Aus der Tufa berichtet Jan Kowalski (Text und Fotos)
Samstagabend in Trier und die Menschen genießen das schöne Wetter an der Mosel oder pilgern nach Hause vor die Fernsehapparate, um den Eurovision Songcontest zu sehen. Doch der wahre Musikcontest findet an diesem Abend nicht in Malmö statt, sondern in der Tuchfabrik Trier. Der Newcomer-Contest ROCKBSUTER des Landes Rheinland-Pfalz bietet jungen Bands eine Gelegenheit, ihr Können zu zeigen und gleichzeitig zahlreiche Förderpreise und Auftritte zu gewinnen. An diesem Abend treten fünf Bands aus Trier und Umgebung an, um das Finale im Herbst zu erreichen. Jede Band darf sich 30 Minuten präsentieren und am Ende entscheidet eine Jury über den Sieg. 5vier.de war für euch vor Ort.
Erste Band: Nico Mono und Band
Den Anfang machen um 20.15 Uhr Nico Mono und seine Band aus Trier. Die Jungs haben zu Beginn noch mit dem mäßigen Zuschauerschnitt zu kämpfen und arbeiten sich in ihr Set hinein. Je länger die Truppe auf der Bühne steht, desto mehr Bewegung ist vorhanden. Auch die eingängigen Songs aus dem Songwriter/Indierockbereich kommen mit ihren Mitsingrefrains beim Publikum gut an. Das Set wird mit einer Halbballade beendet, was im Vergleich zu den anderen Bands eher untypisch ist. Die Band kann nach einer halben Stunde zufrieden sein mit dem Auftakt unter den nicht ganz leichten Bedingungen.
Zweite Band: Sechster Sinn
Sechster SinnNach einer Viertelstunde Umbaupause betreten die fünf Jungs von Sechster Sinn die Bretter der Tufa und legen mit ihrem Set los. Sofort ist zu hören, dass die Rock/Metalband eine deutlich härtere Gangart als ihre Vorgänger wählt. Zwischen den Liedern gibt es kaum Pausen, sondern direkte Übergänge und anspruchsvollere Instrumentalparts. Nach dem zweiten Song fällt ein Becken des Schlagzeugs um, was das Rifffeuer kurz unterbricht. Doch die Songs mit deutschen Texten werden vom nun schon größeren Publikum sehr gut aufgenommen und man sieht einige Haare fliegen. Ein lauter, aber sehr souveräner Auftritt, der ein klares Zeichen an die Konkurrenz sendet.
Dritte Band: Surface Sky
Als Nächstes kommen die Dauergäste des Rockbusters auf die Bühne. Bereits das fünfte Mal sind die drei Jungs von Surface Sky dabei und stoßen beim Publikum auf viel Gegenliebe. Der Synthie/Indierock mit elektronischen Einflüssen ist eingängig und die Band hat sicherlich die größte Fanbase an diesem Abend am Start. Die Animationen für das Publikum funktionieren und auch auf der Bühne gibt es reichlich Bewegung. Leider gibt es wegen des nur kurzen Soundchecks auch ein paar kleine Probleme mit der Akustik der elektronischen Instrumente, was dem Publikum aber nur bedingt auffällt. Insgesamt kann das Trio durch seine vielseitige Songstruktur und die beiden Multi-Instrumentalisten das Publikum mitreißen und erntet laute „Zugabe“-Rufe am Ende des halbstündigen Auftritts.
Vierte Band: Dream Casino
Die Jungs aus Bitburg und Trier sind das zweite Mal dabei und wollen mit ihrem Mix aus Alternative/Hardcore das Publikum überzeugen. Besonders der Anfang gelingt gut durch einen stimmungsvollen Einlaufsynthieeffekt. Danach gibt es immer wieder einen Kontrast zwischen Melodiepassagen und harten Metalriffs zu hören. Das Publikum hat wieder ein wenig abgenommen, aber feiert die Band trotzdem gebührend. Auch Dream Casino halten das sehr gute Niveau des Abends locker und machen es der Jury somit nicht leicht, eine Entscheidung zu fällen.
Fünfte Band: Everyday Circus
Um 23.20 Uhr betritt mit Everyday Circus dann die letzte Band die Bühne. Wie am Anfang leidet auch hier die Stimmung am Publikumsschwund und der Uhrzeit, doch den Alternativrockern ist das ziemlich egal. Der Auftritt ist bereits der zweite Gig des Tages für die Band. Trotzdem geben sie auf der kleinen Bühne nochmals alles und präsentieren ihre variablen Songs mit viel Bewegung und Animation. Besonders der Schlusssong gelingt der Band sehr gut und die kleine Fangemeinde feiert vor der Bühne den Auftritt.
Die Entscheidung um 00:30
Die Wahl ist für die Jury sehr eng und schwer, deswegen lässt sie sich fast eine halbe Stunde Zeit. Alle fünf Bands haben ein sehr hohes Niveau gezeigt und zudem noch sehr unterschiedliche Musikrichtungen gespielt. So muss sich das ermattete Publikum wirklich gedulden und Bier trinkend auf die Entscheidung der fünfköpfigen Jury mit Vertretern der Presse, des Rundfunks und Veranstalters warten.
Um 00.30 Uhr wird dann das Ergebnis auf der Bühne bekannt gegeben. Den zweiten Platz belegen Surface Sky und erhalten somit die Möglichkeit, über das Zwischenfinale in Koblenz doch noch ins Finale einzuziehen. Die Gewinner des Abends und sichere Finalteilnehmer im Herbst für Trier sind Everyday Circus.
Schnell nach der Verkündung werden die Instrumente zusammengepackt und sich verabschiedet. Bei vielen Bands und Fans sieht man die Enttäuschung, dass es nicht geklappt hat. Aber nächstes Jahr gibt es ja wieder eine Chance.
5vier.de wünscht Everday Circus und Surface Sky viel Erfolg im weiteren Wettbewerb und hofft auf einen Sieger aus der Region. Im Vorfeld des Contests haben wir die fünf Band bereits vorgestellt. Hier könnt ihr auch einige Songs der Band hören und mehr über die Newcomer erfahren.
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