Die rund 250 Zuschauer in der Sporthalle Wolfsberg in Trier erlebten am vergangenen Samstagabend im Spitzenspiel des 8. Spieltages der RBBL ein schnelles und größtenteils auf hohem Niveau stattfindendes Bundesligaspiel des Tabellenvierten Immovesta Dolphins Trier gegen den rheinischen Nachbarn und Tabellendritten ASV Bonn – am Ende stand es 74:88 (16:20; 30:46; 50:65) für die Gäste.
Mit Beginn des Spiels entwickelte sich ein rasantes Nachbarschaftsduell, beide Seiten konnten hochprozentig punkten – erst gegen Ende des ersten Spielviertels erreichte der ASV einen leichten Vorsprung (16:20). Der Gast vom Rhein konnte sein Niveau auch im zweiten Spielviertel trotz zahlreicher Ein- und Auswechslungen hoch halten, während sich bei den Dolphins einige Konzentrationsfehler einschlichen. Unnötige Ballverluste und Schwächen in der Verteidigungsarbeit ermöglichten so den Rheinländern sich bereits bis zur Halbzeit abzusetzen (30:46).
Eine entsprechende Aussprache in der Halbzeitpause durch die Coaches Dirk Passiwan und Tara Feser ließ mit Beginn des dritten Spielviertels neue Hoffnungen bei den Gastgebern aufkeimen, als man nach einem 15:6-Run binnen fünf Minuten auf 45:52 Korbpunkte (25. Min.) verkürzen und das Spiel wieder offen gestalten konnte. Die Bonner, angetrieben von den starken Nationalspielern und Centern Adam Lancia (Kanada) und Bert Freriks (Niederlande) fanden aber wieder zusehends zurück in ihr Spiel, während bei den Dolphins nun einfachste Wurfchancen unkonzentriert vergeben wurden, wodurch sich die Gäste bis zum Viertelende wieder endgültig vorentscheidend absetzen konnten (50:65). Im letzten Spielviertel sollte sich daran nicht mehr viel ändern, da sich beide Mannschaften neutralisierten und Bonn das Spiel routiniert und sicher nach Hause brachte.
„Entscheidend waren unsere Durchhänger vor allem im zweiten Spielviertel, als wir dem ASV einen 16-Punkte-Vorsprung gestattet hatten, selbst aber unsere eigenen Chancen nicht konsequent genutzt und zu viele Fehler in der Defense gemacht haben. In einem Spiel auf so hohem Niveau sind solche Durchhänger letztendlich nicht zu kompensieren, aber so weit sind wir mit unserem Team in dieser Saison noch nicht“, konstatierte Spielertrainer Dirk Passiwan. „Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden“, fügte Dolphins-Manager Otmar Passiwan hinzu und ergänzte: „Wir wissen, dass wir für diese Spielzeit einiges an unserem Team verbessert haben, mit den meisten Teams der Liga sind wir jetzt auf Augenhöhe, sind aber personell wohl in dieser Saison noch nicht so weit, dass wir nach den ganz großen Zielen schielen können. Wir werden weiter an unserem Team bauen, fordern aber da auch Geduld im Umfeld und bei unseren Fans ein.“
Überragende Akteure in einem richtig guten Bundesliga-Spiel waren auf Bonner Seite Kanadas Nationalspieler Adam Lancia (29 Punkte) und die niederländischen Nationalspieler, Center Bert Freriks (15 P.) sowie Aufbauspieler Mustafa Korkmaz (12 P.), auf Trierer Seite waren dies wieder einmal die Center Dirk Passiwan (36 P.) und Janet McLachlan (18 P.), die beide gleich auch mit einem Double-Double aufwarten konnten (15 bzw. 12 Rebounds), sowie der südafrikanische Aufbauspieler Gift Mooketsi (10 P.).
Immovesta Dolphins Trier (in Klammern Korbpunkte): Ewertz (n.e.), Feser (2), Klein (6), Koltes (n.e.), McLachlan (18), Mooketsi (10), Mtatase (2), Müller (n.e.), Passiwan (36), Robinson und Schmitz (n.e.)
Kaiser meint
War ein absolut spannendes Spiel…schade, dass es im letzten Heimspiel des Jahres nicht für einen Sieg gereicht. War aber auch ein starker Gegner!
Jedenfalls habe die Dolphins tolle Leistung gezeigt!