Die Trierer Miezen haben in der 2. Frauenhandball-Bundesliga bei der FSG Waiblingen-Korb einen unterwarteten Auswärtssieg gefeiert. Beim Tabellendritten gewannen die Miezen vor 300 Zuschauern mit 32:30 (15:16). Auf den ersten Blick wirkt sich dieser Erfolg in der Tabelle nicht gravierend aus – auf den zweiten schon. Die Mannschaft von Trainer Andy Palm liegt nach wie vor nur auf Rang 10, weil sie die wenigsten Spiele absolviert hat, nämlich nur acht. Die Punktebilanz ist aussagekräftiger. Nach Minuspunkten liegt die MJC nur noch einen Zähler hinter Waiblingen und hat Anschluss an die Verfolgergruppe von Spitzenreiter Buchholz gewonnen.
Ohne Angela Petrovska, die bis zum Spieltag krank geschrieben war, boten die Miezen den Gastgeberinnen von Beginnn an Paroli. Dank guter Verteidigungsarbeit boten sich immer wieder Gelegenheiten zu Tempogegenstößen, die auch zu einer frühen Führung genutzt werden konnten. Als die Moselanerinnen sich erstmals auf drei Treffer abgesetzt hatten, reagierte FSG-Coach Jürgen Krause und nahm einen Wechsel zwischen den Pfosten vor. Von jetzt an hütete die Ex-Leipzigerin Nicole Roth das Tor – die MJC tat sich nun deutlich schwerer, zu Torerfolgen zu kommen. Der Aufsteiger konnte wieder verkürzen und ging sogar mit einem knappen Vorsprung in die Pause.
Palm hatte Bedenken, dass seine Schützlinge in der hitzigen Atmosphäre kühlen Kopf bewahren würden – setzte immer wieder Zeichen durch und in Auszeiten. Die Sorgen schienen unbegründet, denn die Gastgeberinnen fanden vor allem gegen Tina Welter nie ein Mittel, die mit insgesamt acht Toren eine überragende Vorstellung ablieferte. „Sie hat sowohl bei Kontern als auch im Positionsangriff ganz stark agiert“, lobte Palm seine Außenangreiferin. Nach 48 Minuten schien die Partie entschieden – die Miezen führten mit 26:21. Doch dann riss der Faden. Wieder lag es hauptsächlich daran, dass Roth beim Gegner wieder ins Tor rückte. Sieben Minuten nach der scheinbar komfortablen Führung lag Trier mit 26:27 hinten. „Wir haben die Köpfe aber hoch gehalten und als Kollektiv dagegen gehalten“, freute sich Palm. Seine Sieben glich aus, geriet zwar noch einmal mit einem Treffer in Rückstand (27:28), verlor aber die Konzentration nicht und konnte sich in dieser Phase auch auf Melanie Eckelt verlassen, die einige gute Paraden zeigte.
Dora Simon Varga glich aus, 67 Sekunden vor dem Ende erzielte Linsey Houben die erneute Führung. Auszeit Krause – ohne Erfolg. Die Gastgeberinnen verdaddelten den Ausgleich und 13 Sekunden vor dem Abpfiff machte Andrea Czanik, die angeschlagen ins Spiel gegangen war, mit ihrem fünften Treffer den Sieg perfekt. „Es war ein verdienter und schöner Sieg“, so Palm, „besonders für Gabi.“ Gemeint war Gabriella Szabo, die in der vergangenen Saison noch für den Verlierer gespielt hatte. Neben Welter und Czanik lobte Palm ausdrücklich Maja Zrnec, „die großartig Regie geführt hat.“
Nach diesem Sieg können die Miezen beruhigt in die kommende Pause gehen, die wegen der Frauenhandball-Weltmeisterschaft entsteht, die in diesem Jahr in Deutschland stattfindet. Die Gruppe A spielt dabei vom 2. bis zum 8. Dezember in der Arena Trier.
FSG Waiblingen-Korb: Tünde Nagy, Nicole Roth – Vanessa Nagler (4/1), Kyra Teixera da Silva (7), Jasmin Dimeier, Lea Gruber (4), Chiara Sophie Baur, Caren Hammer, Sina Stumpp (1), Monika Odrowska (7/3), Louisa de Bellis (1), Hanna Hojczik (2), Simona Nikolovskaya (2), Sinah Hagen.
DJK/MJC Trier: Melanie Eckelt, Yuko Minami – Hannah Sattler (1), Linsey Houben (4), Andrea Czanik (3), Vesna Tolic, Aarica Smits (1), Gabriella Szabo (6/2), Maja Zrnec (4), Dora Simon Varga (3/1), Tina Welter (8).
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