Finale Furioso im Moseltstadion: In einer mitreißenden Schlussphase machte die U23-Mannschaft von Eintracht Trier einen 2:0 Rückstand wett und erkämpfte sich einen Punkt gegen den 1.FC Saarbrücken II. Der FSV Salmrohr erreichte beim Titelfavorit in Homburg ein 2:2.
Nach der 1:8 Heimpleite gegen den FC Homburg galt es für die U23-Mannschaft Wiedergutmachung zu betreiben. Mit der Zweitvertretung des 1.FC Saarbrücken kam ein direkter Tabellennachbar an die Mosel, nur ein Punkt trennten die beiden Mannschaften vor dem Spiel. Ein richtungsweisendes Spiel für beide Teams, dem Gewinner winkte Luft im engen Tabellenkeller der Oberliga Südwest. Den Ernst der Lage erkannte auch Roland Seitz: mit Mvondo, Bachl-Staudinger, Zittlau, Asma, Dingels und Pollok kamen gleich sechs Akteure aus dem Profikader zum Einsatz. Auch der lange verletzte David Thieser kehrte in die Mannschaft zurück, der Neuzugang laborierte lange Zeit mit einem Ellenbogenbruch und wurde in der Innenverteidigung schmerzlich vermisst.
Große Schwächen in der Hintermannschaft
In der Anfangsphase neutralisierten sich beide Teams, keiner der beiden Mannschaften nahm eindeutig das Spielzepter an sich. Einziger Ausreißer: Ein gefährlicher Distanzschuss des Saarbrückers Thomas Will knallt an die Querlatte des Trierer Gehäuses (7.). Auf Seiten der Eintracht waren vor allem auf der linken Seite gute Vorstöße zu sehen. Das Gespann Fabian Zittlau und Christoph Anton stellte ihre Gegenspieler vor Probleme.
Die kalte Dusche folgte in der 22. Minute: Philipp Hoffmann schnappt sich den Ball und kann ungehindert von der Trierer Abwehr Maß nehmen. Aus ungefähr 25 Metern donnert der Mittelfeldspieler den Ball unter die Querlatte. Philipp Basquit im Trierer Kasten streckt sich, seine Bemühungen waren leider vergebens. Mit diesem Gegentreffer schlich sich die Unsicherheit zurück in die Trierer Mannschaft, die jungen Trierer gaben das Spiel aus der Hand und verloren völlig den Faden. Folgerichtig der nächste Treffer.
Nur zwei Minuten nach dem 0:1 erhöhten die Saarländer auf 0:2. Arthur Schneider kommt im Strafraum ungehindert an den Ball und schiebt das Spielgerät kaltschnäuzig in das rechte Eck. Die Fehler in der Trierer Hintermannschaft häuften sich zusehends, Saarbrücken agierte gierig und clever. In der 31. Minute fast der KO-Schlag: Christian Hero setzt sich im Strafraum gut durch und muss den Ball nur noch in das leere Tor schieben. Michael Dingels kommt ihm zuvor und rettet in allerhöchster Not auf der Linie. Mit einem glücklichen 0:2 gingen die Teams in die Kabine, auf Trierer Seite konnte man keine richtige Torchance in der ersten Halbzeit zählen.
Trainer Christian Mergens kochte aufgrund der Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit. „Saarbrücken hat uns in der ersten Halbzeit gezeigt wie man spielen muss“, konstatierte der Coach nach dem Spiel. „Bei uns hat der Körpereinsatz und die Laufbereitschaft gefehlt, das reicht in der Oberliga einfach nicht!“ Dementsprechend deutliche Worte fielen in der Kabine, schon nach zehn Minuten schickte Christian Mergens seine Spieler zurück auf den Rasen.
Rene Mohsmann kam in der zweiten Halbzeit für den schwachen Peter Lauer, eine Einwechslung die sich bezahlt machte. Mit Mohsmann kehrte Struktur in das Mittelfeld, Asma rückte für Lauer hinter den einzigen Stürmer Pollok. Doch anfangs hatten die Trierer erneut Probleme, die Anfangsminuten des zweiten Durchgangs gehörten den Saarländern. Nur knapp sauste ein Kopfball von Marco Jung über das Trierer Tor. Anschließend besserten sich die U23-Kicker der Eintracht, ohne jedoch wirklich zwingende Tormöglichkeiten. Erst mit den zwei verbleibenden Auswechslungen (Michels für Mvondo und Schütz für Asma) konnten die Moselstädter auch offensiv Akzente setzen, nach und nach nahm Trier die Partie an sich.
