In der Region Trier kennt man vor allem ein Musik-Festival, welches mit viel Wohlwollen fast vor der eigenen Haustür stattfindet. Aber wer sich ein bisschen umschaut, findet in der näheren Umgebung gerade in den Benelux-Staaten einige beachtliche Alternativen.
Die großen Klassiker in der Region
Endlich wieder zuhause: Rock am Ring!
Rock am Ring findet nach langem Hin und Her dieses Jahr vom 2. bis 4. Juni wieder am altehrwürdigen Nürburgring statt und fährt wie gewohnt ein hochkarätiges Line-Up ohne allzu große Überraschungen auf. Von Trier aus ist man in einer guten Auto-Stunde vor Ort und erhält für die mittlerweile 195 Euro (zzgl. Vorverkaufsgebühren) ein 3-Tage-Ticket, mit dem man rund 90 Bands auf vier Bühnen live und in Farbe erleben kann. Das Feld wird angeführt von den Festival-Stammgästen „Die Toten Hosen“, den Industrial-Legenden „Rammstein“ und den Chaos-Metallern von „System Of A Down“, aber auch das Mittelfeld kann sich sehen lassen. Mit „Prophets of Rage“, den „Broilers“, den „Beatsteaks“, „Macklemore & Ryan Lewis“, „Marteria“, „Kraftclub“, Beginner“, „Bastille“, „Five Finger Death Punch“, „Alter Bridge“, „In Flames“ und „Airbourne“ seien nur ein paar Highlights genannt, die den Ring und den Park (das zeitgleich ablaufende Zwillingsfestival „Rock im Park“ auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg) zum Beben bringen werden.
Infos zum Festival gibt es auf www.rockamring.com
Nahe Festival-Alternativen waren in den letzten Jahren durchaus vorhanden. Rock a Field, der durchaus erfolgreiche Luxemburgische Versuch auf dem lukrativen Festival-Markt mitzumischen, macht ausgerechnet dieses Jahr eine Pause, verspricht aber im kommenden Jahr besser und strahlender auf die Bildfläche zurückzukehren.
Im Saarland geht was…
Immerhin Rocco del Schlacko mischt auch dieses Jahr wieder im südlichen Saarland mit (auch ungefähr eine Stunde Fahrtzeit von Trier) und lässt vom 10. bis 12. August eine illustre Auswahl mittelgroßer Bands auf bis zu 24.000 Besucher los. 2017 werden das unter anderem „Billy Talent“, „Rise Against“, „Casper“, „Alligatoah“, „Heaven Shall Burn“, „SDP“, „Madsen“, „Pennywise“, „Anti-Flag“ und die „Emil Bulls“ sein. Die 3-Tages-Tickets sind zu einem Preis für 89 Euro zu haben, stehen aber bereits kurz vor dem Ausverkauf. Alternativ gibt es Tagestickets für 42 Euro.
Infos zum Festival gibt es auf www.rocco-del-schlacko.de
Drei bzw. zwei große Festivals im Umkreis einer Stunde, aber da muss doch noch mehr gehen…und wie da mehr geht! In Trier befinden wir uns in der glücklichen Nachbarschaft zu den Benelux-Staaten, die musikalisch und kulturell durchaus mit den deutschen Angeboten konkurrieren können. Lediglich mit der seltsamen Namensgebung der Festivals muss man sich arrangieren.
Alternative: Benelux
In diesem Sinne: Vorhang auf für das Pinkpop Festival!
Der Open-Air-Klassiker schlechthin findet seit 1970 ohne Unterbrechung jedes Jahr statt und ist damit das älteste, kontinuierlich veranstaltete Musikfestival Europas. Standort ist eine ehemalige Trabrennbahn im niederländischen Landgraaf nur wenige Kilometer westlich von Aachen. Die Anfahrt dauert damit rund zwei Stunden, wenn man aus der Region Trier anreist. Im Gegensatz zu Rock am Ring bucht man beim Pinkpop nicht ausschließlich die Festival-Dauergäste, sondern fährt in schöner Regelmäßigkeit neben Stadion-Klassikern wie „Green Day“, „Metallica“, „Rammstein“ & Co auch absolute Hochkaräter wie beispielsweise Paul McCartney (2016), die „Rolling Stones“ (2014) oder „Bruce Springsteen & The E-Street Band“ auf. Mit dieser Buchungs-Strategie steht man in Landgraaf allein auf weiter Flur und lockt die vielleicht am stärksten durchmischte Besucher-Menge überhaupt (rund 60.000) auf das Gelände. Für dieses Jahr sind bisher nur „Green Day“, die „Kings of Leon“ und „System Of A Down“ bestätigt, sowie „Martin Garrix“ und „The Ten Bells“ als kleinere Acts, die die ehemalige Pferderennbahn vom 3. bis 5. Juni in ein Menschenmeer verwandeln. Größere Line-Up-Enthüllungen für das kommende Pinkpop gibt es erst zur traditionellen Pressekonferenz am 8. März. Der Vorverkauf startet dann am 11. März 2017. Preislich liegen die 3-Tages-Tickets in den Benelux-Ländern meist deutlich über den deutschen Preisen.
