Das klassische „leichte Möselchen“ findet in der Fachwelt wieder zunehmend Aufmerksamkeit. Nachdem bereits das Nachrichtenmagazin FOCUS in diesem Jahr Riesling-Kabinett getestet hatte, widmeten sich aktuell zwei Weinzeitschriften in Deutschland und der Schweiz dieser für die Mosel wichtigen Kategorie der eleganten, dezent restsüßen Weine mit relativ niedrigem Alkoholgehalt.
Region. Unter dem Titel „Freudvoller Trunk“ hat das Schweizer Wein- und Genussmagazin „marmite“ über Riesling-Kabinettweine von der Mosel berichtet und die Ergebnisse einer Verkostung nach dem 20-Punkte-Schema veröffentlicht. Die Jury bewertete nicht nur Weine aktueller Jahrgänge, auch einige gereifte Weine bis zum Jahrgang 2000 waren im Test und belegten das Reifepotenzial der Mosel-Klassiker. „Sie sind erfrischend und machen süchtig nach dem nächsten Schluck. Dank des geringen Alkoholgehalts keine Tragödie“, so das Fazit der Redaktion zu den Kabinett-Weinen von der Mosel.
Bester Wein des Tests mit 18 Punkten ist ein 2012er Erdener Treppchen Kabinett vom Weingut Joh. Jos. Christoffel Erben aus Ürzig. Den Titel „Beste Preis-Leistung“ gab die Jury an den 2013er Piesporter Goldtröpfchen Kabinett des Weingutes Manfred Breit in Piesport (16 Punkte). Und „Lieblingswein der Jury“ war der 2013er Brauneberger Juffer Kabinett vom Weingut Schloss Lieser mit 17 Punkten.
Die weiteren Top-Platzierungen gingen an: 2008 Wehlener Sonnenuhr Kabinett vom Weingut Joh. Jos. Prüm/Wehlen sowie 2013er Brauneberger Kabinett vom Weingut Fritz Haag/Brauneberg (je 16,5 Punkte); 2013 Erdener Treppchen und 2013 Ürziger Würzgarten Kabinett, beide Weingut Dr. Loosen/Bernkastel, sowie Leiwener Laurentiuslay Kabinett aus den Jahrgängen 2000 und 2013 vom Weingut Nick Köwerich/Leiwen (je 16 Punkte). Gute Bewertungen erhielten auch die Kabinett-Weine der Weingüter Willi Schaefer/Graach, Geheimrat Wegeler/Bernkastel, Heribert Kerpen/Wehlen, F.J. Regnery/Klüsserath und Geltz-Zilliken/Saarburg.
Das Weinmagazin „Falstaff“ hat in seiner aktuellen Deutschland-Ausgabe ebenfalls dem fruchtigen Mosel-Kabinett einen großen Bericht gewidmet. „Federleicht ist er, der Mosel-Kabinett. Dass er süß ist, hat ihn in Verruf gebracht. Doch kaum ein anderer Wein hat so viel Spiel und Schliff. Jetzt feiert er eine Renaissance“, schreibt die Falstaff-Redaktion. „Und innerhalb Deutschlands gibt es keine Kabinett-Weine, die so einzigartig in ihrer mineralischen Frische sind, in Feingliedrigkeit und Substanzreichtum, wie diejenigen von Mosel, Saar und Ruwer“, heißt es weiter in dem Bericht.
Beste Weine dieser Verkostung nach dem 100-Punkte-Schema waren mit je 92 Punkten: 2013 Pündericher Marienburg Kabinett, Weingut Clemens Busch/Pünderich; 2014 Piesporter Goldtröpfchen Kabinett AP 08 15 und Piesporter Goldtröpfchen Kabinett AP 18 15, beide vom Weingut Kurt Hain/Piesport; 2014 Wehlener Sonnenuhr Kabinett, Weingut Schloss Lieser.
91 Punkte gab die Jury an: 2012 Trittenheimer Altärchen und 2014 Trittenheimer Apotheke Kabinett, Weingut Ernst Clüsserath/Trittenheim; 2010 Zeltinger Sonnenuhr Kabinett, Weingut Markus Molitor/Wehlen; 2013 Piesporter Goldtröpfchen und 2013 Ockfener Bockstein Kabinett, Weingut St. Urbans-Hof/Leiwen; 2012 Graacher Himmelreich Kabinett, Weingut Friedrich-Wilhelm-Gymnasium/Trier; 2014 Vom grauen Schiefer Kabinett, Weingut Rebenhof/Ürzig; 2014 Bernkasteler Badstube Kabinett, Weingut Wwe. Dr. H. Thanisch – Erben Müller-Burggraef/Bernkastel-Kues; 2014 Leiwener Klostergarten Kabinett, Weingut Josef Rosch/Leiwen; 2014 Maximin Grünhäuser Abtsberg, Schlosskellerei Freiherr von Schubert, Mertesdorf; 2014 Riesling Kabinett, Weingut Caspari-Kappel/Enkirch; 2013 Wehlener Sonnenuhr, Weingut S.A. Prüm/Wehlen.
Weitere sehr gute Bewertungen gab es für die Weine der Weingüter Martin Conrad/Brauneberg, Weiser-Künstler/Traben-Trarbach, H.J. Junglen/Kröv, Reichsgraf von Kesselstatt/Morscheid, Max Ferd. Richter/Mülheim, Gelzt-Zilliken/Saarburg, Bischöfliche Weingüter Trier, Dr. Wagner/Saarburg, Wegeler/Bernkastel, Weingut Wwe. Dr. H. Thanisch – Erben Thanisch/Bernkastel-Kues, Jörg Thanisch/Lieser, Bastgen/Monzel, von Hövel/Oberemmel, Schloss Saarstein/Serrig und von Othegraven/Kanzem.
Kommentar verfassen