Finalabend im Moselstadion: Das finale Pflichtspiel der Spielzeit 2013/14 ist gleichzeitig das Finale um den Rheinlandpokal. Im Moselstadion haben die SG Altenkirchen/Neitersen und Eintracht Trier den Sieger unter sich ausgemacht und somit den Teilnehmer für die kommende erste Runde im DFB-Pokal bestimmt. Der wird nach dem souveränen aber nicht spektakulären 3:0-Sieg Eintracht Trier sein.
Interimscoach und Eintracht-Held Rudi Thömmes mobilisierte nochmals alle Kräfte. Der Gewinn des Rheinlandpokals sollte nicht dem Zufall überlassen werden. Thömmes hatte deshalb die bestmögliche Elf aufgeboten, um gegen den Absteiger aus der Rheinlandliga zum 13. Mal den Rheinlandpokal zu gewinnen. „Wenn wir von Beginn an Vollgas geben, werden wir gewinnen“, sagte Thömmes bereits vor der Partie. Aber auch ohne die Äußerung waren die Rollen vor dem Spiel klar verteilt. Die Eintracht als Regionalligist war der große Favorit und alles andere als eine deutliche Niederlage der SG Altenkirchen/Neitersen durfte getrost als Erfolg für den künftigen Bezirksligisten angesehen werden.
Beste Elf ohne Cuntz
Thömmes musste auf die angeschlagenen Matthias Cuntz, Fabian Zittlau und Christoph Anton verzichten. Der ebenfalls fragliche Michael Dingels saß zumindest auf der Bank. Für Zittlau verteidigte Lars Bender auf der rechten Seite, Fouad Brighache ging auf links. Marco Quotschalla und Ken Asaeda übernahmen die Positionen auf den Flügeln im Mittelfeld, Kuduzovic kam im defensiven Mittelfeld zum Einsatz.
Drei vollbesetzte Fanbusse und zahlreiche Fans in privaten Pkw hatten sich auf die knapp 200 Kilometer lange Anreise gemacht. Für SVE-Geschäftsführer Jens Schug Grund genug, um im Vorfeld an die Fans der Eintracht zu appellieren. „Wir wollen unseren Anhängern etwas bieten und hoffen, dass die Zuschauerzahl mindestens vierstellig wird“, sagte Schug mit dem Wissen, dass während der letzen Partien im Moselstadion kaum noch tausend Zuschauer zugegen waren. Auch hier wollte die Eintracht zeigen, wer der Favorit ist.
Gäste mit der ersten Chance
Vor 1490 Zuschauern pfiff Schiedsrichter Alexander Müller die Partie an. Auffallend dabei, die Fans des SVE hielten sich hörbar zurück. Nur die Fans der Gäste machten sich in den ersten Minuten lautstark bemerkbar und feierten ihr Team. Die erste Chance in dieser Partie hatten die Gäste. In der vierten Minute setze Marco Scholz die erste Duftmarke für die SG Altenkirchen/Neitersen. Anschließend übernahm die Eintracht das Heft des Handelns. Altenkirchen stand sehr tief, spielte mit einer Fünferkette in der Verteidigung, eine Viererkette davor machte die Räume im Mittelfeld eng. In der siebten Minute zeigen sich in diesem Bollwerk die ersten Lücken: Die erste nennenswerte Chance für die Eintracht hatte Sylvano Comvalius, nach einer Kuduzovic-Ecke köpfte der Stoßstürmer nur Zentimeter am Tor von Jan Humberg vorbei. Die Blau-Schwarz-Weißen taten sich in der Folge schwer, neue Lücken in dem dichtgestaffelten System der SG zu finden. In der 14. Minute war das Spiel für Sylvano Comvalius beendet. In einem Zweikampf zog er sich eine Zerrung zu, für ihn kam Lars Guenther ins Spiel.
Kaum saß Comvalius auf der Bank, konnte er wieder aufspringen: Das erste Tor für die Eintracht fiel in der 18. Minute. Steven Kröner fasste sich ein Herz, tankte sich durch, schoss aus 16 Metern und knallte den Ball in den Winkel. Da wurde Humberg von seiner Verteidigung sträflich alleine gelassen. Die Verteidiger hatten Kröner zu viel Raum gelassen und den nutze Triers Sechser mustergültig. „Wir waren nicht gut in der ersten Hälfte, aber das Tor hat uns auf die Siegerstraße gebracht“, sagte Thömmes über das Traumtor von Kröner, das seiner Mannschaft den rechten Esprit eingehaucht haben musste.
In der 25. Minute die erste gute Gelegenheit für Altenkirchen. Marco Scholz nahm aus 23 Metern maß und zirkelte den Freistoß über die Mauer aufs Tor. Chris Keilmann musste sich da mächtig strecken, aber klärte letztlich zur Ecke.
Achtungserfolg zur Pause
Der SVE hatte im weiteren Spielverlauf noch einige Chancen, die Halbzeitführung weiter auszubauen. In der 29. Minute hatte der aufgerückte Verteidiger Christoph Buchner die Chance auf das 2:0, sein Ball ging knapp am Tor vorbei. Kurz vor der Pause, als die Kräfte schwanden, hatte Fahrudin Kuduzovic gleich zwei Mal die Gelegenheit, das Halbzeitergebnis per Fernschuss zu erhöhen (41., 42.), es fehlte die Präzision. Unter großem Jubel der Fans der SG Altenkirchen/Neitersen ging es mit dem Achtungserfolg eines 1.0-Rückstandes in die Pause.