In der 75. Minute dann der Anschlusstreffer: Der starke Christoph Anton wird im Strafraum zu Fall gebracht: Elfmeter. Rene Mohsmann schnappte sich das Leder und verwandelte eiskalt in die linke Ecke. Der Startschuss zur Aufholjagd. Zehn Minuten nach dem Anschlusstreffer dann der Ausgleich. Konfusität im Saarbrücker Strafraum, der neu eingewechselte Saarbrücker Torwart Dennis Lißmann springt am Ball vorbei. Christoph Anton nutzt die Gunst der Stunde und trifft zum 2:2. Das Spiel war auf den Kopf gestellt.
Nun wollten die Trierer mehr und drückten mit aller Macht auf das 3:2. Den Torschrei hatten die 226 Zuschauer in der 87.Minute erneut auf den Lippen. Der erneut starke Christoph Anton traf zum zweiten Mal, doch der Unparteiische Philipp Schmitt entschied auf Abseits. Eine sehr umstrittene Entscheidung, auch der Schiedsrichter selber war sich laut Trainer Christian Mergens nicht sicher. Durch die Offensivbemühungen der Eintracht boten sich den Saarländern in der Schlussphase Räume, jedoch blieben die Gäste vor dem Tor von Philipp Basquit erfolglos. Der Schlusspunkt einer spannenden Partie. Das Remis hilft keiner Manschaft im Abstiegskampf weiter.
Nächste Woche in Betzdorf
Nach dem Spiel lobte Christian Mergens Rene Mohsmann ausdrücklich und attestierte ihm eine sehr gute Leistung. „Mit ihm wurde unser Spiel besser. Insgesamt können wir mit dem Punkt zufrieden sein“. Nächste Woche tritt die „Zwote“ gegen die Westerwälder Betzdorf an.
Statistik
SVE II: Basquit – Hess, Dingels, Thieser, Zittlau – Asma (72. Schütz), Bachl-Staudinger – Mvondo (55. Michels), Antoon, Lauer (46. René Mohsmann)- Pollok.
FCS II: Böhmann (84., Lißmann)– Bohr, Bachmann, Fricker, Will, Kohler (62. Mielczarek), Hümbert, Hero, Jung, Schneider, Hoffmann (75. Schlicker)
Schiedsrichter: Philipp Schmitt
Zuschauer: 226
FSV Salmrohr: Starkes Remis in Homburg
Ebenfalls um 14 Uhr trat heute der FSV Salmrohr in Homburg zum Spitzenspiel an. Der FSV nahm die Partie sofort in die Hand und ging früh in Führung. Nach einem Doppelpass zwischen Dino Toppmöller und Matondo Makiadi traf der Ex-Trierer Makiadi zum 1:0 (9.). Auch danach war der FSV das spielbestimmende Team. Daniel Schraps und Johannes Kühne scheiterten am Aluminium, ein Schuss von Alexander Adrian sauste nur knapp über den Homburger Kasten. Homburg fand überhaupt nicht ins Spiel, nach einem Frustfoul an Andreas Hesslein sah Dennis Gerlinger die rote Karte (43.).
Erst in der zweiten Halbzeit besserte sich das Spiel der Saarländer. Zuerst traf Jannik Schliesing nur die Latte als kurz darauf Marc Buchmann das 1:1 erzielte. Nur zehn Minuten Später die Antwort der Salmtaler: Dino Toppmöller zeigt seine Klasse und trifft nach Vorarbeit von Matondo Makiadi zur erneuten Führung. Die Schlussphase gestaltete sich hektisch und energisch. Selcuk Kaban wird im Strafraum vom Salmrohrer Keeper Karl-Heinz Kieren brutal gefoult. Glück für Salmrohr: Der Schiedsrichter zeigte nur die gelbe Karte. Den folgenden Strafstoß verwandelte Jannik Schliesing zum 2:2 Endstand.
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