Infos zum Festival gibt es auf www.pinkpop.nl
Rock Werchter: Teurer Spaß, aber für 4 Tage!
Das trifft auch auf das belgische Rock Werchter im namensgebenden Ort Werchter zu, der sich rund 30 Kilometer östlich von der Hauptstadt Brüssel befindet (rund 2,5 Stunden Autofahrt von Trier aus). Für ein 4-Tagesticket für die Veranstaltung vom 29. Juni bis zum 2. Juli bezahlt man deftige 236 Euro, Tagestickets gibt’s ab 100 Euro. Ein Blick auf’s Lineup erklärt die äußerst optimistische Preis-Gestaltung: die „Foo Fighters“, „Radiohead“, „Arcade Fire“, „Kings of Leon“, „Linkin Park“ und „System Of A Down“ sind gleich 6 große Bands mit Headliner-Status, die hier auf 4 Tage verteilt werden. Darüberhinaus verbergen sich auch im Mittelfeld noch mehrere Künstler, die anderswo als Headliner gebucht werden: „Blink 182“, „The Chainsmokers“, „Imagine Dragons“, „Prophets of Rage“ und die „Dropkick Murphys“. Rock Werchter ist mit seinem Wetter-technisch günstigem Termin Anfang Juli vielleicht das entspannteste Rock-Festival Europas, was maßgeblich durch die eher relaxten Belgier begünstigt wird. Was gerade bei den härteren Acts auch schonmal nach einer lahmen Crowd aussieht, ist aus Zuschauer-Perspektive herrlich entspannt. Ein Großteil der Menschenmenge verbringt die fast immer sonnigen Tage gemütlich zusammen sitzend auf der riesigen Wiese vor den Bühnen, die verschiedensten Musikstile kommen zusammen, alles läuft auffällig friedlich ab. Das Lineup präsentiert sich generell deutlich alternativer als bei Rock am Ring, wenn es auch hier immer mal wieder die beliebten Stadion-Acts a la „Rammstein“ oder „Metallica“ zu sehen gibt.
Infos zum Festival gibt es auf www.rockwerchter.be
Alternativ in den August
Das Pukkelpop Festival im belgischen Hasselt (2,5 Stunden von Trier), welches vom 16. bis zum 19. August 2017 stattfindet, hat zur Zeit noch kein Lineup angekündigt, gehört aber zweifellos zu den Big Playern im europäischen Spätsommer und wartet mit bis zu acht Bühnen auf, auf denen alle möglichen Musikstile berücksichtigt werden. Von großen Acts wie den „Red Hot Chilli Peppers“ oder „Metallica“, bis hin zu Newcomer-DJs ist auf dem Pukkelpop für jeden etwas dabei. Preislich rangiert auch diese Veranstaltung im fortgeschrittenen dreistelligen Bereich mit der Option für Tagestickets, die dann knapp um die 100 Euro liegen.
Infos zum Festival gibt es auf www.pukkelpop.be
Metal-Paradies Wacken – Das muss doch auch näher gehen…
Fans der härteren Gangart finden zwar immer wieder die ein oder andere Band auf den großen Mainstream-Festivals, aber die ultimative Lösung liegt für viele dennoch im fast 700 Kilometer entfernten Wacken. Dabei gibt es auch dafür eine nähere Alternative, die man in rund 2,5 Stunden ab Trier erreicht. Das Graspop Metal Meeting findet jedes Jahr im belgischen Dessel statt und fährt seit Jahren beeindruckende Band-Pakete auf, die die selben großen Namen beinhalten wie das legendäre Wacken Open Air. Vom 16. bis 18. Juni 2017 wird das Feld von den Rock-Legenden „Deep Purple“, den dieses Jahr scheinbar überall aktiven „Rammstein“ und den gegenüber den Headliner-Kollegen etwas abfallenden „Evanescence“ angeführt. Im Mittelfeld sind mit „Sabaton“, „In Flames“, „Five Finger Death Punch“, „Rob Zombie“, „Alter Bridge“, „Emperor“, „Mastodon“, „Gojira“, „Europe“, „Max & Iggor Cavaera return to Roots“, „A Day To Remember“ und „W.A.S.P.“ aber auch zahlreiche Genre-Größen unterwegs. Der Preis für das 3-Tagesticket liegt bei 195 Euro, während es Tagestickets für 95 Euro gibt.
Infos zum Festival gibt es auf www.graspop.be
Geht man etwas mehr ins Detail findet man für die kommenden Sommermonate auch noch eine unendlich erscheinende Masse an kleinen bis mittelgroßen Festivals, die man vom Angebot natürlich nicht mit den ganz großen Konkurrenten vergleichen kann. Denen werden wir in Kürze einen eigenen Music Monday widmen, damit ihr bestmöglichst informiert in den Festival-Sommer 2017 starten könnt!
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