Kuduzovic mit Doppelpack
In der 47. Minute erhöhte die Eintracht die Schlagzahl und das Torkonto: Nach einer Abelski-Flanke kam „Faz“ in seinem letzten Spiel im Eintracht-Trikot zum Kopfball, der geblockt wurde, aber im Nachschuss markierte er das 2.0.
Nach einer Flanke von Lars Bender hatte Kuduzovic die große Gelegenheit, sein zweites Tor zu erzielen. Doch der Bosnier schaffte es nicht, den scharf geschlagenen Ball in das Netz zu befördern (54.). Knapp zehn Minuten später machte es Kuduzovic besser. Nach einem Foul an Abelski im Strafraum schritt „Faz“ zum Punkt und verwandelte zum 3:0, sein zweiter Treffer in der Partie (61.). „Wir haben heute verdient gewonnen. Ich bin froh, dass ich mich so verabschieden konnte“, sagte Faz nach dem Abpfiff.
Ken Asaeda hatte in der 80. Minute die große Gelegenheit, das Ergebnis auf 4:0 zu stellen. Sein Ball klatschte allerdings ans Quergestänge und fiel zurück ins Feld. Das war der Schlusspunkt in dieser Partie.
Nach dem Spiel und einige Bierduschen später: „Wir haben uns zu Beginn schwer getan“, analysierte Thömmes. Jetzt freut sich der Interimscoach auf die Auslosung am Sonntag und hofft „dass wir das Stadion voll bekommen. Egal welcher Gegner kommt.“ Und nicht nur Rudi weiß, dass die Eintracht immer für eine Überraschung gut ist.
Das Video zum Spiel
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Statistik
SG Altenkirchen/Neitersen: Humberg – Weßler, Bischoff (Bonacker 72.),Gerhardt, Wirths, Sander – Peters (Himaj 75.), Bischoff F., Heuten (Cousin 84.), Hees, Scholz
SV Eintracht Trier: Keilmann – Brighache, Hollmann, Buchner, Bender ( Konrad 84.) – Kröner (Spang 72.), Kuduzovic – Asaeda, Abelski, Quotschalla, Comvalius (14. Günther).
Zuschauer: 1490
Schiedsrichter: Alexander Müller
Tore:
- 1:0 Kröner (18.)
- 2:0 Kuduzovic (48.)
- 3:0 Kuduzovic (61.)
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Ein Wahrer Trierer meint
An den „Trierer“
Was stichelst du denn so gegen die Ultras? Die gehen wahrscheinlich schon länger zu den Spielen als Du! Ich schäme mich dafür dass du dich Trierer nennst. Du hast überhaupt keine Ahnung was die Ultras jedes mal auf sich nehmen!Sie sind die jenigen die jedesmal Stimmung machen sonst wäre akustisch (abgesehen von der Ostkurve) überhaupt nichts Los. Sie stehen immer da ob zuhause oder auswärts egal bei welchem Wetter oder Bedingungen. Jeder einzelne Bezahlt Eintritt und dieses Geld verwendet die Eintracht um irgendwie klar zu kommen! Was die Stimmung von den Fans aus Altenkirchen betrifft,ist ja wohl klar das die versuchen Stimmung zu machen weil es das Spiel des Jahres für Sie war und Sie sonst nie irgendwelche Highlights haben. Wegen solchen pessimistischen miese peter wie Dir haben viele keine Lust mehr ins Stadion zu gehen! Unfassbar welches kauderwelschy Du von dir gibst..
Trierer meint
Ich fand es ein wohltuender Abend mit einem netten Fußballspiel. Der Underdog aus Altenkirchen hat sich hervorragend verkauft, Trier hat hingegen wirklich nur so viel gemacht wie nötig.
Dass der Samba-Kindergarten auf der Gegengeraden mal ruhig war, war mehr als angenehm. Die nehmen sich eh viel zu wichtig, brauchen tut die doch kein Mensch. Abgesehen davon ist dieser „Boykott“ doch eh keinem aufgefallen. In anderen Spielberichten ist da auch nichts von erwähnt worden – zu recht. Hier geht’s schließlich um Fußball und nicht um irgendwelchen Ultra-Kindergarten-Kram. Aber hinterher auf dem Platz so tun, als wären sie die dicksten Eintrachtfans, dafür hat es gereicht, peinlich, einfach nur peinlich.
Über diese „Ultras“ lacht doch inzwischen nicht nur die ganze Stadt, sondern auch jeder Gegner. Die Leute aus Altenkirchen haben auf der Haupttribüne mehr Stimmung gemacht, als diese Pseudo-Fans auf der Gegengeraden jemals könnten. Da könnten sich die kleinen Kinder mal ein Beispiel dran nehmen, SO unterstützt man sein Team! Das waren RICHTIGE Supporter.
Bernd meint
Da hat 5vier aber ein anderes Spiel gesehen als ich. Klar, über den Pokal darf man sich freuen, aber das Spiel war im besten Falle mittelmäßig gespielt, die Eintracht kam in der ersten Hälfte kaum in Gang und ließ sich von den wirklich motivierten Altenkirchenern mehr als einmal vorführen.
Und warum wird hier der eindeutige Boykott der Trierer Fans nur am Rande erwähnt, im Video noch nicht einmal angesprochen? Das sieht ja so aus, als wäre da gar nichts passiert und alles wäre gut!
Das Stadion war ohne den Jubel des Trierer Fanblocks totenstill und das sandte eine eindeutige Botschaft. Sowas gehört doch wohl in einen Spielbericht!
Bitte nicht immer nur der Vereinsführung nach der Nase schreiben, sondern mal darauf achten, was im Stadion passiert!