Imago steht im Latainischen für Abbild oder Bild. Imago heißt die Ausstellung von Daniel Jasser die ab dem 20. Oktober in der Galerie Junge Kunst zu sehen sein wird.
Trier. Die Eröffnung von Imago findet am Freitag, 19. Oktober, ab 20:30 Uhr in der Galerie Junge Kunst statt. Kuratiert wird die Ausstellung von Claudia Wenzler
Jasser studierte an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg
Daniel Jasser,1989 in Hamburg geboren, lebte von 2003 bis 2006 in Tallin. Nach dem Abitur 2008 in Hamburg absolvierte er eine Ausbildung zum Koch in Wien. Von 2011 bis 2012 Aufenthalt in Barcelona. 2016 erhielt er ein Erasmus Stipendium an der „Universidad Complutense de Madrid“ (UCM). Von 2012 bis 2017 studierte Jasser an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg (HFBK) bei Achim Hoops und Jutta Koether.
Bilder als abgeschlossene und offene Systeme
Imago steht im Latainischen für Abbild oder Bild. In der Biologie wird dieser Ausdruck auch für vollentwickelte Insekten benutzt – also für etwas Abgeschlossenes, Vollendetes. Die gleichnamige Ausstellung stellt das Bild als zugleich abgeschlossenes und offenes System in ihren Fokus und lotet die inhärenten Wechselverhältnisse zwischen Materialität und Originalität meiner Malerei ebenso aus wie die Interrelationen zwischen bildlichem Innenraum und außerbildlichem Umraum.
Der Raum als Projektionsfläche
Seine Bilder entstehen grundsätzlich in direkter Bezugnahme auf Struktur und Architektur des Raumes, in dem diese präsentiert werden. Der Raum dient als Projektionsfläche und bildet sich in der Malerei seinerseits auch ab. Meine großflächigen Fresken aus Lehmputz, die sich fragmentarisch im Raum verteilen, befinden sich dabei in einem immerwährenden Zustand der Setzung und Zerzetzung. Es entsteht gewissermaßen ein Raum im Raum, dessen Fragmente eine archäologisch anmutende Szenerie kreieren, die auf vergangene Zeiten verweist und Fragen nach kulturhistorischer Herkunft, Dauer und Bedeutung von Geschichte stellt.
Aus den Bruchstücken entsteht ein neues Bild, das in seiner Unvollständigkeit den Raum in Gänze einnimmt und definiert. Die Betrachter*Innen werden in das Spannungsverhältnis zwischen Fiktion und Realität, zwischen der virtuellen Sphäre der Malerei und der realen des jeweiligen Ausstellungsraumes einbezogen. Bei der Rezeption der Ausstellung werden sie entsprechend dazu aufgefordert, sich zwischen zweidimensionalem Bildempfinden und dreidimensionaler Raumwahrnehmung, ähnlich wie in einer Landschaft, zu verorten.
Seit 2013 stellt Daniel Jasser im In- und Ausland aus.
5vier.de-Titelfoto: Daniel Jasser, Spolium II, 2017
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