„Wer über gewisse Dinge den Verstand nicht verliert, der hat keinen zu verlieren.“ Mit diesen Worten von Gotthold Ephraim Lessing leitet das Theater Trier seinen Spielzeitplan für die Spielzeit 2012/2013 ein. Mit diesem Leitsatz möchte das Theater auch in der beginnenden Spielzeit möglichst viele Zuschauer ins Große Haus, das Studio und zu weiteren Außenbühnen locken. „lebens.wert“ so lautet das Motto und Intendant Gerhard Weber unterstreicht damit den immensen Wert, den das Theater für das Lebensgefühl der Trierer Bürger hat oder haben sollte.
Der Auftakt, der im September beginnenden Spielzeit, wird laut Weber, mit dem Goethe Zitat: „die Pfosten sind, die Bretter aufgeschlagen, und jedermann erwartet sich ein Fest” bestens umschrieben. Folgende Musik- und Tanztheater feiern bis Ende des Jahres im Großen Haus Premiere:
EVITA
Musiktheater
Eröffnet wird das vielfältige Programm mit EVITA. Das Musiktheater, mit Kristina Stanek in der Rolle der Evita und Matthias Stockinger als Che, feiert am 31. August Premiere. Das Musical von Andrew Lloyd Weber und Tim Rice wird von Tanztheaterdirektor Sven Grützmacher inszeniert und erzählt die Geschichte der argentinischen Präsidentengattin Eva Perón, deren Wirken das Land nachhaltig geprägt hat. Der Lebensweg, der als Tochter eines Famers geborenen Evita, könnte kaum tragischer sein: Aus einfachen Verhältnissen erklimmt die starke Frau Stufe für Stufe der Karriereleiter und wird schließlich als erfolgreiche Sängerin Teil der einflussreichen Gesellschaft in der Hauptstadt. Dort lernt sie auch den durch einen Volksaufstand an die Macht gekommenen Perón kennen, der Evita heiratet. Evita, von den Massen verehrt, setzt sich für die Armen ein, muss aber auch gegen die Macht kämpfen und stirbt schließlich auf tragische Weise.
Die Inszenierung, die eine politisch brisante Geschichte um das riskante Spiel mit der Macht gekonnt auf der Bühne darstellt, soll nach Intendant Weber die Leistungsfähigkeit des Ensembletheaters unter Beweis stellen.
- Nachfolgeproduktion der WEST SIDE STORY
- Mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Trier sowie dem Musiktheater- und Tanztheaterensemble des Theaters Trie; Inszenierung: Sven Grützmacher
- Premiere: 31. August, 20 Uhr, Großes Haus
LA TRAVIATA
Musiktheater
Der Oktober bietet allen Opern-Liebhabern einen echten Klassiker: Die Oper nach der Romanvorlage „La dame aux camélias“ von Alexandre Dumas feiert am 13. Oktober Premiere. Im Mittelpunkt der Oper von Guiseppe Verdi steht die begehrte Violetta Valéry, gespielt und gesungen von der Sopranistin Adréana Kraschewski. In einer Welt des Glanzes und Glamours hat Violetta den Glauben an ehrliche Gefühle verloren und wird durch den jungen Alfred, der ihr seine Liebe gesteht, zutiefst in ihrem Glauben erschüttert. Violetta muss die Sinnlosigkeit ihres bisherigen Daseins erkennen. Gemeinsam mit Alfred flieht sie, um wahre Gefühle zuzulassen. Allerdings hat ihr Liebesidyll keinen Bestand – Alfreds Reputation fordert von ihr den Verzicht. Das frühere Leben umhüllt Violetta, die allerdings an einer unheilbaren Krankheit leidet und schlussendlich auch von Alfred verlassen wird. Der öffentliche Eklat lässt Violetta auf sich selbst gestellt zurück und sie geht zugrunde als eine „vom rechten Weg Abgeirrte“ – als Traviata.
Das 1853 uraufgeführte Meisterwerk zeigt ein eindringliches menschliches Drama – Unmöglichkeit, Sehnsucht, Liebe und Anerkennung charakterisieren die Tragödie.
- Inszenierung: Birgit Scherzer, die zuletzt mit der Oper THE VOYAGE am Theater Trier in Erscheinung trat
- Premiere: 13. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Haus
DAS NARRENSCHIFF
Tanztheater
Neben EVITA wird auch dieses Stück von Sven Grützmacher inszeniert. Dabei zeigt sich bei dem Tanztheater eine Besonderheit – DAS NARRENSCHIFF wird uraufgeführt.
Sebastien Brants spätmittelalterliche Moralsatire „Das Narrenschiff“ gab Grützmacher die nötige Inspiration, um eine Geschichte der Selbsterkenntnis zu erzählen. Zwölf Menschen auf einem Schiff und die verrinnende Zeit stets im Nacken: Eine Extremsituation. Das Geschehen an diesem letzten Ort der Zuflucht offenbart Ausbrüche verschiedenster Wesenszüge und zeigt die wahren Gesichter der Menschen. Die Seele liegt offen. Was bleibt? Die Liebe? Das Lachen? Oder treiben wir einfach weiter vor uns hin?
Eine Choreographische der menschliche Psyche. Eine Annäherung an das menschliche Wesen und seine Ausprägungen, Schwächen und Verfehlungen. Ein Experiment, das die Grenzen zwischen tragisch und komisch manchmal verschwimmen lässt. Ein Spiegel der heutigen Zeit.
- Inszenierung: Sven Grützmacher; mit Musik von Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz u.a.
- Premiere: 3. November, 19.30 Uhr, Großes Haus
FAMILYCLASSICS I – HÄNSEL, GRETEL UND DIE HEXE
Konzert
Insbesondere das jüngere Publikum soll von der berühmten Märchenoper von Engelbert Humperdinck, die als szenisches Konzert im Theater Trier aufgeführt wird, angesprochen werden.
Das Konzert entführt große und kleine Zuschauer in eine bunte Märchenwelt. Erwartet werden sie von Hänsel und Gretel, die allein zu Hause sind und sich in die Haare kriegen, angesichts der Frage, ob im Wald tatsächlich eine böse Hexe wohnt. Kurzentschlossen machen sich die beiden Kinder auf in den Wald, um die Hexe zu suchen. Dabei verirren sie sich jedoch und entdecken schon bald ein Haus aus Kuchen und Leckereien – das Haus der Hexe. Diese möchte die Kinder in Lebkuchen verwandeln, hat ihre Pläne allerdings ohne die schlauen Köpfe der Kinder gemacht, die sich aus der misslichen Lage zu befreien wissen..
- Ein Konzert für die ganze Familie; für Kinder ab 5 Jahren
- mit dem Philharmonisches Orchester der Stadt Trier und dem Kinderchor des Trierer Konzertchores
- Premiere: 2. Dezember, 11 Uhr, Großes Haus
Weitere Informationen zum Theater sowie Kartenreservierung auf www.theater-trier.de.
Morgen werden wir euch bei 5vier.de die Schauspiel-Stücke des Theaters vorstellen. Schaut also noch mal rein.
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