Von Stephen Weber
Die 14. Runde in der Regionalliga Südwest ist absolviert und allmählich stellt sich die Frage, wer die siegreichen Elversberger noch vom Wipfel des Klassements schießen soll? Hinter dem Ligaprimus formiert sich zurzeit ein breites Verfolgerfeld, das um den zweiten Aufstiegsplatz pokert. Hier die Lage der Liga im Überblick.
Kleiner Rückschlag für Elversberg
Sportlich gesehen, gibt es in Elversberg derzeit wenig zu beklagen. Durch den vierten Dreier in Serie, u.a. ein 3:1-Auswärtserfolg am vergangenen Wochenende gegen den SC Freiburg II, hat sich der Sportverein mit nunmehr 29 Punkten ein weiches Polster auf die Nicht-Aufstiegsplätze erspielt und sich somit als Topfavorit auf die Aufstiegsrunde behauptet. Nun wartet am kommenden Samstag zu Hause mit Mainz 05 II die nächste Pflichtaufgabe auf die Mannen von Coach Jens Kiefer, mit der sie sich weiter Schritt für Schritt in Richtung 3. Liga pirschen können.
Neben all den positiven Schlagzeilen ereilte den Club am Anfang der Woche jedoch auch eine Hiobsbotschaft: Der 20-jährige Junioren-Nationalspieler Kevin Feiersinger zog sich in der Partie gegen die Breisgauer einen Kreuzbandriss zu und muss noch in dieser Woche unter das Messer. Bitter für Elversberg, denn der Stürmer konnte in der laufenden Spielzeit fünf Mal treffen und galt als einer der Garanten für den gegenwärtigen Höhenflug der Saarländer. Wie lange er ausfallen wird, kann der Verein noch nicht prognostizieren. Ob es die Schwarz-Weißen schaffen, diesen Verlust zu kompensieren, sehen Sie am Samstag im Waldstadion um 14.00 Uhr.
Mannheim peilt die 15.000 an
Der SV Waldhof Mannheim hat nach einem Viertel der Saison bereits eine turbulente Spielzeit hinter sich: War man am 8. Spieltag durch die 0:1-Niederlage gegen Hoffenheim II noch auf einem Abstiegsplatz, startete das Ensemble um Trainer Reiner Hollich mit dem 2:1-Sieg über Trier einen rasanten Kurswechsel. Seitdem haben die Badener fünf von sechs Begegnungen gewinnen können und finden sich als Resultat dieses Aufschwungs auf dem vierten Tabellenplatz wieder. Selbst SVW-Präsident Steffen Künster ist überrascht über das formidable Abschneiden seines Vereins. So ließ er auf der Vereinshomepage wissen: „Wir hatten zwar immer an die Mannschaft und Ihr Potential geglaubt, dass aber so eine Siegesserie daraus wird, hätten auch wir nicht gedacht.“
Ein weiteres Highlight der laufenden Saison soll nun am Samstag gegen den FSV Frankfurt II folgen. Im Rahmen eines Familienfestes im und um das Carl Benz Stadion brachte der Verein bisher 12.000 Tickets an den Mann – Tendenz steigend. „Das wird auch sehr vom Wetter abhängig sein. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir die 15.000-Marke noch erreichen können“, verkündete Künster voller Vorfreude auf das anstehende Event. Und auch bei der Prognose für das Duell gegen Frankfurt hält der Präsident nichts von Tiefstapelei: „Bei solch einer Kulisse und der aktuellen Form unserer ersten Mannschaft freue ich mich auf einen 3:0 Sieg.“
Rumoren in Ulm
Bei den Spatzen hört man zurzeit Säbelrasseln auf den Dächern, denn nach einem kurzzeitigen Zwischenhoch sind die Schwaben wieder bäuchlings in der Realität gelandet und warten seit drei Partien auf ein befreiendes Erfolgserlebnis. Zuletzt setzte es erst eine 0:1-Schlappe gegen Großaspach, danach folgte vor heimischer Kulisse ebenfalls ein 0:1 gegen Eschborn. Dennoch steht man mit 20 Punkten noch in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen und kann sich am kommenden Samstag zu Hause gegen Hoffenheim II rehabilitieren.
