Eine Halbzeit lang bekamen die Fans in der ausverkauften ENERVIE Arena in Hagen ein Spiel zu sehen, in dem beide Mannschaften zumindest ansatzweise auf Augenhöhe agierten. Stand es zur Pause noch 41:33 für die Gastgeber Phoenix Hagen, so brach das Team der TBB im dritten Viertel komplett auseinander. Auch im letzten Abschnitt fand die Mannschaft von Trainer Henrik Rödl nicht mehr ins Spiel zurück.
Oh je, TBB! Nach zuletzt zwei Pleiten gegen die Eisbären Bremerhaven wollte man beim Gastspiel in Hagen endlich wieder zurück in die Erfolgsspur. Doch wie zuletzt setzte es auch heute wieder eine derbe 73:57-Klatsche. Ohne den verletzten Jermaine Bucknor verlief der das Spiel zu Beginn durchaus vielversprechend; besonders Kapitän Andi Seiferth erwischte einen guten Start – sein sehenswerter Treffer, bei dem er sich unter dem Korb gegen gleich drei Gegenspieler behaupten konnte, bedeutete das zwischenzeitliche 5:5. Defensiv stand das Team der TBB zu Beginn sehr solide, die Gastgeber kamen mit ihren starken Fast Breaks allerdings immer wieder zu Punkten. In Summe sah Trainer Henrik Rödl im ersten Abschnitt eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Vorwoche: „Das war heute besonders zu Beginn ein ganz anderes Spiel als die Partie gegen Bremerhaven. Hinten haben wir ganz gut gestanden, aber vorne leider auch einige leichte Punkte liegenlassen.“ Mit 19:24 ging es aus Sicht der TBB in die erste kurze Pause.
Auch im zweiten Viertel bekamen die Zuschauer in Hagen ein Duell auf Augenhöhe zu sehen. Nach einem Dreier von Jermaine Anderson kam das Team von Henrik Rödl gar auf zwei Punkte heran und hatte in der Mitte des Abschnitts das Momentum auf seiner Seite. Folglich nahmen die Gastgeber eine Auszeit und schafften es im Anschluss mit einem 7:0-Lauf wieder auf 35:26 davonzuziehen. Insbesondere die Hagener Topscorer Dugat und Gordon bekam man zu keiner Zeit wirklich in den Griff. Dementsprechend ging es mit 33:41 in die Halbzeitpause, es war das von Trainer Rödl prognostizierte Spiel, in dem insbesondere die Gastgeber immer wieder sehr starke Phasen hatte, die aber von von kleineren Schwächeperioden unterbrochen wurden.
Bruch nach der Pause
Gehörte wieder zu den besseren Trierern: Trévon Hughes. Foto: Lisa LöweWas dann passierte, ist schwer in Worte zu fassen. Beim Stand von 41:47 foulte der ansonsten gute Andi Seiferth den Hagener David Bell und bekam dafür sein viertes persönliches Foul. Weil es obendrein noch ein technisches Foul gegen die Trierer gab, durfte Bell also gleich vier mal an die Linie – und traf. Es war die spielentscheidende Phase, und bei den Gästen lief nichts mehr zusammen. Bei Phoenix Hagen hingegen fielen die Würfe. Dugat, Dorris und Gordon sorgten für ein stattliche 16-Punkte-Führung. „Wir haben die Partie über drei Viertel offen gehalten. Im dritten Abschnitt aber kam dann der Bruch, von dem wir uns nicht wieder erholt haben“, resümierte Headcoach Rödl nach dem Spiel.
Selbst die kühnsten Optimisten mussten schnell einsehen, dass die Partie spätestens zu Beginn des Schlussviertels gelaufen war. Nachdem es mit 47:62 in die Pause ging, gelang es den Trierern auch im letzten Abschnitt nicht, das Spiel noch einmal spannend zu machen. Vorne gelang einfach nichts mehr, lediglich zehn magere Pünktchen konnte man bis zur Schlusssirene noch verbuchen. Obwohl auch die Gastgeber in punkto Tempo und Präzision jetzt einen Gang zurückschalteten, warteten die circa zwanzig mitgereisten TBB-Fans vergeblich auf ein Aufbäumen ihrer Mannschaft.
Mit einer Wurfquote von letztlich 31% aus dem Feld und 59% bei den Freiwürfen wäre ein Sieg wohl auch auch kaum möglich gewesen. Henrik Rödl konstatierte am Ende so kurz wie treffend: „Hagen hat heute absolut verdient gewonnen.“ Phoenix-Coach Freyer war deshalb auch sehr zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: „Wir waren heute über 40 Minuten sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive sehr konzentriert. Nur 57 Gegenpunkte sind unsere bisher beste Saisonleistung gewesen.“ Während das Feuervögel sogar wieder Richtung Playoffs schielen dürfen, steckt die TBB langsam aber sicher im Abstiegskampf.
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Statistik
Phoenix Hagen: Dugat (26), Gordon (13), Bell (11), Gregory (8), Dorris (8), Ramsey (4), Khartchenkov (3)
TBB Trier: Hughes (17), Seiferth (12), Anderson (9), Schmidt (6), Chikoko (3), Ward (3), Petric (3), Mönninghoff (2), Samenas (2)
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