Wohneigentum ist heute so gefragt wie lange nicht mehr. Hauptgrund dafür ist unter anderem die gesunkene Zinsbelastung. Kein Wunder, dass die Immobilienkaufpreise in vielen Regionen Deutschlands seit Jahren kontinuierlich ansteigen. In den besten Lagen der Metropolregionen sind Eigentumswohnungen oder Häuser kaum noch zu bezahlen. Dennoch bleibt Wohneigentum eine der beliebtesten Vermögensanlagen.
Immobilienpreise steigen inzwischen langsamer
Nach wie vor steigen die Immobilienpreise in weiten Teilen Deutschlands, doch sie steigen mittlerweile etwas langsamer als es in den letzten Jahren zu beobachten war. Im gleichen Zug werden Regionen, in denen sich günstige Immobilien erwerben lassen, immer rarer. In immerhin 45 der 402 deutschen Landkreise kann man noch wahre Schnäppchen machen. In Rheinland-Pfalz gibt es von sogenannten Schwarmstädten (Gebiete mit überdurchschnittlichem Bevölkerungszuwachs innerhalb kurzer Zeit) bis hin zu ländlichen Regionen ein breites Angebot für Immobilien-Interessierte. Neben Privatpersonen ist Rheinland-Pfalz auch für Unternehmen attraktiv, insbesondere in den Zentren und Ballungsgebieten. Wer hier sucht, kann durchaus günstige Immobilien erwerben, häufig jedoch abseits der großen Städte.
Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz kühlt sich der Immobilienmarkt derzeit ab. In den letzten Jahren kam es laut IVD zu Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich. In diesem Jahr stiegen die Preise allerdings nur noch im einstelligen Bereich: Eigentumswohnungen in Rheinland-Pfalz wurden innerhalb der vergangenen 12 Monate im Schnitt um 5,8 % teurer und Einfamilienhäuser um rund 4 %. Hohe Zuwächse wie in den Jahren zuvor schaffen heute nur noch die Universitätsstädte Mainz, Trier und Landau.
Trier weiterhin sehr attraktiv
Trier ist nicht zuletzt aufgrund seiner räumlichen Nähe zu Luxemburg und seiner guten Lage weiterhin sehr attraktiv für Immobilienkäufer. Hier stiegen die Kaufpreise durchschnittlich um 10 % auf 3.300 Euro pro Quadratmeter an. Der IVD erklärt sich den großen Preisanstieg im Vergleich zum Rest des Landes mit einem starken Zuzug aus Luxemburg. In Luxemburg ist das Wohnen sehr teurer geworden, sodass viele Menschen auf Grenzregionen der Nachbarländer ausweichen. Diese Entwicklung wird langfristig dafür sorgen, dass die Preise in Trier stabil bleiben.
Stadt-Land-Gefälle bleibt
Sinkende Immobilienpreise findet man vor allem im Hunsrück und in der Westpfalz. Dort verzeichnen viele, vor allem kleinere Kommunen seit Jahren einen Preisverfall. Eine schlechte Infrastruktur sorgt insbesondere in ländlichen Gebieten dafür, dass sich kaum Käufer für Objekte finden lassen. Während ein Reihenhaus in Trier mit zum Beispiel 385.000 Euro zu Buche schlägt, werden für ein ähnliches Reihenhaus in Dierdorf im Westerwald nur rund 110.000 Euro fällig. Zwar mag es sein, dass die Reihenhäuser, welche wir im Rahmen unserer Recherchen auf einem Immobilienportal ausfindig gemacht haben, etwas abweichend von einander ausgestattet sind, doch diese Gegenüberstellung zeigt deutlich, wie die Verhältnismäßigkeiten sind.
Städte wie Koblenz, Trier, Landau oder Mainz sind auf lange Sicht attraktiv für Studenten, Berufseinsteiger und Unternehmen, sodass die Nachfrage nach Wohneigentum stabil bleibt. Allerdings kann man nicht abschätzen, wie sich der Immobilienmarkt in den ländlichen Regionen gestalten wird. Für die zukünftige Entwicklung der ländlichen Regionen in Rheinland-Pfalz werden Investitionen in die Infrastruktur erforderlich sein. Hier bleibt abzuwarten, ob die Politik in den nächsten Jahren wirkungsvolle Maßnahmen ergreift.
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