Für manche Erstsemester ist es erstmal ein kleiner Schock, wenn es heute mitten in der Vorlesung gegen die Tür des Vorlesungssaals poltert und der Nikolaus höchstpersönlich hereintritt. Hinter der Aktion, die sich jedes Jahr wiederholt, steckt eine lange Tradition mit Kostümen, Nikolausliedern und – entschuldigung, wir reden hier von der Uni – Schnaps!
Trier. Wir haben mit Pit Weber gesprochen, Präsident der Lëtzebuerger Studenten Tréier, die hinter dem sympathischen Streich stecken. Die Hochschulgruppe wurde schon 1979 gegründet und kümmert sich seitdem nicht nur um den Nikolaus, sondern auch um die Probleme und Sorgen Luxemburger Studenten.
Heute aber ist erst mal Spaß angesagt. „Eine Person von uns ist dann als Nikolaus verkleidet und zieht mit einer Gruppe von Luxemburgern durch die Hörsäle der Uni. In jedem Hörsaal singen wir ein paar luxemburgische Weihnachtslieder und gehen dann auf die Bühne zum Dozenten“, erklärt Weber. Es versteht sich von selbst, dass das Lehrpersonal auch zum Vortragen eines Weihnachtsliedes genötigt wird. Immerhin gibt es im Anschluss einen Schnaps mit dem Nikolaus persönlich.
„Es ist leider zeitlich nicht möglich, dass wir in jeden Seminar- und Hörsaal gehen“, bedauert Weber und erklärt: „Wir fragen erst immer, wo auch ein paar Luxemburger sind, so dass wir auch zu denen in die Säle gehen.“ Gegen 9.00h morgens startet die denkwürdige Aktion und zieht sich meistens bis in den Nachmittag. „Wir hören meistens dann auf, wenn der Nikolaus auch genug Schnaps getrunken hat.“
Auf die Frage, ob es ein besonderes Highlight auf der luxemburgischen Nikolaus-Tour über den Campus der Uni Trier gibt, muss Pit Weber erstmal überlegen: „Die besten Reaktionen haben wir natürlich in den größeren Hörsälen, wenn wir zum Beispiel eine Vorlesung im Audimax besuchen. Da ist immer Stimmung.“ Gerade die älteren Semester sind gewöhnlich die, die am meisten Spaß an der Aktion haben, während die „Erstis“ naturgemäß eher schüchtern sind. Einen besonderen Lob hat Weber aber für den Präsidenten der Universität Trier, Michael Jäckel, der sich jedes Jahr sehr viel Mühe gibt. „Er hat meistens ein selbst geschriebenes Gedicht oder ein Lied parat und hat immer ein paar freundliche Worte für den Nikolaus.“ Spielverderber gibt es auch im restlichen Kollegium nicht, die Aktion ist „immer sehr willkommen“, so Weber.
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