organisiert werden. Die Workshops dauern etwa 2,5 Stunden und finden unter Anleitung eines erfahrenen Workshopleiters statt. Sie kosten wie die Artbox ebenfalls 34,95 Euro. Alle Materialien werden den Kursteilnehmern gestellt. Am Ende bleibt der Elefant noch einen Tag im Shop, damit der Schutzlack trocknen kann.
Die Arbeitsschritte sind: Anschleifen, Grundieren, das Erstellen einer Skizze auf Papier, die Gestaltung des Elefanten selbst und das Lackieren.
Auch für Kunstkurse und Malschulen
Interessant sind die Workshops auch für Schulen, denn sie sind für alle Altersgruppen geeignet. In Daun beispielsweise hat sich die Sparkasse bereit erklärt, Workshops für die Dauner Schulen zu sponsern. Dieses Beispiel könnte auch grenzübergreifend Schule machen.
„Eine Teilnehmerzahl von zehn Künstlern ist optimal“, so der Tipp von Gallery Store-Organisator Peter Stephanus (Buchhandlung Stephanus). Immer vier Workshop-Module gleichzeitig könne man zur Verfügung stellen. Bei Interesse also schnell anmelden.
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Anmeldung entweder vor Ort in den Shops oder telefonisch.
Kontakt Luxemburg
Elephant Parade Gallery Store
16, Rue des Capucins
L-1313 Luxembourg
Tel. 00352 – 26270123
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Kontakt Trier
Elephant Parade Gallery Store
Fleischstraße 58 (Posthof)
54290 Trier
Tel. 0651 – 99168644
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