Der Pokal-Schreck ist auch ein Testspiel-Schreck. Der Zweitligist Kaiserslautern kam nicht über ein 1:1 bei Eintracht Trier heraus. Fahrudin Kuduzovic hatte den Regionalligisten noch in Führung gebracht, Julian Derstroff glich kurz vor dem Ende aus.
Generalprobe geglückt. Beim ersten Testspiel des Jahres 2013 gegen den großen Bruder aus Kaiserslautern konnte Eintracht Trier den Gästen aus der Pfalz ein 1:1-Unentschieden abringen. Trainer Roland Seitz war einverstanden mit der ersten Darbietung seiner Mannschaft im neuen Kalenderjahr: „Ich bin sehr zufrieden, vor allem mit Halbzeit eins. Wir haben jetzt eine Woche hart gearbeitet und trotzdem heute gut agiert und wenig zugelassen.“ Dass die 1.246 anwesenden Zuschauer das freundschaftliche Derby überhaupt sehen konnten, war den Helferdiensten von rund 15 Anhängern (vom SCT und den Ultras) zu verdanken, die sich ein paar Stunden vor Anpfiff im Moselstadion trafen, um das über Nacht verschneite Spielfeld wieder bespielbar zu schippen.
In einer schönen Freundschaftsspielatmosphäre mit vielen Kaiserslautern-Fans, die extra früh nach Trier gereist kamen, um ihre Farben zu unterstützten, boten beide Teams einen engagierten Auftritt mit Chancen auf beiden Seiten. Bei den Trierern stach im ersten Spielabschnitt Torhüter Stephan Loboué hervor, der immer wieder durch glänzende Reflexe Torchancen des Zweitligisten zu vereiteln wusste. Ein anderer Akteur, der die Aufmerksamkeit des Runds auf sich zog, war der 22-jährige Ferdinando Rega, ein Außenbahnspieler, der derzeit für den italienischen Drittligisten Asd Sarnese 1926 spielt, war von Roland Seitz als Testspieler für den Kader berufen worden. Jedoch musste der potentielle Neuzugang zunächst mit einem kalten Platz auf der Bank vorlieb nehmen und konnte erst nach dem Seitenwechsel Eigenwerbung betreiben. Dabei blieb er jedoch unauffällig.
Kuduzovic klassisch, Derstroff spät
Vor allem in der Defensive zeigte der SVE gegen den höherklassigen Verein eine beachtliche Vorstellung. Durch kluges Stellungsspiel und überlegtes Timing gelang es den Moselstädtern oftmals, die Angriffsversuche des FCK frühzeitig zu unterbinden. Nachwuchsspieler Erik Michels, der in der zweiten Hälfte für Chhunly Pagenburg im Angriff eingewechselt wurde, fand ausschließlich lobende Worte für seine Mitspieler: „Gegen einen Zweitligaverein ist es immer etwas besonderes zu spielen, zumal es ja auch für uns ein Derby ist. Da gibt man immer alles und wir haben uns heute wirklich gut verkauft.“
Und Trier belohnte sich in der 55. Minute für einen derart forschen Auftritt. Alon Abelskis Flanke von rechts fand den Kopf von Pagenburg, der mit ein wenig Glück auf Fahrudin Kuduzovic verlängerte. Der Bosnier machte es dann wie so oft, wenn er den Ball im Strafraum bekommt – einen Haken, Schuss, Tor. Das 1:0 der Hausherren.
Danach hatten die Gäste zwar des Häufigeren die Möglichkeit zum Ausgleich, doch der inzwischen eingewechselte Ersatztorhüter Andreas Lengsfeld war stets zur Stelle und stemmte sich mit seinen Mitspielern gegen den drohenden Ausgleich. Jedoch war auch er vier Minuten vier Spielende chancenlos, als der vom VfB Stuttgart getestete Mamadou Bah flankte und Julian Derstroff unhaltbar zum 1:1-Einstand abschloss (87.). Der späte Ausgleich. FCK-Trainer Franco Foda meinte zum Spielverlauf: „Wir waren die bessere Mannschaft und hatten mehr Chancen. Man sollte so einen Test allerdings nicht überbewerten.“
„Gut aus der Affäre gezogen“
Ähnlich sah das auch Seitz, der sich jedoch ein wenig über den späten Gegentreffer ärgerte: „Wir haben uns heute gut aus der Affäre gezogen. Klar war Kaiserslautern in den Chancen besser, aber unter dem Strich ist es nun doch ein wenig schade, dass sie so spät den Ausgleich markiert haben.“ Aber lange Zeit zum Grämen haben seine Mannen nicht, denn bereits morgen geht es in Saarbrücken, beim Bromelain-Cup (15 Uhr) weiter. „Ich nehme alle Mann mit, es geht da ja auch schließlich um etwas. Ob aber alle zum Einsatz kommen, kann ich jetzt noch nicht sagen“, verriet der Oberpfälzer.
Statistik
Trier: Loboué (46. Lengsfeld) – Dingels (65. Kröner), Konrad, Hollmann, Brighache – di Gregorio (65. Klinger), Watzka (80. Spang) – Lewerenz (59. Rega) Abelski, Kuduzovic – Pagenburg (59. Michels).
Kaiserslautern (1. Halbzeit): Hohs – Dick, Hajri, Torrejón, Bugera – Borysiuk, Linsmayer – Azaouagh, Zuck, Wolfert – Felipe.
Kaiserslautern (2. Halbzeit): Müller – Riedel, Simunek, Orban, Jessen – Bah, Pokar – Weiser, Derstroff, Drazan – Idrissou.
Tore: 1:0 Kuduzovic (50.), 1:1 Derstroff (86.).
Zuschauer: 1.246.
Das VIDEO zum Spiel
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