Erneut haben Unbekannte Kontodaten bei zwei Sparkassenfilialen ausgespäht. Bisher wurde kein Geld von den betroffenen Konten abgebucht. Die Polizei bittet die Bürger um Mithilfe bei der Suche nach den Tätern und gibt Tipps zum Schutz vor Skimming.
Trier/Osburg. Betroffen sind diesmal Besucher der Sparkassenfilialen in Osburg und in Trier-Tarforst, die zu den Tatzeiten die Terminals der betroffenen Geldhäuser genutzt haben und die Eingangstür über das Kartenlesegerät geöffnet haben. Zwischen dem 23. und dem 25. August hatten Unbekannte das Kartenlesegerät am Eingang der Sparkassenfiliale in Osburg manipuliert. Gleichzeitig hatten sie im Innenraum eine Videokamera installiert. Offenbar die gleichen Täter hatten zwischen dem 30. August und dem 1. September auf gleiche Art und Weise die Sparkassenfiliale in Trier-Tarforst manipuliert. Offenbar waren die Täter in beiden Fällen erfolgreich.
Die Manipulationen wurden bei Routinekontrollen der Sparkasse Anfang Oktober entdeckt. Nach Mitteilung der Sparkasse sind die betroffenen Kunden bereits informiert worden. Offenbar habe es bisher keine unberechtigten Abbuchungen gegeben. Demnach erlangten die Täter in Osburg etwa 130 Daten und in Trier-Tarforst etwa 350.
Die Polizei nimmt an, dass ein Tatzusammenhang zu den bisherigen Fällen in Kell am See und Schweich besteht.
Beim Skimming bringen die Täter Vorsatzgeräte an den Kartenlesegeräten am Eingang von Bankfilialen oder direkt an den Geldautomaten an. Diese Geräte lesen die Kartendaten ab. Zusätzlich bauen die Täter Videokameras – oftmals in umgebauten Rauchmeldern – in unmittelbarer Nähe zu den Geldautomaten ein. Damit zeichnen sie das Eintippen der PIN am Geldautomaten auf. Die Geräte werden nachts eingebaut und wenige Tage später ebenfalls wieder nachts abgebaut. Die so erlangten Daten werden dann auf gefälschte Karten kopiert, mit denen meist im außereuropäischen Ausland Geld abgehoben wird.
Die Kripo fragt:
Wer hat Beobachtungen an den betroffenen Filialen oder auch andernorts gemacht, die mit Skimming in Verbindung stehen können? Hinweise werden erbeten an die Kripo Trier, Telefon 0651/9779-2290.
Wer verdächtige Beobachtungen im Bereich von Bankfilialen gemacht hat, wird gebeten, sich sofort über den Polizeinotruf 110 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
Skimming:
Um in den Besitz der Kartendaten zu kommen, installieren die Täter vor dem Karteneinschubschacht von Geldautomaten oder elektronischen Zugangskontrollen an der Eingangstür ein manipuliertes Kartenlesegerät oder sogar eine vollständige Frontplatte. Beim Einschub der Bankkarte werden die Daten gespeichert. Um an die PIN zu gelangen, wird das Eintippen der Nummer mit einer Kamera oder einem Foto-Handy aufgezeichnet.
Die Polizei rät:
Gehen Sie bitte sorgsam mit Ihren Zahlungskarten um und bewahren Sie die PIN stets getrennt von der Karte auf.
Haben Sie mehrere Zahlungskarten? Betätigen Sie den Türöffner eines Bankinstitutes nicht mit der gleichen Karte, mit der Sie anschließend Geld abheben möchten.
Geben Sie Ihre PIN niemals an einem Türöffner eines Bankinstitutes ein. Kein Geldinstitut verlangt für den Zugang zum Geldautomaten die Eingabe der PIN. Der Kartenleser hat immer nur die Funktion des Türöffners. Verständigen Sie in solchen Fällen die Polizei und das Geldinstitut.
Achten Sie darauf, dass die Eingabe Ihrer PIN nicht von anderen beobachtet werden kann. Sorgen Sie für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden.
Decken Sie während der PIN-Eingabe das Tastaturfeld mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (z. B. Geldbörse, Blatt Papier) als Sichtschutz vollständig ab. Das erschwert das „Ausspähen“ per Kamera oder Foto-Handy erheblich.
Nutzen Sie keinen Geldausgabeautomaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint, z. B. angebrachte Leisten oder Verblendungen, abstehende und lockere Teile, Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz.
Bei Verdacht auf Manipulation sollten Sie den Automaten nicht nutzen. Verständigen Sie die Polizei, um mögliche Spuren sichern zu können. red
Mit Material der Polizei Trier
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