In Pfalzel feiern sie bald Jubiläum. Der Pfalzeler Orgelbauverein wird 25 Jahre alt. Dies wird mit zwei Konzerten gefeiert werden.
Trier/Pfalzel. Die aus der Schweiz stammende „Metzler Orgel“ in der Marienstiftskirche von Pfalzel feiert in diesem Jahr ihr 15 jähriges Bestehen. Im August des Jahres 2000 geweiht, wurde die Orgel vom in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiernden Pfalzeler Orgelbauverein initiiert und hauptsächlich finanziert.
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5vier.de weist gleich zu Anfang des Beitrags auf zwei nicht zu verpassende Orgelkonzert-Termine in der Pfalzeler Marienstiftskirche hin:
- Sonntag, 19. Juli, 17 Uhr: Chorkonzert mit dem Kammerchor „Cantores Trevirenses“ – Leitung und Orgel: Matthias Balzer
- Sonntag, 20. September, 15 Uhr: Konzert für Posaune (Martin Görg) und Orgel (Sonja Kranich)
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Der Vorsitzende des Pfalzeler Orgelbauvereins, Gert Trapp hat uns folgende Hintergrundinformation zusammengestellt:
Im November 1988 kamen einige Pfalzeler Bürger im Pfarrheim zusammen, um einen Orgelbauverein in der Trägerschaft der kath. Kirchengemeinde St. Marien und St. Martin zu gründen. Sie wollten sich nicht länger damit abfinden, dass in der altehrwürdigen Marienstiftskirche statt einer Pfeifenorgel ein Elektronium erklingt, das sich obendrein in einem desolaten Zustand befand.
Mit viel Elan wurde die Aufgabe angegangen, die notwendigen Mittel für den Neubau einer Pfeifenorgel aufzubringen. Es wurden Mitglieder geworben und Spenden gesammelt. Der höchste Mitgliederstand war zeitweise über 300, heute nach über 26 Jahren sind es noch rund 150 Mitglieder und regelmäßige Spender.
Eine wichtige Einnahmequelle war das jährlich stattfindende Sommerfest auf dem Kirchplatz. Nach 14 Jahren musste die Veranstaltung leider aufgegeben werden, weil die agierenden Personen älter geworden oder nicht mehr verfügbar waren. Es wurden Basare, Konzerte und Ausstellungen veranstaltet. Zu einer tragenden Säule der Orgelfinanzierung wurde der Verkauf von Orgelwein, Orgelviez und selbstgemachter Marmelade.
In 11 ½ Jahren kamen so 670 000 Deutsche Mark (DM) zusammen, einen Zuschuss des Bistums Trier von 60 000 DM eingerechnet. Mit diesem guten Ergebnis im Rücken entschloss sich der Verwaltungsrat, mit Zustimmung des Bistums die Orgel bei der renommierten Orgelbaufirma Metzler in Dietikon (Schweiz) zu bestellen.
Es musste aber zuerst noch eine Empore geplant und gebaut werden, auf der die Orgel ihren Platz finden sollte. Da ein Zuschuss zu dieser Baumaßnahme nicht gewährt wurde, musste der Orgelbauverein neben den Kosten für den Orgelbau i. H. von rd. 1 Million DM noch 150 000 DM zusätzlich für den Emporenbau schultern.
Im April 2000 wurde unter der Leitung des Architekten und Dombaumeisters Karl Peter Böhr mit dem Bau der Empore begonnen. Der anschließende Aufbau und die Intonation der Metzler-Orgel dauerten vom 13. Juni bis zum 19. Juli 2000. Die Orgel verfügt über 31 klingende Register, 2 Transmissionen, verteilt auf 3 Manuale und Pedal. In dem stattlichen Gehäuse stehen 2081 klingende Pfeifen. Am 12. August 2000 fand die feierliche Orgelweihe statt.
Seitdem haben zahlreiche prominente Organisten aus dem In- und Ausland auf der Orgel gespielt. Alle waren voll des Lobes über das wunderbare Instrument. Der Trierer Domorganist Josef Still drückte seine Meinung so aus: „Die Trierer Orgellandschaft ist um eine glänzende Perle reicher geworden.“
Von dem Darlehen i. H. von 450 000 DM, das der Orgelbauverein aufnehmen musste, sind noch 66 000 € Restschuld abzutragen. Der Orgelbauverein, der vom ersten Tag bis heute von Gert Trapp geleitet wird, wird sich Mühe geben, in ca. 6 – 7 Jahren die schwarze „0“ zu erreichen.
In diesem Jahr wird die Metzler-Orgel 15 Jahre alt. Dieses kleine Jubiläum wird mit mehreren Konzerten gefeiert.
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