Die TBB Trier erwartet am Freitag, 17. April, um 20 Uhr die Skyliners aus Frankfurt zum drittletzten Heimspiel der Saison. Der Tabellenletzte der Basketballbundesliga hat derweil die Lizenz für die erste Liga.
Trier. Die Skyliners schreiben eine der interessantesten Geschichten der Beko BBL: 2004 Deutscher Meister, Vizemeister 2005 und 2010, dazwischen immer mal wieder Abstiegskampf. Kein Team ist so häufig im Aufzug durch die Liga unterwegs. 2013 war es sogar richtig knapp geworden: Erst am letzten Spieltag sicherte man sich den Klassenerhalt mit einem Heimsieg gegen Ludwigsburg.
TBB-Headcoach Henrik Rödl über die aktuellen Skyliners: „Frankfurt ist ein etwas undankbarer Gegner für uns in dieser Zeit. Sie sind ein Team mit sehr großer Physis, besonders unter dem Korb, wo wir ohne Vitah Chikoko Probleme haben. Sie spielen sehr strukturiert und sind auf Playoff-Kurs, ich gehe auch davon aus, dass sie das schaffen können. Sie werden daher sehr motiviert sein gegen uns zu gewinnen. Deshalb ist es eine schwere Aufgabe.“
Die soll natürlich trotzdem mit vollem Elan angegangen werden: „Wir bereiten uns so gut es geht vor. Wir wollen den Fans für die großartige Unterstützung in den letzten Wochen was zurückgeben. Im Moment sind bis auf Tony Canty alle gesund, ich hoffe, dass das so bleibt.“
In Frankfurt lässt sich ein klares Konzept erkennen. Während bei der Kaderzusammenstellung gespart wurde, investierte man kräftig in den Nachwuchs. Die Aktion „Basketball macht Schule“ ist Vorbild für viele andere Clubs, jede Saison lernen rund 3000 Kinder die schönste Sportart der Welt in Basketball-AGs kennen.
Auch auf Leistungsebene legte man vor: Das ProB-Team der Skyliners entwickelt seit Jahren junge deutsche Spieler, die Ergebnisse können sich sehen lassen. Konstantin Klein, Johannes Voigtmann, Danilo Barthel – sie alle haben in der zweiten Mannschaft ihre Karriere begonnen, lernten hier, Verantwortung zu übernehmen. Das zahlt sich aus: Die Frankfurter haben jede Menge deutsche Spieler, die mehr als nur Rollenspieler sind.
Mit diesem Trumpf in der Hinterhand will die Mannschaft vom Main nun wieder richtig angreifen. Schon in diesem Jahr stehen die Zeichen auf Playoffs, das Team ist heiß und kann auch in der KO-Runde für Überraschungen sorgen. Im nächsten Jahr soll es dann ganz nach oben gehen: „Wir wollen um die Meisterschaft mitspielen“, das sieht der Drei-Jahres-Plan von Gunnar Wöbke, dem geschäftsführenden Gesellschafter der Skyliners, vor.
Ein wichtiger Teil des Plans ist auch der Coach. Gordon Herbert war bereits von 2001 bis 2004 und von April 2010 bis Sommer 2011 an der Seitenlinie der Frankfurter tätig. Der Meistertitel fiel in seine Amtszeit, auch jetzt ist er als Garant für den Erfolg eingeplant.
Dabei hatte die Saison gar nicht so gut begonnen. Nur ein Sieg aus den ersten sieben Spielen konnte eingefahren werden, auch bedingt durch großes Verletzungspech. Kurzzeitig Aufatmen konnten die Frankfurter mit dem 65:57-Heimsieg gegen die TBB. Als alle Aufbauspieler ausfielen, verpflichtete man Justin Cobbs – ein echter Glücksgriff, der die Wende brachte. 14.5 Punkte und 4.6 Assists pro Spiel gehen auf sein Konto. Besonders der Februar lief erfolgreich für das Team aus der Bankenmetropole: Viermal in Folge siegten die Frankfurter: Berlin, Bayreuth, Oldenburg und der MBC mussten dran glauben.
Danilo Barthel (9.5 Punkte, 5.3 Rebounds, 1.6 Assists) und Johannes Voigtmann (11.9 Punkte, 5.8 Rebounds, 2.5 Assists) gehören zu den fünf effektivsten Deutschen in der Liga. Die meisten Punkte kommen in Frankfurt von der Shooting Guard Position, hier spielen Quantez Robertson (11 Punkte, 3.1 Assists) und Sean Armand, der fast immer von der Bank kommt und starke 12.6 Punkte auflegt. Niemals unterschätzen sollte man auch Jacob Burtschi. Der 30-Jährige, der in der BBL auch schon für Hagen und Bremerhaven gespielt hat, erzielt im Schnitt neun Punkte, kann aber auch so richtig explodieren: Beim Sieg gegen sein Ex-Team Bremerhaven kam er auf 36 Punkte, seine 10 getroffenen Dreier waren Beko BBL-Saisonrekord.Aktuell steht Frankfurt auf dem sechsten Tabellenplatz und sind damit von den Playoffrängen kaum noch zu verdrängen.
Lizenzantrag für Beko BBL eingereicht
Nach dem Antrag für die zweite Basketball-Bundesliga ProA haben die Verantwortlichen der TBB Trier wie angekündigt nun auch die Lizenz für die Beko BBL beantragt. Die Unterlagen wurden am Mittwoch fristgerecht eingereicht.
Guido Joswig, Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Prof. Schmidt: „Solange die Möglichkeit besteht, dass wir den Klassenerhalt schaffen, planen wir selbstverständlich auch in diese Richtung. Die Unterlagen sind im Ligabüro in Köln eingegangen und werden jetzt geprüft. Seitens der vorläufigen Insolvenzverwaltung wurde die Zustimmung zu den Unterlagen erteilt.“
Für die TBB steht ein Doppelspieltag an: Am Freitagabend treffen die Trierer im drittletzten Heimspiel der Saison auf die Skyliners. Die TBB hofft im Saisonendspurt auf viele Zuschauer. Schon am Sonntag muss das Team von Henrik Rödl dann in Hagen ran.
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