Mittlerweile sind weitere fünf Kinder, die auf der gesperrten Kinderintensivstation liegen, besiedelt. Nach wie vor ist keines der besiedelten Kinder an einer Infektion mit dem Keim erkrankt. Geburtshilfe und Neuaufnahmen sowie alle anderen Abteilungen auch für die Erwachsenen sind nicht betroffen.
„Die Eltern aller Kinder auf den neonatologischen Stationen sind sehr gut von uns informiert und reagieren alle äußerst besonnen. Für dieses Vertrauen sind wir sehr dankbar“, berichtet Dr. Wolfgang Thomas, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen.
Höchste medizinische Versorgung bietet das Perinatalzentrum Level 1 im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen. Foto: Hans-Werner BohnDas Klinikum Mutterhaus ist weiterhin in engem Kontakt und in kontinuierlicher Absprache mit der Trierer Gesundheitsamt und dem beratendem Hygieneinstitut (BZH in Freiburg). Weiterhin werden auf der Kinderintensivstation vorsorglich keine neuen Kinder aufgenommen. Das Klinikum Mutterhaus geht davon aus, dass das letzte Kind die betroffene Station erst Anfang des kommenden Jahres verlassen kann. Die ebenfalls vorsorglich gesperrte, benachbarte Früh- und Neugeborenenstation, auf der zu keinem Zeitpunkt die Besiedlung eines Kindes stattfand, wird voraussichtlich am Ende dieser Woche ohne Patienten sein.
Weder der Kreißsaal noch die Wöchnerinnenstation mit dem Kinderzimmer für die gesunden Neugeborenen sind von der Keimbesiedlung und den damit einhergehenden Einschränkungen betroffen. Die Geburtenzahlen sind konstant und sogar deutlich höher als im Vorjahr, so Dr. Wolfgang Günther, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe. Auch die Notfall- und intensivmedizinische Versorgung von Früh- und Risikogeborenen, die nicht mehr vorgeburtlich in ein anderes Perinatalzentrum verlegt werden konnten, ist in einer neu eingerichteten Interimsstation mit sechs Betten Tag und Nacht auf dem Niveau eines Perinatalzentrums der höchsten Versorgungsstufe gewährleistet.
Alle Stationen der Neonatologie werden personell strikt voneinander getrennt geführt, was einen höheren Personalschlüssel erfordert. „Wir sind sehr froh, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen so hohen persönlichen Einsatz leisten. Sie verzichten zum Teil auf Urlaub oder Freizeit. Ehemalige Kollegen kommen sogar aus ihrem Ruhestand oder aus Praxen, in denen sie heute arbeiten. Ihnen gebührt unser größter Dank.“
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