Hunderte Bürger aus der Großregion haben im lothringischen Metz für die Schließung des Atomkraftwerks Cattenom und für den Stopp des Endlagerprojekts Bure demonstriert. Es war nach Angaben der Veranstalter die beste Anti-Cattenom-Demo in der Großregion seit dem Super-Gau in Fukushima.
Metz. Das Atomkraftwerk Cattenom ist nach den Ergebnissen des europäischen Stresstests eines der gefährlichsten Atomkraftwerke in Europa. „Nicht nur Fessenheim, auch Cattenom muss endlich vom Netz“, fordert Stephanie Nabinger, Sprecherin des Internationalen Aktionsbündnis gegen Cattenom (IAC). Sie verlangt von der Politik in Paris, endlich aus der Hochrisikotechnologie auszusteigen und in die Energiewende zu investieren. Nach seiner Wahl zum französischen Präsidenten hat François Hollande angekündigt, den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion von heute rund 75 % auf 50 %zu senken. Dies war vorher noch nie da. Noch nie war die französische Regierung dazu bereit, einen Kurswechsel in der Atompolitik einzuleiten. Noch nie bestand die Möglichkeit einer französischen Energiewende. Deshalb ist es eine einmalige Gelegenheit für uns, die Abschaltung der Pannenreaktoren in Cattenom voranzutreiben; denn um den Anteil der Atomkraft auf 50 % zu senken, müssen in Frankreich bis zu 18 Meiler vom Netz gehen, und Cattenom muss dazugehören. In diesem Herbst werden die Abschaltungen in Paris in die Parlamentarische Debatte starten.
Frank Linke, Sprecher des Widerstandhauses Bure Zone Libre fordert: „Das Endlagerprojekt Bure in Lothringen ist eine Scheinlösung und dient dem Weiterbetrieb von Atomanlagen wie Cattenom.“
Während der Demonstration stellten die Teilnehmer sich immer wieder tot, wenn eine Alarmsirene heulte. In Sprechchören: forderten sie: „Cattenon, Arretez le nucléaire, abschalten!“ Auf dem Platz Saint Louis spielten die Bands Stop Bure Brothers aus Lothringen und der Gruppe Italia´o. Der Demozug durch Metz wurde dieses Jahr zusätzlich von einer Sambagruppe begleitet.
Weitere Infos unter://www.iacattenom.de
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