Gestern Abend ging die Nachricht durch die Musikwelt: der Festival-Klassiker „Rock am Ring“ war wegen akuter Terrorgefährdung auf Empfehlung der Polizei unterbrochen worden. Nun ist klar: heute darf weiter auf dem Nürburgring gerockt werden!
Bei der gerade über die Bühne gegangenen Pressekonferenz wurde die gestrige Unterbrechung vom rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz sowie diverser Polizei-Sprecher ausführlich beschrieben. Lewentz rechtfertigte die Entscheidung für die Unterbrechung und die damit im Zusammenhang stehende Räumung des Festivalgeländes damit, dass eine „dringenden Gefahr für die Veranstaltungs-Teilnehmer“ nicht ausgeschlossen werden konnte. „Das ist für uns kein vertretbares Risiko und es musste entsprechend gehandelt werden.“
Polizeipräsident Wolfgang Fromm des rheinland-pfälzischen Polizeipräsidiums beschrieb die Gefährdungslage genauer: „Es wurde am gestrigen Vormittag bei uns im Polizeipräsidium Koblenz bekannt, dass mindestens eine Person nicht-deutscher Herkunft mit polizeilichen Erkenntnissen im Bereich des Terrorismus Zugang zum engeren Veranstaltungsbereich hatte. Die Backstage-Cards stimmten nicht mit den tatsächlichen Namen der Personen überein. Das hat die abstrakte Gefährdungslage für uns konkretisiert.“
Der Koblenzer Polizeidirektor Christoph Semmelrogge erläuterte, dass der Fokus auf insgesamt drei Personen aus Hessen lag, deren Namen nicht ordnungsgemäß registriert waren und die Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen hatten. Die drei Personen wurden noch gestern Abend festgenommen, aber dann heute morgen wieder entlassen, da sich die „Verdachtslage relativiert“ habe.
Gerd Betram von der Polizeidirektion Mayen versicherte anschließend, dass alle Bühnen, sowie der Merchandising-Bereich als auch die riesige Eventfläche komplett überprüft wurden und für heute wieder freigegeben werden konnte. Dementsprechend öffnen heute die Tore zum Nürburgring wieder gegen 13:30h, wo laut Veranstalter heute alles wieder komplett nach Plan ablaufen soll. Ob alle Bands, die von der gestrigen Unterbrechung betroffen waren – allen voran Headliner Rammstein – ihre Auftritte bei Rock am Ring nachholen werden, konnte Veranstalter Marek Lieberberg noch nicht bestätigen.
Alle Beteiligten der Pressekonferenz waren sich allerdings einig, wie geordnet der gestrige Abend ablief. Innenminister Lewentz „war beeindruckt, wie diszipliniert die Räumung des Geländes abgelaufen ist. Da kann man auch feststellen, dass Notfallpläne greifen.“ Er betonte auch nochmal, dass Sicherheit vorgeht: „Die Sicherheit der Besucher steht über allem. Das ist die Maxime!“
Veranstalter Marek Lieberberg gab sich ebenfalls sichtlich erleichtert: „Meine Gedanken sind zunächst einmal voller Freude darüber, dass wir dieses Festival Rock am Ring trotz der geschilderten Umstände fortsetzen können. Damit setzen wir ein Zeichen für unsere Kultur, unsere Zivilisation. Es war ein gemeinsames Zeichen dieser Menschen, dass sie demonstriert haben, dass 86.000 Besucher innerhalb einer Viertelstunde ohne in Panik zu geraten und ohne Angst das Gelände verlassen konnten. Mein Dank geht an die Besucher, die ausharren. Es hat sich gelohnt, das Festival geht weiter!“
Dem ist nichts hinzuzufügen: Rock on, Ringrockers!
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