Doch auch Abseits des Rasens läuft es nicht ganz rund beim SSV. Vereinspräsident Paul Sauter kritisierte öffentlich die Fußballphilosophie und Personalpolitik seines Trainers Stephan Baierl und forderte in der Augsburger Allgemeinen vehement den Einsatz der Neuzugänge: „Die Neuen müssen auch endlich ihre Chance erhalten. Sonst muss ich sie wegschicken. Die fragen mich dauernd, was sie hier eigentlich sollen.“ Coach Baierl war über die Aussagen seines Chefs gar nicht amused und schoss prompt zurück: „Ich mache auch weiterhin, was ich für richtig halte. Ansonsten würde ich jeden Respekt vor den Spielern verlieren und würde zur Marionette.“ Des Frieden willens im Spatzennest möchten sich die Woche alle Beteiligten an einen Tisch setzen und die angestauten Differenzen aus dem Weg räumen. Am Samstag um 14.00 Uhr wird man im Donsaustadion sehen, ob der Krisengipfel erste Früchte getragen hat.
Randnotiz: Die teurer gewordene Stadionwurst sorgte ebenfalls für Querelen im Ulmer Umfeld. So konnte man in der regionalen Tagespresse lesen: „Die obligatorische Stadionwurst kostet seit einigen Spieltagen 3 statt bislang 2,50 Euro. In einem Brandbrief zeigt sich SSV-Anhänger Werner Anthon mit Kumpels fassungslos angesichts einer Preissteigerung von 20 Prozent.“
Worms vor dem Pokalduell
Für die Wormaten lief zuletzt eigentlich alles in rechten Bahnen. Seit sechs Partien sind die Wormser inzwischen ungeschlagen und haben sich dementsprechend mit 21 Punkten auf dem 5. Tabellenplatz eingenistet. Eine starke Leistung der Mannen um Teamchef Ronny Borchert. Das anstehenden Wochenende haben er und seine Spieler spielfrei, um sich auf das anstehende Pokalduell gegen den 1. FC Köln vorzubereiten. Anpfiff zum wichtigsten Spiel des Jahres für die Wormser ist am 30. Oktober um 19.00 Uhr.
Doch mitten in diese Euphorie fielen akute Verletzungssorgen, die die Gesamtstimmung am Rhein etwas trüben. Mit Lucas Oppermann (diverse muskuläre Probleme seit Saisonbeginn), Romas Dressler (Einbruch des Schienbeinkopfes) und Adam Jabiri (Schien- und Wadenbeinbruch) fällt die komplette Angriffsfront auf unbestimmte Zeit aus. Wie sie diesen Verlust kompensieren wollen, steht derweil noch in den Sternen. Der sportliche Leiter Marcel Gebhardt erklärte dazu im Kicker: „Wir würden sofort einen neuen Stürmer verpflichten, sehen dazu aber momentan keine Möglichkeit. Es ist einfach nichts auf dem Markt. Einen rechten Außenverteidiger bekämen wir sofort, bei Stürmern herrscht dagegen totale Ebbe.“ So ruht alle Hoffnung auf dem eigentlich vor der Saison ausgemusterten Younes Bahssou, der die alleinige Stoßspitze der Wormaten bilden wird.
Der kommende Spieltag im Überblick
Samstag, 27. Oktober, 14 Uhr:
1. FC Eschborn – SC Idar-Oberstein
SSV Ulm 1846 Fußball – 1899 Hoffenheim II
1. FC Kaiserslautern II – SC Pfullendorf
Bayern Alzenau – SC Freiburg II
SV Elversberg – 1. FSV Mainz 05 II
Hessen Kassel – FC 08 Homburg
Waldhof Mannheim – FSV Frankfurt II
Sonntag, 28. Oktober, 14 Uhr:
SG Sonnenhof Großaspach – Eintracht Trier
TuS Koblenz – Eintracht Frankfurt II
Völker meint
Der SV Waldhof hat zur Zeit einen sehr starken Kader un enorm viel Teamspirit. Durch den tollen Support der Waldhof-Fans ist der Aufstieg in die 3. Liga durchaus machbar. Kommt am Samstag einfach mal zum Spiel gegen Frankfurt und überzeugt euch selbst!
Weber meint
Der Waldhof wird Meister und steigt auf. Die Kurve zeigt unaufhaltsam nach oben. Gut ist es so.