Das war die richtige Antwort: Nach einem fantastischen Schlussviertel schlägt die TBB Trier vor 3564 Zuschauern medi Bayreuth mit 78:75 und beendet so die Niederlagenserie. Gegen die Gäste zeigte das Team sich in allen Belangen wesentlich verbessert. Matchwinner: Ricky Harris mit 19 Punkten.
Trier. Trier zeigte sich in der ersten Halbzeit vor allem defensiv stark verbessert, reboundete vor allem in Gestalt von Adin Vrabac sehr engagiert und suchte den Abschluss zunächst über Vitalis Chikoko und Jermaine Anderson.
Bayreuth kam erst langsam ins Spiel, gewährte vor allem dem ungewöhnlich wurffreudigen Anderson viel Raum. Ricky Harris, für Laurynas Samenas im Spiel – der Litauer war umgeknickt und musste leicht verletzt pausieren – kam mit 11 Punkten ebenfalls in Fahrt. Ob der Combo Guard nun sein womöglich letztes Spiel für Trier bestritt und daher Eigenwerbung betrieb, oder um die Restchance einer Vertragsverlängerung kämpfte – emotional und spielerisch war der 27-Jährige in jedem Fall herausragend. Dafür nahm man auch ein Unsportliches Foul nach einer Meinungsverschiedenheit mit Bryan Bailey locker in Kauf. Auf Seiten der Gäste glänzte etwas unerwartet Simon Schmitz, der dreimal sträflich frei zum Dreier kam – und hundertprozentig verwandelte. Mit 41:40 konnte ein kämpferisches Trierer Team eine knappe, aber verdiente Pausenführung behaupten.
Trier übersteht schwierige Phase
Bayreuth schlug im dritten Viertel zurück, setzte sich mit 45:51 erstmals ganz leicht ab. Eine schwierige Phase für das Team von Henrik Rödl, in der Jermaine Anderson zu oft als letzte Option schwierige Würfe nehmen oder das Mismatch annehmen musste. Folgerichtig nahm Henrik Rödl die Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Trevon Hughes, anfangs noch untergetaucht, setzte Trier (besonders Tony Canty und Marko Lukovic) mit seinen schnellen Drives zu.
Wahnsinns-Schlussviertel bringt den Sieg
Trier befreite sich aber aus eigener Kraft aus der Lage. Ganz wichtig: Tony Cantys selbstbewusster Dreier zum Auftakt des Schlussviertels, der mit 57:56 die Führung wiederherstellte. Überhaupt bekam der Point Guard viel Spielzeit und wirkte dabei sicherer als zuletzt. Abermals Harris und ein häufiger den Korb attackierender Marko Lukovic setzten die Bayreuther Defense nun wirksamer unter Druck.
Vorläufiger Höhepunkt: Ein Dunking von Chikoko nach sehenswerter Drehung um seinen Gegenspieler. Ebenso wichtig war aber, dass man Bayreuths Wurfauswahl durch konsequente Zonenverteidigung entscheidend beeinflusste. Dabei schien jeder Trierer Akteur seine Rolle ganz genau zu kennen, die Gäste hingegen reagierten zu träge auf den Trierer Run. Zwar kam medi vor allem durch Javon McCrea und Trevon Hughes – unnötigerweise – noch einmal gefährlich nahe heran, doch der Ex-Trierer konnte das Spiel nicht im Alleingang drehen. – Nicht, dass er es nicht versucht hätte: Mehrere aufeinanderfolgende Dreierversuche setzte der Go-to-Guy in den Schlussekunden an den Ring, konnte aber nicht mehr den Ausgleich erzielen. Mit 78:75 fährt die TBB also den sehnlichst erwarteten dritten Saisonsieg ein.
Stimmen zum Spiel
Michael Koch, medi Bayreuth:
„Glückwunsch an Henrik und die Trierer Mannschaft zu diesem verdienten Sieg, der noch höher hätte ausfallen müssen. Wenn man Basketball spielt, muss man das mit Herz tun. Nach dem Spiel sollte man in den Spiegel schauen und sagen können, man hat alles getan um das Spiel zu gewinnen. Wir waren mit einer Leistung zufrieden, die das Spiel über eine lange Zeit offen gehalten hat, und haben erst dann angefangen, den Basketball zu spielen, den ich mir vorstelle, als das Spiel eigentlich entschieden war. Das reicht in dieser Liga nicht.“
Henrik Rödl, TBB Trier:
„Nach den letzten Wochen ein unglaublich wichtiger Sieg. Es ist schwer jemanden herauszuheben, weil jeder seinen Teil dazu beigetragen hat. In der zweiten Halbzeit hatte ich den Eindruck, dass die Bank sehr wichtig war, um das Spiel zu drehen […] Zwar haben wir das Rebound-Duell wieder verloren, aber ich finde dass man der Mannschaft angemerkt hat, dass sie sich sehr bemüht hat. Ich sehe einige Sachen, die wir verändert haben, die heute gefruchtet haben. Das ist ein guter Anfang für die nächsten Wochen.“
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Statistik
Zuschauer: 3564
Zwischenstände: 21:19 | 41:40 | 54:56 | 78:75
TBB Trier: Harris (19), Chikoko (14), Anderson (12), Bucknor (11), Mönninghoff (8), Lukovic, Canty (je 5), Schmidt, Vrabac (je 2), Kramer (0)
medi Bayreuth: McCrea (15), Hughes (14), Bowman (13), Bailey, Schmitz (je 9), Brembly (8), Palyza (3), Heyden, Burrell (je 2)
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