Starke erste 30 Minuten, eine zweite Halbzeit zum Vergessen: Die Trierer Bundesliga-Handballerinnen unterlagen beim deutschen Meister Thüringer HC erwartungsgemäß mit 17:39 (11:14), verspielten in einer unterirdischen zweiten Hälfte allerdings ein besseres Ergebnis. Eine 20-minütige Torflaute und 16:0-Lauf (!) des Starensembles aus Thüringen sorgten zumindest ergebnistechnisch für ein Debakel.
Bad Langensalza. Die nackten Zahlen lesen sich aus Sicht der Miezen erschreckend, lassen wenig Spielraum für positive Aspekte: 17:39 verloren, mit einer Klatsche im Gepäck die Heimreise angetreten. Letztlich aber muss man festhalten, auf dem Papier spielen der THC und Trier in einer Liga, in der Realität trennen beide Mannschaften allerdings Welten und so kommt auch das Ergebnis nicht von ungefähr. Dennoch hielten sich alle Beteiligten mit Kritik zurück, im Heimspiel am kommenden Samstag (19.30 Uhr) gegen Aufsteiger Bad Wildungen muss die Mannschaft von Trainerin Cristina Cabeza Farbe bekennen.
Gegen die beste deutsche Mannschaft der vergangenen vier Jahre war nicht alles schlecht: „Wir haben eine sehr, sehr gute erste Hälfte gespielt. Darauf müssen wir aufbauen“, sagte Cabeza und ergänzte: „Dass der THC nicht nochmal so einen Halbzeit spielt, war auch zu erwarten.“ Tatsächlich rieben sich die 1000 Zuschauer in der Salzahalle in Bad Langensalza nach 20 Minuten verwundert die Augen: Es stand 11:7 für den Tabellenletzten der Liga. Bis zu diesem Zeitpunkt verballerten die mit Nationalspielerinnen gespickten Gastgeberinnen haufenweise freie Chancen, scheiterten immer wieder an Miezen-Torfrau Verena Flöck.
„Verena hat klasse gehalten. Wir haben in diesen ersten 30 Minuten als Mannschaft überzeugt, haben gegen den starken TH C-Rückraum auch klasse in der Defensive gearbeitet“, befand Co-Trainerin Jana Arnosova. Und auch in der Offensive spielten die Moselstädterinnen – angeführt von Katrin Schneider und Maxime Struijs (zusammen 12 der 19 MJC-Tore) – geduldig und mit der nötigen Effektivität. Dass der haushohe Favorit bereits zur Halbzeit mit drei Treffern in Front lag, störte niemanden, die erste Hälfte hatte Mut gemacht.
Herbert Müller hatte dann in der Kabine aber offensichtlich die richtigen Worte gefunden, wie ein ICE rollte der THC-Express über die Miezen hinweg und hatte kein Erbarmen. Ein 16:0-Lauf zwischen der 20. und 40. Minute rückte die Kräfteverhältnisse wieder zurecht. Bei der Cabeza-Sieben ging gar nichts mehr, bei den Thüringerinnen alles. „Diese zweite Halbzeit sollten wir einfach vergessen“, so Arnosova. Erfreulich aus Sicht der Miezen waren das gelungene Comeback von Mégane Vallet und die solide Vorstellung von Kreisläuferin Silvia Solic, die nicht nur wegen ihrer drei Treffer überzeugte. Gegen Aufsteiger Bad Wildungen am kommenden Samstag müssen die Miezen Farbe bekennen, sind zum Siegen verdammt, soll das angestrebte Ziel Klassenerhalt nicht vorzeitig aus den Augen verloren werden.
[statistik]
Aufstellung: Verena Flöck, Jessica Kockler; Hannah Sattler, Sanne Backhed (1), Esther Mohr, Katrin Schneider (7/1), Linsey Houben, Megane Vallet, Jana Kordel, Judith Derbach (1), Maxime Struijs (5), Silvia Solic (3), Franziska Garcia
Beste Werferinnen THC: Katrin Engel (10/8), Danick Snelder (8)
Spielfilm: 4:2 (5.), 9:7 (17.), 11:7 (20.), 11:11 (25.), 11:14 (30.), 11:23 (40.), 12:23 (42.), 14:30 (50.), 17:39 (60.)
Schiedsrichter: Patrick Arndt/Christian Kobilke – Zuschauer: 1000
[/statistik]
Kommentar verfassen