Die Kulturgießerei Saarburg wagt den Sprung von der abendlichen Veranstaltung zu einem Tea-Time-Konzert. – Insider wissen, dass das am Sonntag auf dem Programm stehende Quartett quasi in Saarburg sein 10jähriges Bestehen feiert.
Trier / Saarburg. Für Anette Barth, der Koordinatorin der Veranstaltungen in der Kulturgießerei Saarburg musste es ein Tea-Time-Konzert sein. „An einem Sonntagnachmittag wollen uns vier Musiker das Vergnügen schenken eine musikalische Reise zu unternehmen“.
„Baroque and Blue“ heißt die Band und das „Blaue“ des Barocks scheint sich vor allem auf den Jazz neben der Klassik zu beziehen. Die Musiker mögen 5vier.de den Namen „Band“ verzeihen, denn das Klassische scheint damit dann doch zu sehr in den Hintergrund gestellt zu werden. Also korrekt und ohne die „Richtung“ vor zu geben: Quartett.
Dahinter Steckt Christiane Meininger, die klassische Komponente und die Querflöte des Quartetts. (Sie notierte in unserem Vorab-Gespräch: „Ich habe auch Tango und Salsa tanzen gelernt und viel Frank Sinatra oder Ella Fitzgerald gehört). Zu dem Quartett gehören weiter Roger Goldberg (Bass), Rainer Gepp (Piano) und Enno Lange (Schlagzeug und Perkussion).
Das Crossover, das die einzelnen Musiker geradezu herausforderte – also der Sprung von Jazz zur Klassik und umgekehrt – ist inzwischen (im 10. Jahr des Miteinanders) in Fleisch und Blut übergegangen.
Amerika – Frankreich – Deutschland – Großbritannien
So erwartet die Besucher in der Saarburger Kulturgießerei ein Programm mit dem Titel und dem Stück „Americana“, das von dem Komponisten Alan Weinberg, dem 1952 geborenen Musikprofessor am Columbia College in South Carolina stammt und dem Quartett Baroque and Blue gewidmet ist!
Es gesellt sich Georg Friedrich Händel als Komponist dazu, der 1685 in Halle an der Saale geboren wurde und 1759 in London verstarb. – Interessant deshalb, da er als einflussreichster Musiker der Geschichte immer wieder als Bezugspunkt gewählt wird. Spannend wird deshalb am Sonntag die Gegenüberstellung des Originals zu flotten Arrangements… und die haben ein junger Komponist aus Slowenien und ein Londoner Jazzflötist dem Quartett gewidmet.
Zu hören gibt es eine Jazz-Suite des französischen Filmkomponisten Claude Bolling, der u.a. für Brigitte Bardot arbeitete. Oder die Salsa Suite von Alan Weinberg, die mit fulminanten Ryhthmen begeistert.
Tea and Scones with Clotted Cream
Mit dieser Reise zwischen den Kontinenten sei der Ankerplatz Saarburg nicht vergessen. Denn in der Kulturgießerei wird neben der Musik auch die Tea Time zelebriert. Und das auf typisch britische Art: Scones with clotted cream – also ein Gebäckstück mit – wenn man so will – Streichrahm. Besser kann der Tea nicht begleitet werden. Dazu wird noch hausgemache Marmelade, frische Waffeln, Sandwiches, Mini-Windbeutel und kleine Stücke Baumkuchen offeriert.
Eine runde Sache für einen Sonntagnachmittag. – Und wer genügend Fantasie besitzt setzt sich bei so viel britisch-amerikanischer Ausrichtung (wie gesagt, Händel lebte auch in London) einfach in ein Kreuzfahrschiff und hört, was die Welt nach Saarburg bringt. Das Quartett hat sich in einem solchen Schiff kennengelernt – vor zehn Jahren – und übt regelmäßig auf dem Dresdner Theaterkahn. – Da läßt sich vielleicht doch noch etwas ableiten:
Das Blau von „Baroque and Blue“ ist möglicherweise dem Wasser und seiner Bewegung gewidmet, diesem rhythmischen Riff das dann doch im Jazz seine Rolle spielen darf… („Ein Riff ist in der Musik ein kurzes, melodisch oder rhythmisch prägnantes Motiv, das durch … Wiederholung … einen hohen Wiedererkennungswert hat.“ – Wikipedia).
Kulturgießerei Saarburg (Staden 130, 54439 Saarburg)
„Americana“ – Konzert des Quartetts „Baroque and Blue“ zum angebotenen „Tea Time“
am Sonntag, dem 20. September 2015 um 16.00 Uhr
Fotos: (Titel) © Franco Stanzani – Meininger Musik – (Text) © Philipp J. Bösel – die Fotos wurden uns von Christiane Meininger zugesandt.
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