Nach der Länderspielpause rollt am Wochenende auch in der Oberliga wieder der Ball. Im „kleinen Derby“ treffen am Samstag (14 Uhr) im Moselstadion (Nebenplatz) die beiden U23-Mannschaften von Eintracht Trier und dem 1.FC Saarbücken aufeinander. Beide Ausbildungsteams enttäuschten bisher: Eintracht Trier hält mit nur sechs Punkte die „rote Laterne“, die Saarländer rangieren mit einem Punkt mehr auf Rang 16.
Ein Blick zurück: Beim letzten Aufeinandertreffen der Teams im März dieses Jahres gelang den Trierern ein entscheidender Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Die Jungkicker von der Mosel drehten in einem mitreißenden Spiel ein 1:0 in einem 1:2 Auswärtssieg, man gewann sogar Kontakt zum Ligamittelfeld. Im Sommer folgte dann der Umbruch in Trierer Jugendabteilung. Der Etat wurde gekürzt, das Trainerteam wurde getauscht, hohe Fluktuation folgte.
Wirft man einen Blick in die Startelf, so findet man ganze drei Akteure, die auch diese Saison noch das Trikot mit der Porta Nigra tragen. Torwart Philip Basquit hütet weiterhin das Tor, Pitt Hess wirbelt in der Startelf und Max Bachl-Staudinger pendelt zwischen erster und zweiter Garde. Wichtige Stützen wie Erwin Bradasch oder Tim Eckstein verließen den Verein. Stützen, die die jungen Trierer zurzeit gut gebrauchen könnten. Eine denkbar schwere Aufgabe für Trainer Christian Mergens.
1:8 – Die wohl bitterste Schlappe seit langer Zeit. So lautete das Resultat im letzten Spiel gegen Titelfavorit Homburg. Ein Ergebnis, was die Probleme der U23-Kicker gnadenlos offen legt: In der Abwehr oft nicht sicher und zu fehleranfällig, im Sturm weht nur ein laues Lüftchen. Der erfahrene David Thieser, der die junge Abwehr führen sollte, fehlt seit August wegen eines Ellenbogenbruchs. Neben ihm wird auch Alexandru Balota vermisst, beides sind Charaktere die laut Coach Christian Mergens „ Spieler sind, die man nicht ersetzen kann“. Mergens war immer wieder gezwungen die Abwehr umzubauen, Alternativen hat er kaum.
Das Mittelfeld hingegen lässt hoffen: Nicht nur, dass hier Olivier Mvondo, Tolgay Asma und Max Bachl-Staudinger öfters aushelfen, auch der Langzeitverletzte Christoph Anton kommt immer besser in Tritt. Anton ist, wie auch Neuzugang Tim, Hartmann, einer der Hoffnungsträger im Oberliga-Team.
Ein weiteres Sorgenkind der Mannschaft: Der oft erschreckend schwache Sturm. Spielten in der letzten Saison dort noch die regionalligaerfahrenen Tim Eckstein und Julian Bidon, muss sich diese Saison Besart Aliu (aus der A-Jugend kommend) zusammen mit Peter Lauer (zuletzt Rot-Weiß Hasborn) beweisen. Gerade in Spielen wie gegen den FSV Salmrohr, EGC Wirges oder SV Roßbach/Verscheid verlor man wichtige Punkte durch fehlende Kaltschnäuzigkeit. Frei nach dem Motto „ Wer die Dinger vorne nicht macht bekommt sie hinten rein“ brachten sich die U23-Spieler oft selbst um ihren Lohn. Der effizienteste Stürmer, Burak Sözen, kickt hauptsächlich noch in der A-Jugend. Lediglich die TuS Mechtersheim schoss in dieser Spielzeit weniger Saisontore.
Bei den Saarländern sieht die Situation nicht besser aus. Sieben Punkte aus zehn Spielen sind zu wenig für die Landeshauptstadt, die sonst traditional sehr starke Ausbildungsmannschaft schwächelt. Obwohl Saarbrücken das letzte Heimspiel gegen Köllerbach souverän mit 3:0 gewinnen konnte ist das „kleine Derby“ für beide Mannschaften ein richtungsweisendes Spiel. Die „rote Laterne“ möchte keiner der beiden bekommen, dem Gewinner winkt Luft im schwierigen Abstiegskampf der Oberliga Südwest.
5vier berichtet am Samstag ausführlich über das Spiel im Trierer Moselstadion.
UPDATE – 14.10.2011
Das Oberligaspiel zwischen den U23-Mannschaften von Eintracht Trier und dem 1.FC Saarbrücken wurde um eine Stunde auf 14 Uhr vorverlegt. Das Spiel findet nicht wie geplant im Moselstadion statt, sondern wird auf dem Nebenplatz ausgetragen.
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