Bär mit Bauchweh, Pinguin mit Pusteln und Schildkröte mit Schienbeinbruch. Im Teddykrankenhaus des Trierer Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen haben Kinder ihre Lieblinge behandeln lassen und ganz nebenbei gelernt, dass man im Krankenhaus keine Angst haben muss.
Trier. Schildi Strupp konnte nicht mehr gut laufen, das rechte vordere Bein tut der sonst so flinken Schildkröte weh. Nach der ersten Untersuchung darf die Schildkrötenmama selbst eine Spritze gegen die Schmerzen geben, bevor es zum Röntgen geht. Auf dem Bild ist ganz deutlich zu erkennen: das Bein ist gebrochen. Und so bekommt Schildi Strupp einen Stützverband. Mit einem eigenen Rezept können noch Medikamente in der Teddy-Apotheke abgeholt werden, bevor es dann heißt: „Gute Besserung!“
Das Teddykrankenhaus war die Hauptattraktion beim großen Aktionstag Kinderzentrum 2015 im Trierer Familienkrankenhaus, dem Mutterhaus der Borromäerinnen. Für Groß und Klein war am Samstag, dem 18. Juli bei bestem Sommerwetter so einiges geboten: In der Kinderambulanz konnte man hautnah erleben, was passiert, wenn man selbst einmal ins Krankenhaus muss. Das kann passieren, weil man sich verletzt hat oder es einem nicht gut geht. Die mutigen Kinder konnten sich ihren Blutdruck messen lassen oder auch andere Untersuchungsmethoden ausprobieren. Die Kinderkrankenpflegerinnen erklärten, was ein Röntgenbild ist und warum man sich im Krankenhaus auch oft Schutzkleidung anziehen muss.
Und wer weiß schon, dass es im Krankenhaus auch eine Schule gibt? Ute Bölke und Winfried Bogerts sind Kliniklehrer und machen ganz persönlichen Schulunterricht mit den Kindern und Jugendlichen, die für eine längere Zeit im Krankenhaus liegen müssen, weil sie schwer krank sind. Sie erklärten, dass es wichtig sei, dass die Kinder weiter lernen und üben, damit sie wieder gut in der Schule mitkommen, wenn sie das Krankenhaus verlassen dürfen. Manche Kinder können sogar über das Internet und per Webcam am Unterricht in ihrer eigenen Klasse teilnehmen! Ganz eigene Klassenzimmer hat die Kinder- und Jugendpsychiatrie: eines für Grundschüler und zwei weitere für die größeren Kinder und Jugendlichen. Hier gehen die Kinder jeden Vormittag zur Schule, nachmittags finden dann die Therapien statt.
Und auch die Eltern haben eine Menge erfahren beim Kinderaktionstag. Ärzte boten Beratungen an, das Schlaflabor wurde erklärt und bei der Frühgeborenen- und Kinderintensivstation konnten sich die Familien einen Inkubator anschauen. Das ist ein Babybett für die ganz kleinen Babys, in denen es warm ist, die Babys ausreichend Sauerstoff bekommen und ganz geschützt liegen. Das Bett ist auch an diverse Geräte angeschlossen, mit denen zum Beispiel die Herzfunktion gemessen werden kann. In einem Notfall macht ein Signal aufmerksam, so dass die Ärzte und Kinderkranken- und Gesundheitspfleger schnell helfen können. Und auch das Seelsorgeteam des Klinikums war vor Ort. Wenn Kinder oder Eltern Sorgen und Nöte haben, sind sie immer für sie da und unterstützen die Familien.
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