Von Florian Schlecht
In der Fußball-Oberliga marschieren die Spitzenteams im Gleichschritt voran. Das 3:0 von Tabellenführer FSV Salmrohr bei der SV Elversberg II war besonders wertvoll, weil Verfolger SVN Zweibrücken mit dem selben Ergebnis in Pirmasens siegte. Mehring verpasste es hingegen, das 2:0 gegen Neunkirchen zu vergolden. In Betzdorf unterlag die Mannschaft von Dino Toppmöller unglücklich mit 0:1. Nun kann sie im Heimspiel gegen Zweibrücken (Samstag, 15.30 Uhr) das Zünglein an der Waage im Aufstiegskampf spielen.
Sieben Siege, 25:4-Tore: FSV Salmrohr dominiert weiter
Das Titelrennen in der Fußball-Oberliga spitzt sich immer mehr zu einem Zweikampf zu. Der FSV Salmrohr verteidigte am Mittwoch mit einem 3:0 bei der SV Elversberg II die Tabellenspitze und bleibt hauchdünn vor dem SVN Zweibrücken, der mit dem gleichen Resultat beim FK Pirmasens dominierte und am Wochenende durch einen Erfolg beim SV Mehring wieder auf den ersten Platz klettern kann.
Salmrohr sprudelt derzeit aber nur so vor Selbstvertrauen: Sieben Siege in Folge, 25:4-Tore, ein meisterreifes Zwischenzeugnis. „Wir haben uns einen Respekt bei den Gegnern erarbeitet, die wissen, dass da eine richtig gute Mannschaft kommt. Das ist aber auch ein Ergebnis harter Arbeit“, meint Patrick Klyk, der das deutliche Ergebnis in Elversberg als verdient ansah. „Ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, dass etwas schief gehen könnte.“
Wobei nach einer druckvollen Anfangsphase zunächst die Verteidigung um den starken Johannes Kühne und Torhüter Sebastian Grub gefordert war. „Wir hatten eine Phase, in der wir zu viele lange Bälle gespielt haben und zu wenig unser Kontaktspiel haben aufblitzen lassen“, monierte Klyk. Als Salmrohr dann zu seiner Linie fand, schlug es gleich zu. Robin Mertinitz kam zu seinem elften Saisontreffer, als er nach einer Hereingabe von Alexander Adrian goldrichtig stand (31.). Daniel Schraps legte nach. Eine schöne Kombination über Mertinitz und Daniel Petersch landete bei dem Kapitän, der trocken ins linke untere Eck traf (53.). Adrian stellte durch einen Schuss aus 20 Metern den Endstand her (84.).
Am Ostermontag steht für Salmrohr nun das Rheinlandpokal-Achtelfinale beim FC Karbach an (14.30 Uhr). „So der Wettergott will“, witzelt Klyk, denn das Spiel ist nach etlichen Ausfällen bereits zum siebten Mal angesetzt. In Karbach erwartet der Trainer, dass seine Mannschaft „eine weitere Schippe“ drauflegt. „Das ist ein harter Fight, bei dem es nur einen Sieger gibt. Da werden wir noch andere Tugenden in die Waagschale werfen müssen.“
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Salmrohr: Grub – Petersch, Hohns, Kühne, Zwick – Schraps, Schulz (87. Meschak) – Mertinitz, Adrian, Bauer (77. Mees) – Baier (66. Schroeder).
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Mehring verliert „Unentschieden-Spiel“ mit 0:1
Dino Toppmöller grantelte nach der 0:1-Niederlage des SV Mehring bei der SG Betzdorf. „Das ist super ärgerlich, im Prinzip war es ein typisches Unentschieden-Spiel.“ Was letztlich für den Unterschied sorgte, war ein fahrlässiges Missverständnis in der Defensive, das Philipp Böhmer zum entscheidenden Tor nutzte (66.). „Wir haben viel investiert und gut gestanden. Mit etwas mehr Erfahrung gewinnen wir so ein enges Spiel“, meinte Spielertrainer Toppmöller.
Chancen waren auf beiden Seiten jedoch Mangelware, auf dem holprigen Platz waren fußballerische Höhepunkte die Ausnahme. Während Torwart Philipp Basquit in der Anfangsphase für Mehring rettete, vergab Ahmet Boussi die beste Möglichkeit für die Gäste. Der Angreifer zielte aus kurzer Distanz vorbei, obwohl der Betzdorfer Keeper bereits am Boden lag (42.). „Es gibt aber keinen Vorwurf, wir gewinnen und verlieren zusammen.“
In den letzten 15 Minuten spielte Mehring in Überzahl, nachdem Alexander Baldus die Ampelkarte sah. Während Toppmöller eine Kopfball-Chance zum Ausgleich vergab, wehrte Basquit in der Nachspielzeit eine Kontergelegenheit glänzend ab. Sein Debüt in der Anfangself feierte Isaac Ageman, der in der Winterpause von Türk Gücü Wittlich zum Oberligisten gewechselt war und zuletzt wegen einer Rotsperre fehlte.
Bereits am Samstag muss der SV Mehring aber wieder alle Energien bündeln, weil dann Aufstiegsanwärter SVN Zweibrücken auf die Lay kommt (15.30 Uhr). Tipps, wie die Spitzenmannschaft zu knacken ist, bekommt Toppmöller von Ex-Trainer Robert Jung. „Er hat Zweibrücken beim 3:0-Sieg in Pirmasens gesehen. Wir werden noch miteinander telefonieren.“ Das Ergebnis zeigte aber, wie die Rollenverteilung am Wochenende ist. Der Titelkandidat eilt seit vier Spielen von Sieg zu Sieg, kann die Tabellenspitze zurück erobern, stellt mit 14 Gegentoren die beste Defensive und hat seit 369 Minuten keinen Treffer mehr kassiert. „Es muss für jeden Spieler von uns ein Highlight sein, gegen eine der Top-Mannschaften der Liga zu spielen“, appelliert Toppmöller an den Spaßfaktor – und an den Reiz, im Meisterschaftsrennen das Zünglein an der Waage zu spielen.
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Mehring: Basquit – Diederich, Ageman, Müller, Eifel – Meyer (76. Lorenz), Kohl, Ting (71. Noske) – D. Toppmöller – Fleck (61. Kön), Boussi.
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