Nach vier Punkten aus den vergangenen zwei Spielen zeigt die Formkurve bei Eintracht Trier wieder deutlich nach oben. Zufrieden geben will und darf man sich an der Mosel damit aber nicht. Um mit einem kleinen Polster in die Winterpause gehen zu können heißt es im letzten Spiel dieses Jahres noch einmal Gas geben. Und das bei Fluchtlicht und Derbyatmosphäre am Freitag, den 5. Dezember um 19:30 Uhr im heimischen Moselstadion gegen den FC Homburg. Ein Gegner, der besonders für Triers Coach Peter Rubeck einen besonderen Reiz hat – stand er doch selbst mal in den Neunzigern an der Seitenlinie der Grün-Weißen. Von einem „Spiel des Jahres“ will er allerdings nichts wissen.
Gerne erinnert man sich in Trier an das Hinspiel zurück: Ein 2:0 im Homburger Waldstadion am dritten Spieltag war gleichbedeutend mit dem ersten Saisonsieg für die Eintracht –und mit einem Triumph über den Ex-Coach Jens Kiefer. Der wird die Pleite längst verdaut haben. Ebenso wie sein kurzes Intermezzo auf Triers Trainerbank in der vergangenen Saison.
Für die Blau-Schwarz-Weißen ist nun die Frage interessant, ob das für Kiefer und seinen ambitionierten FCH auch auf die Rückschläge der vergangenen beiden Spiele gegen den zweiten Anzug des 1. FC Kaiserslautern und den 1. FC Saarbrücken zutrifft. Unter dem Strich standen da für Homburg null Punkte. Damit war eine Serie von zuvor sieben Partien ohne Niederlage gerissen. Aufwind dagegen bei der Eintracht aus Trier: Nach dem Sieg gegen Neckarelz und dem Unentschieden gegen Worms ist man fast schon versucht die Eintracht als Favoriten für das Derby am Freitag einzustufen – zumindest was die aktuelle Form und den Kopf angeht. Die Vorzeichen machen diesen Eindruck allerdings wieder wett.
Während die klamme Eintracht auf dem 13. Tabellenplatz und damit weiter in Reichweite zur „roten Zone“ steht, rangieren die finanzstarken Saarländer vor dem Aufeinandertreffen auf Platz Neun der Regionalliga Südwest – damit allerdings unter den eigenen Ansprüchen. Homburg peilt die obere Tabellenregion an und würde gerne schon im Moselstadion wieder Kurs dorthin nehmen. „Für mich ist Homburg die Mannschaft, die vom Kader her nach Offenbach, Saarbrücken und Elversberg am Besten besetzt ist“, ordnete Eintracht-Coach Peter Rubeck die Stärke des Gegners auf der Pressekonferenz einen Tag vor dem Derby ein. Ipso facto also eine Elf, die für ihn unmittelbar hinter das Spitzentrio der Liga gehört. Zumindest auf dem Papier nachvollziehbar. Denn gegen Kaiserslautern und Saarbrücken offenbarte Homburg Schwächen, die zeigten, dass es, um oben ranzuschnuppern, vielleicht dann doch noch nicht reicht.
Ungeachtet dessen hat Homburg natürlich starke Spieler in seinen Reihen. Besonders auf Patrick Schmidt – mit sieben Saisontoren Top-Torschütze der Saarländer – gilt es für die Eintracht ein Augenmerk zu legen. Um seine Qualität weiß Rubeck. Sein Team hat aber schon gegen Worms gezeigt, dass es in der Lage ist einen Goalgetter aus dem Spiel zu nehmen – nämlich Florian Treske, mit zwölf Toren Spitzenreiter der Torjägerliste. „Das muss uns bei Schmidt auch gelingen“, fordert Rubeck.
Der Schlüssel zum Dreier gegen seinen Ex-Club liegt für ihn generell darin, so weiter zu machen, wie man gegen Worms und zuvor gegen Neckarelz aufgehört hat. Fußball spielen, hinten gut stehen und – das alte Leid – die Ladehemmung vor dem Tor wieder zu überwinden: „Wir hatten gegen Worms auch wieder Chancen, die wir einfach nicht rein gemacht haben und müssen uns jetzt gegen Homburg so konzentrieren, dass die Bälle, die man klar machen muss, auch einfach mal rein schießt.“ Wer das gegen Homburg wohl nicht tun kann ist Eintracht-Stürmer Rudy Carlier. Er musste gegen Worms wegen eines Pferdekusses vom Feld und kämpft nun mit einer Einblutung.
Für die hingegen, die gegen Homburg auf dem Platz stehen werden, heißt es „noch mal 120 Prozent geben, um die Punkte hier zu behalten und gut in die Winterpause zu gehen“, ruft Eintracht-Abwehrmann Michael Dingels am Donnerstag seinem Team die Parole für das letzte Spiel des Jahres zu. Er war einer von sechs Spielern der Worms-Startelf, die in der Trainingswoche zum Homburg-Spiel angeschlagen waren. Peter Rubeck geht aber davon aus, dass am Tag des Spiels alle mit an Bord sind.
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