Die versprochene Reaktion blieb aus: Nach der Auswärtsklatsche in Hamburg schafften es die Römerstrom Gladiators Trier nicht, gegen Außenseiter Paderborn in die Erfolgsspur zurückzufinden. In einer durchwachsenen ProA-Partie vor nur 2327 Zuschauern bejubelten die Uni Baskets Paderborn im dritten Anlauf ihren ersten Sieg (87:79) in der Arena Trier. Die Gladiators stecken in einer sportlichen Krise und machen den Negativtrend am verloren gegangenen Rhythmus fest.
Trier.
„Es war unser Vorhaben, Trier unter Druck zu setzen, damit das Hamburg-Trauma in den Köpfen bleibt. In der Defensive haben wir das Spiel gewonnen und es geschafft, Schmitz und Joos nicht ins Spiel kommen zu lassen“ , analysierte Ivan Buntic, der noch zum Kurzbesuch bei seinem Bruder Luka Buntic in Trier verbleibt.
Die Gladiators begannen gut und führten nach zwei Lewis-Dreiern und einem starken Till Gloger (8 Punkte) mit 16:14. Auffällig war auf Trierer Seite die Starting Five: Headcoach Christian Held hatte nach der Hamburg-Pleite Konsequenzen angekündigt, was Till Gloger zu spüren bekam. Für ihn war Joos neben Grün, Bucknor, Lewis und Schmitz in die erste Fünf gerückt. Gloger war heute nach Bucknor stärkster Trierer mit 15 Punkten, spielte aber nur 18 Minuten. Nach einem verlorenen ersten Viertel (20:24) drehten die Gladiators nun auf und konnten sich auf 41:36 absetzen, was Paderborns Trainer Uli Naechster zur Auszeit zwang. Zur Pause führte Trier mit 49:44 und hatte bis dato eine starke Dreierquote von 63 Prozent aufzuweisen (Paderborn 36 Prozent). Beide Teams spielten keinen überragenden Basketball und ließen defensiv zu viel zu (93 Punkte beim 49:44).
Katastrophales viertes Viertel
Trier verstrickte sich zu oft in Einzelaktionen – Paderborn spielte als Team besser zusammen und hatte in Martin Seiferth einen starken Center, der Lücken in der Gladiators-Verteidigung mit Dunkings bestrafte. „Ich finde, dass Trier sehr gut gespielt hat und nicht unverdient so weit oben in der Tabelle steht. Wir haben uns untereinander sehr gut gefunden und die Mitspieler mich gut in Szene gesetzt – unseren Plan haben wir umgesetzt“, freute sich Seiferth als Topscorer der Partie über den Auswärtssieg.
Kelvin Lewis konnte sein Niveaus des ersten Viertels nicht halten und traf null von sechs Zweipunktversuchen über die gesamte Partie.
Rhythmus und Aggressivität fehlt
Ins letzte Viertel starteten die Gladiators mit einem 5-Punkte-Vorsprung, kassierten aber gleich einen 0:7-Lauf, was die Zuschauer merklich unzufrieden werden ließ. „Der Spielfluss ist uns verloren gegangen und wir spielen nicht aggressiv genug. Leider tun wir uns im Moment schwer, unseren Rhythmus zu finden. Wir wollten eine Reaktion zeigen, was uns missglück ist“, sagte Kevin Smit zur aktuellen Gladiators-Lage.
Plötzlich war das Spiel gedreht, Paderborn punktete und lag vorentscheidend mit 81:75 in Führung. Trier konnte sich nicht wehren, da offensiv nur neun Zähler gelangen, Paderborn gewann den letzten Spielabschnitt mit 22:9 und damit die Partie am Ende deutlich. Die Gladiatoren müssen sich Gedanken machen, warum Spiele wie gegen Tübingen, Hamburg und Paderborn verloren gehen. Für Held steht fest: „Die Trainingsleistung nach Hamburg war gut, aber wir schaffen es nicht, das im richtigen Spiel umzusetzen. Es ist eine schwierige Phase, daher ist uns die Pause sehr willkommen.“
Das nächste Spiel steht am Samstag, den achten Dezember, zu Hause gegen Baunach an.
Statistik
Gladiators Trier: Lewis (10), Smit (7), Bucknor (16), Hennen (0), Schmikale (7), Dietz (0), Schmitz (8), Grün (5), Till Gloger (15), Johannes Joos (11)
Dreierquote: 32 Prozent (8/25), Freiwurfquote: 71 Prozent (15/21), Rebounds: 35
Uni Baskets Paderborn: Ward (13), Mixich (2), Wood (11), Seiferth (18), Fleute (2), Nagora (5), Buntic (6), Kahl (8), Benzinger (17), Klinewski (5)
Dreierquote: 36 Prozent (9/25), Freiwurfquote: 78 Prozent (14/18),
Rebounds: 38
Zuschauer: 2327
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