Aus Olewig berichten
Andreas Gniffke und Anna Lena Bauer (Fotos)
In der Kreisliga B empfing der schwach in die Saison gestartete SV Trier-Olewig den SV Trier-Irsch zum Derby am frühen Mittwochabend. Nach einem zähen Spiel auf schwierigem Geläuf gelang dem Team von Norbert Etringer durch ein klares 4:1 der dringend benötige Heimsieg.
Foto: Hoch und weit war die Devise, nur selten gab es spielerische Glanzpunkte zu bestaunen.
Beide Mannschaften kamen nur sehr schwer in eine Partie, die geprägt war von langen, hohen Bällen und unzähligen Fehlpässen. Der Redakteur war wirklich froh, sein Fahrzeug in sicherer Entfernung abgestellt zu haben, so viele Bälle wurden weit über den beileibe nicht niedrigen Zaun gedroschen. Es dauerte bis zur 24. Minute, als der Olewiger Kapitän Carsten Jutz stark bedrängt knapp am rechten Pfosten vorbei köpfte. Die erste nennenswerte Offensivaktion des SV Irsch in der ersten Halbzeit bestand aus einem gefährlichen Weitschuss in der 32. Minute, den Markus Kulski links über das Tor hämmerte.
Wenig später jedoch die glückliche Führung für den Gast: Spielertrainer Bastian Hennen schaufelt einen Freistoß in den Strafraum, die Vorlage kann Patrick Wentzel zunächst nicht nutzen, doch der Ball kam auf Umwegen zu Marlon Münch, der aus kürzester Distanz kein Problem hatte ihn im Netz zu versenken. Die Olewiger Spieler protestierten energisch beim Schiedsrichter, da sie den Torschützen im Anseits wähnten. Schiedsrichter Thomas Cormann aus Trier blieb jedoch wie üblich bei seiner Entscheidung. Es folgten wütende, wenn auch nicht immer zielstrebig nach vorne gespielte Angriffe der Gastgeber. Zunächst scheiterte wiederum der sehr engagierte Jutz mit einem Kopfball freistehend vor dem Tor. Besser machte es eine Minute später der starke Fabian Hamm, der sich schön im Strafraum durchsetzte und den Ball clever über den Irscher Torhüter Jörg Roth ins Tor lupfte. Der Jubel bei den wenigen Olewiger Anhängern war kaum verklungen, da zappelte der Ball erneut im Netz der Irscher. Mario Klupsch hatte sich unbemerkt von der Olewiger Abwehr an den Rand des Fünfmeterraums geschlichen und köpfte im Anschluss an eine Ecke ungehindert ein. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.
Nach dem Wechsel setzte leichter Regen ein, was die Platzverhältnisse weiter verschlechterte. Dies kann jedoch keine Erklärung für die schwache Leistung des SV Irsch in der zweiten Hälfte sein. Ein echtes Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war nicht zu erkennen, ganz im Gegenteil, Olewig hatte bereits in der 46. Minute eine Großchance, die das Spiel wahrscheinlich schon früh entschieden hätte. Dominik Greif hatte den Ball scharf an den Fünfmeterraum gepasst, sein Anspiel fand jedoch keinen Abnehmer. Irsch rückte weiter auf, schaffte es jedoch nicht, sich klare Torchancen zu erspielen. So waren es dann die Olewiger, die in der 60. Minute durch einen blitzsauberen Konter erneut die Chance zum 3:1 hatten. Fabian Hamm und Christian Regneri tauchten mutterseelenallein vor Roth auf, Hamm spielte quer und Regneri schob völlig unbedrängt am leeren Tor vorbei. Sieben Minuten später dann doch die Vorentscheidung: Carsten Jutz kam nach schönem Spielzug frei im Fünfmeterraum zum Abschluss und verwertete die Chance eiskalt. Sein Torjubel im Anschluss zeigte deutlich, wie wichtig dieser Sieg für die bis dahin glücklosen Olewiger war.
Die Anhänger aus Irsch waren ob der Leistung ihrer Mannschaft fassungslos und verließen den wenig heimeligen Olewiger Sportplatz zum Teil bereits lange vor Ende der Partie. Es dominierten auf beiden Seiten weiterhin lange und vor allem hohe Bälle, trotz der bis dahin vier Tore war die spielerische Qualität auch für die Kreisliga außerordentlich dürftig. Für Irsch brachte der eingewechselte Christoph Nickl noch ein klein wenig Schwung in die Offensive, außer einer guten Gelegenheit in der 73. Minute konnte aber auch er nicht für echte Gefahr sorgen. Der Olewiger Torwart David Baer blieb über 90 Minuten nahezu beschäftigungslos. In der 81. Minute wurde erneut Hamm durch einen schönem Speilpass von Jutz freigespielt und behielt die Nerven. Mit dem 4:1 endete dann wenig später die Partie.
Olewigs Trainer Norbert Etringer war die Erleichterung über den Sieg deutlich anzumerken: „Wir sind sehr froh über die drei Punkte. Wir hatten schon letzte Saison eine Phase, wo nichts zusammenlief, und auch der Start (mit drei Punkten aus vier Spielen, Anm.d.Red.) war alles andere als gelungen.“ Bereits am Sonntag haben die Olewiger die Chance, gegen den Tabellenletzten aus Euren zu Hause erneut wichtige Punkte zu holen: „Wir werden den Gegner ganz sicher nicht unterschätzen, aber natürlich brauchen wir die Punkte ganz dringend.“
Weniger zufrieden war erwartungsgemäß der Irscher Spielertrainer Bastian Hennen: „Man hat heute gemerkt, dass Olewig den Sieg unbedingt wollte. Wenn dann bei uns vier, fünf Mann spielen, die diesen Willen offensichtlich nicht aufbringen wollen, dann verliert man so ein Derby eben 4:1.“ Auf die schwierigen Platzverhältnisse wollte Hennen die Niederlage aber nicht schieben: „Klar spiele ich lieber auf einem Rasenplatz, da kommen die spielerischen Elemente, die ich ja schon gerne einbringen möchte, eher zum Tragen. Aber wir haben ja zu Hause auch nur einen Hartplatz, von daher sollten wir damit umgehen können.“
STATISTIK
SV Trier-Olewig: Trainer Norbert Etringer
Baer, Kosch (ab 88. Schweitzer), Weber, Schad, Greif (ab 83. Blau), Linder, Jutz, Weber, Hecht (ab 66. Wirth), Hamm, Regnier
SV Trier-Irsch: Trainer Bastian Hennen
Roth, Ensch, Klupsch, Becker, Ringel, Münch, Kulski, Hennen, Baumhauer, Wentzel, Schwinn (ab 61. Nickl)
TORE
0:1 Münch (33.)
1:1 Hamm (37.)
2:1 Schad (39.)
3:1 Jutz (67.)
4:1 Hamm (81.)
SCHIEDSRICHTER: Thomas Cormann (Trier)
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