Nach der bitteren Pleite bei der HSG Bad Wildungen am vergangenen Wochenende präsentierten sich die Trierer Miezen am späten Sonntagnachmittag gegen die HSG Blomberg-Lippe wie ausgewechselt und legen mit einem rundum verdienten Start-Ziel-Sieg die Grundlage für das nächste wichtige Heimspiel am kommenden Samstag gegen die TuS Metzingen.
Vor rund 1500 Zuschauern in der Arena Trier zeigten die Miezen von Beginn an, dass sie die Niederlage vom Wochenende wieder wett machen wollten. Schnell lag Trier mit 7:1 in Front und spielte sich förmlich in einen Rausch. Im Tor garantierte eine stark aufgelegte Verena Flöck immer wieder Ballgewinnen, die in rasche Torerfolge mündeten, sodass der Vorsprung bis auf 14:4 anstieg. Blomberg dagegen verwarf Ball um Ball und fand in der Abwehr kein Mittel gegen die auf allen Positionen mit viel Druck und Verstand agierenden Miezen. Die Doppelbelastung durch das letzte Spiel gegen Leverkusen am Freitag war den Gästen physisch anzumerken, doch auch in allen anderen Belangen blieb man stark hinter den Erwartungen zurück. So waren die Rollen zur Pause beim 16:7 für Trier mehr als klar verteilt und HSG-Coach Andrè Fuhr ging sichtlich geladen in die Kabinengänge.
MJC-Toptorschützin Carolin Schmele wurde bereits im ersten Durchgang zunehmend vom Blomberger Abwehrriegel in die Mangel genommen, kam aber weiter zu ihren Treffern und zeigte auch in der Abwehr ihre wohl beste Saisonleistung. Am Ende waren es für sie wieder acht Tore an der Zahl. Und auch die Spanierin Christian Cabeza Gutierrez trumpfte mit viel Zug zum Tor und fünf Feldtreffern groß auf, während bei den Gästen einzig Xenia Smits (6) und Ex-Mieze Carolin Thomas (4) zu einer standesgemäßen Torausbeute kamen.
Im zweiten Abschnitt begann die Partie erst ausgeglichen, bis sich plötzlich Nervosität im Trierer Spiel breit machte. Eine offensive Deckung von Blomberg konnte spielerisch zwar gemeistert werden, verunsicherte das Team jedoch merklich. Immer mehr Bälle verfehlten ihr Ziel und Blomberg kam auch nach einigen Paraden von Ex-Mieze Anna Monz zu einfachen Gegenstoßtoren. Wie schon im ersten Durchgang waren es dann wieder die Torfrauen der Miezen, die eine Initialzündung brachten. Jessica Kockler kam bei nur noch zwei Toren Vorsprung für Trier für einen Siebenmeter aufs Feld und hielt den Ball unter dem fulminanten Jubel der 1500 Fans. Nun traf Schmele mit zwei Gewaltwürfen und Kockler entschärfte zwei weitere Strafwürfe – die Partie war entschieden, Blomberg geschlagen Andrè Fuhr nahm nicht einmal mehr seine Auszeit und die Partie ging mit 28:21 verdient an Trier. Spielführerin Mègane Vallet dankte umgehend den Fans in der Halle: „Ohne euch hätten wir es nicht mehr geschafft zurückzukommen. Danke und kommt bitte am Samstag alle wieder!“
Die Miezen haben die rote Laterne damit wieder an die HSG Bad Wildungen abgegeben und liegen nur einen Punkt hinter der TuS Metzingen, die bereits am Samstag in die Arena Trier kommt. Mit einem Sieg in diesem direkten Duell könnten die Miezen also an den Schwaben vorbei- und mit dem Lokalrivalen aus Koblenz punktemäßig gleichziehen. Die Zeichen für ein gutes Jahr 2013 sind demnach gut, wenn es der Mannschaft gelingt,am Samstag in gleicher Art und Weise die Partie zu bestimmen. Die Herausforderung dürfte dabei jedoch eher größer sein, geht es für beide Teams um möglicherweise entscheidende Punkte gegen den Abstieg.
Andrè Fuhr (HSG Blomberg-Lippe): Entschuldigung für die Verspätung meinerseits, aber wir hatten Gesprächsbedarf. Glückwunsch an Trier, der Sieg geht auch in der Höhe heute völlig in Ordnung. Da gibt es überhaupt keine Frage. Wir haben uns gespielt wie ein Absteiger.
Jörn Ilper (DJK/MJC Trier): Die Höhe des Ergebnisses ist für mich nicht wichtig, sondern die Tatsache, dass die Mädchen gesehen haben, dass wir auch gegen nominell stärkere Teams eine Chance haben können. Das werden wir in der Rückrunde noch häufiger zeigen müssen. Danke auch an das wirklich tolle Publikum, das uns heute definitiv extrem geholfen hat. Danke!
Kommentar verfassen