Aus Salmrohr berichtet
Andreas Gniffke (Text und Fotos)
In der Oberliga Südwest gewann am Vorabend der FSV Salmrohr mit 3:1 gegen den SC Hauenstein. Durch Tore von Dino Toppmöller, Alexander Adrian und Tommy Toppmöller drehten die Salmtaler einen Rückstand und lieferten vor allem kämpferisch eine beherzte Vorstellung.
Sechsmal in Folge hatte der FSV Salmrohr nicht gewinnen können und nun kam ausgerechnet der auswärtsstarke SC Hauenstein ins Salmtal. Nur 138 mehr oder weniger handgezählte Zuschauer sahen ein kampfbetontes Spiel, das in der zweiten Hälfte deutlich an Fahrt aufnahm.
Die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie auf drei Punkte aus waren, und setzten Salmrohr früh unter Druck. Bereits in der dritten Minute musste FSV-Torwart Karl-Heinz Kieren sein ganzes Können aufbieten und in der zehnten Minute hatte er einen Schuss von Stefan Litzel erst im Nachfassen sicher. Zwei Minuten später war der Routinier aber machtlos. Einen strammen Schuss von Eric Veth lenkte ein Salmrohrer Abwehrbein knapp zur Ecke, doch diese sorgte für die Hauensteiner Führung. Sebastian Stanjek scheiterte zwar zunächst mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an Kieren, den Nachschuss versenkte er aber unhaltbar im Tor (12.).
In der Folge zog sich Hauenstein unverständlicherweise zurück. Nichts war mehr zu sehen vom Druck der Anfangsminuten. Doch Salmrohr brauchte einige Zeit, bis man selbst zu Torgelegenheiten kam. Einen Kopfball von Dino Toppmöller parierte Gästetorwart Ronny Fahr sicher (18.), ebenso wie einen Distanzschuss von Markus Schottes in der 25. Minute. Viel wurde den Zuschauern nicht geboten, dazu kündigten dunkle Wolken den nahenden Regen an, der Salmrohr bis auf einen kurzen Schauer in Hälfte zwei aber weitgehend verschonte. Hauenstein traf zwar durch Eric Veth noch einmal den Pfosten des Salmrohrer Gehäuses (31.), sonst war von den Gästen in der Offensive nichts mehr zu sehen. Aber auch Salmrohr brachte außer einem Kopfball von Dino Toppmöller über das Tor kurz vor der Pause nach vorne nichts mehr zustande und so blieb es bei der knappen Hauensteiner Führung zur Pause.
Nach dem Wechsel dann ein ähnliches Bild wie in der ersten Hälfte. Hauenstein kam offensiv aus der Kabine und die Gastgeber wirkten in der Abwehr kurzzeitig unsortiert. Nach fünf Minuten hatte Steffen Litzel mit einem Volleyschuss nach sehenswerter Vorarbeit von Guillaume Paul das 2:0 auf dem Fuß, doch Karl-Heinz Kieren rettete seine Mannschaft mit einem herrlichen Reflex. Wie schon in der ersten Halbzeit entpuppte sich das Hauensteiner Offensivfeuerwerk aber als Strohfeuer. Salmrohr riss die Kontrolle wieder an sich und wurde mutiger. Trainer Jung reagierte und ersetzte den unauffälligen Matondo Makiadi durch Dinos Bruder Tommy Toppmöller, der nun eine echte zweite Spitze darstellte. Das tat dem Spiel der Salmrohrer sichtlich gut. Dino Toppmöller prüfte in der 68. Minute Gästetorhüter Fahr mit einem verdeckten Schuss, doch der Keeper parierte hervorragend.
Vier Minuten später stand dann der souverän leitende junge Schiedsrichter Dominik Pfortner aus St. Nikolaus im Mittelpunkt. Nach einem Körperkontakt zwischen SCH-Verteidiger Kevin Apfel und Tommy Toppmöller im Strafraum entschied Pfortner auf Strafstoß für Salmrohr, eine Entscheidung, die auch noch nach der Partie für Unverständnis bei den Gästen sorgte, die man aber durchaus so treffen konnte. Dino Toppmöller ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und sorgte für das 1:1. Die Gastgeber waren nun am Drücker und wie so oft war es Dino Toppmöller, der mit einem Geniestreich die Führung vorbereitete. Von der Defensive nicht zu halten stieß er nur wenige Minuten nach der Führung bis zur Grundlinie durch und hatte das Auge für den mitgelaufenen Alexander Adrian, der Torhüter Fahr keine Chance ließ und zur Führung einnetzte (78.).
Ein Hauensteiner Aufbäumen war kaum zu erkennen, lediglich ein Schuss von Daniel Schattner knapp neben das Tor fünf Minuten vor dem Ende war noch zu verzeichnen. So nutzte Salmrohr in der Schlussminute gegen aufgerückte Gäste noch die Chance zum 3:1-Endstand. Nachdem zunächst der für Dino Toppmöller eingewechselte Christian Schroeder an Ronny Fahr scheiterte, hatte Tommy Toppmöller keine Probleme, in bester Abstaubermanier zu vollenden. Salmrohr gewann ein Spiel, das Hauenstein nicht unbedingt hätte verlieren müssen, doch letztendlich war es zu wenig, was die Mannschaft des Trainerduos Heiko Magin/Rudi Benkler bot. Der FSV rangiert nun auf Platz acht der Tabelle, Hauenstein bleibt Fünfter. Salmrohrs Trainer Robert Jung war insgesamt zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Mit dem letzten Aufgebot haben wir ein größtenteils ordentliches Spiel gezeigt. In den Anfangsphasen beider Halbzeiten haben wir zwar nicht gut ausgesehen, uns aber jeweils wieder gefangen. Ich denke letztendlich geht der Sieg auch wegen der überzeugenden kämpferischen Leistung meiner Mannschaft in Ordnung.“
STATISTIK
FSV Salmrohr (Trainer Robert Jung):
Kieren – Mies (ab 57. Eckes), Hohns, Hesslein, Meschak – Schraps, Adrian, Schottes, Bauer, Makiadi (ab 57. T. Toppmöller) – D. Toppmöller (ab 87. Schroeder)
SC Hauenstein (Trainer Rudi Benkler und Heiko Magin):
Fahr – Hartmann, Brechtel (ab 68. Knorn), Litzel, Stanjek – Klueck, Geiger, Schattner, Apfel (ab 78. Emrich) – Veth (ab 73. Scharfenberger), Paul
TORE:
0:1 Sebastian Stanjek (12.)
1:1 Dino Toppmöller (72., Foulelfmeter)
2:1 Alexander Adrian (78.)
3:1 Tommy Toppmöller (90.)
Schiedsrichter: Dominik Pfortner (St. Nikolaus)
Kommentar verfassen