Die Erbschaftssteuer in Deutschland wird reformiert. In Trier diskutierten Unternehmer, Politiker und Verbandsvertreter über die Pläne aus Berlin.
Trier. Aktueller hätte die Debatte wohl kaum sein können: Einen Tag, nachdem das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zur Reform der Erbschaftssteuer verabschiedet hatte, diskutierten in Trier Unternehmer, Politiker und Verbandsvertreter über die Folgen für die Wirtschaft. Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer Trier und der Vereinigung Trierer Unternehmer (VTU) erläuterte Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesfinanzminister, den Hintergrund der Neuerungen. Diese führten weder zu einem deutlichen Mehraufkommen für die Landeshaushalte noch zu überhöhten Verwaltungskosten.
Das sehen die Unternehmer anders. Matthäus Niewodniczanski (Bitburger Holding) sprach von einem immer gewaltigeren bürokratischen Koloss, der bereits besteuertes Vermögen noch einmal besteuert. Frank Natus (Natus GmbH & Co. KG und VTU-Vorsitzender) bezeichnete die Reform als „Mühlstein für Erben“, der den Wettbewerb zu börsennotierten Unternehmen, die keine Erbschaftssteuer zahlen, nochmals verschärfe. „Wir reden hier auch vom Erhalt und der Schaffung von Arbeitsplätzen!“ Rainer Brüderle vom Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz beklagte das „Klein-Klein“ und den fehlenden Mut zu grundlegenden Veränderungen.
Wie wichtig für die Unternehmen Planungssicherheit ist, betonte IHK-Präsident Peter Adrian. Er sprach sich für einen niedrigeren, dafür einheitlichen Steuersatz aus, um das Ausnutzen von Schlupflöchern zu verhindern. In jedem Fall gelte: „Wir müssen die Überlebensfähigkeit der Betriebe sicherstellen!
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