Am 25. Spieltag der Oberliga Südwest besiegte der FSV Salmrohr das Überraschungsteam Gonsenheim mit 5:2. Damit festigten die Salmrohrer ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte, für Gonsenheim dürften nun alle Titelträume ausgeträumt sein. Das Tabellenschlusslicht Eintracht Trier II musste sich beim SV Roßbach/Verscheid nach einem Last-Minute-Treffer mit 1:0 geschlagen geben.
Der gestrige Samstag dürfte den Salmrohrer Verantwortlichen gefallen haben. Zu dem tollen Fußballwetter kam eine überlegene Leistung auf dem Kunstrasen, gepaart mit tollen Toren. Dabei sah es vor der Partie abermals schlecht aus. Das anhaltende Verletzungspech schlug auch gegen Gonsenheim zu, der Winterneuzugang Tommy Toppmöller fiel aufgrund einer Bänderverletzung aus, er gesellte sich auf der Bank zu den weiteren Verletzten Kühne und Adams.
Schottes in der Startelf
Somit war Trainer Robert Jung zu Umstellungen gezwungen. Tommy Toppmöller wurde von seinem Bruder Dino im Sturmzentrum abgelöst. Im Mittelfeld feierte Markus Schottes sein Comeback in der Startelf, der durch Kreuzbandrisse gebeutelte Mitteldspieler kam in den vorherigen Partien schon zu Kurzeinsätzen. Der Stadtteilclub aus der Landeshauptstadt musste mit Rufat Dadachev auf den besten Stürmer verzichten.
Der FSV erlebte einen perfekten Start in das Spiel, nach zehn Minuten begannen die Salmtaler mit ihrem kleinen Schützenfest. Markus Schottes setzte sich auf der rechten Seite gegen mehrere Mainzer durch und hatte das Auge für den mitgelaufenen Alexander Adrian. Mit einem Kunstschuss in die linke Torecke brachte der Flügelspezialist den FSV in Führung.
Frühe Führung für den FSV
Nach dem sehenswerten Treffer plätscherte das Spiel in der Folge vor sich hin. Salmrohr spielte nicht direkt auf das zweite Tor, sondern wartete geduldig auf die sich bietenden Kontergelegenheiten. Der SV Gonsenheim, trainiert von Ex-Trierer Aydin Ay, enttäuschte. In der 30. Minute kam es ganz dick für die Gäste: Dino Toppmöller tanzte sich durch den Strafraum und konnte von zwei Gegenspieler nur durch ein Foulspiel gestoppt werden. Schiedsrichter Matthias Eidrich zeigte folgerichtig auf den Punkt, den Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst zum 2:0 Halbzeitstand.
Robert Jung war angetan von der Leistung seiner Spieler – Foto: Andreas GniffkeKurz nach dem Wiederanpfiff zeigten die Mainzer das erste Lebenszeichen. Einen Freistoß setzte Damir Bektasevic in die kurze Ecke, Torwart Kalle Kieren bekam zwar noch die Finger dazwischen, doch er konnte das Leder nicht mehr entscheidend abwehren (47.). Nun erwarteten die Zuschauer eine Aufholjagd der Gäste, doch die Mainzer blieben weiterhin harmlos. Acht Minuten nach dem Anschlusstreffer stellten die FSV’ler den alten Spielstand wieder her. Matondo Makiadi bewies ein tolles Auge und schickte Markus Bauer auf die Reise. Bauer vollendete den mustergültigen Angriff mit einem weiteren Kunstschuss zum 3:1 (55.).
Doch auch dieses Mal konnte der SV Gonsenheim wieder verkürzen. Babak Keyhanfar verwerte einen Pfostenschuss von Bektasevic (72.). Für FSV-Trainer Jung der einzige Kritikpunkt am Sieg: „Wir werden in der Hintermannschaft ein bisschen zu schnell nervös, da müssen wir noch mehr Ruhe reinbringen. Dafür haben wir in der ersten Halbzeit nichts zugelassen.“
Die Reaktion auf den Gästetreffer folgte prompt. Alexander Adrian stand zum Freistoß bereit, die gesamte Mainzer Hintermannschaft rechnete mit einem direkten Versuch. Adrian narrte die Abwehr und schickte Dino Toppmöller kurz auf der rechten Seite. Der erfahrene Goalgetter ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und traf zum 4:2 (75.). „Toppi“ machte seinem Ruf als Torjäger alle Ehre. Er erhöhte in der 80. Minute auf den 5:2 Endstand, sein fünftes Tor innerhalb von zwei Spielen.
Nächste Woche in Neunkirchen
„Das Spiel hätte heute auch 8:4 ausgehen können“, resümierte Robert Jung. In den letzten zehn Minuten ging es auf dem Platz rauf und runter. Beide Mannschaften kamen zu mehreren Chancen, die beste hatte Andreas Hesslein, dessen Schuss an die Latte knallte. „Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden und muss meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen“, sagte Jung weiter und sah mit der ansteigenden Form von Hesslein seine Abwehr stark verbessert. Im nächten Spiel müssen die Salmtaler bei Borussia Neunkirchen antreten. Gegen die Saarländer ist eine Rückkehr von Tommy Toppmöller wahrscheinlich, der Stürmer braucht nach seiner Bänderverletzung allerdings „grünes Licht“ vom Arzt. Mit einer Rückkehr der ebenfalls verletzten Kühne und Adams rechnet man im Salmtal in „frühestens drei Wochen“.
FSV Salmrohr: Kieren – Fischer, Hesslein, Meschak, Förg – Makiadi, Schraps, Bauer (77. Schmidt) ,Adrian – Schottes (57.Hohns) – Toppmöller (87. Schroeder)
SV Gonsenheim: Bylsma, Pennella (66. Acar), Rudolf, Itjeshorst, Gsimbsl – Frey, Kirn (78. Simic), Kimnach, Bektasevic – Zinnram (82. Kubis), Kayhanfar
Tore: 1:0 (10.) Adrian, 2:0 (30.) Toppmöller, 2:1 (47.) Bektasevic, 3:1 (55.) Bauer, 3:2 (72.) Keyhanfar, 4:2 (75.), 5:2 (80.) Toppmöller
Schiedsrichter: Matthias Eidrich
Zuschauer: 220
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Eintracht Trier II: Pech im Abschluss führt zur Niederlage
Am Ende jubelten aus der Sicht von U23 Herbert Herres die Falschen. Nach dem Heimsieg vom vergangenen Sonntag gegen die EGC Wirges bestätigten die jungen Trierer ihren Aufwärtstrend und waren ganz nah an einem erneuten Punktgewinn dran. Und das trotz einer angespannten Personallage: Aus der U19 standen keine Leihgaben zu Verfügung, die ebenfalls von Herres betreute Nachwuchsmannschaft spielte am Sonntag gegen Borussia Neunkirchen. Michael Dingels half in der Abwehr aus, Rene Mohsmann kehrte nach Sperre zurück ins Team. Christoph Anton dürfte der am besten zu verschmerzende Ausfall gewesen sein, der Leistungsträger der U23 feierte am Freitag sein gelungenes Debüt in der ersten Mannschaft gegen die TuS Koblenz. Auf Roßbacher Seite fehlte mit Thomas Esch der torgefährlichste Spieler der Wiedtaler.
„Ich kann meiner Mannschaft spielerisch keinen Vorwurf machen, die Niederlage war völlig unverdient“, ärgerte sich Trainer Herbert Herres nach dem Spiel. Das entscheidende Tor fiel ausgerechnet in der letzten Spielminute auf dem schlechten Roßbacher Rasen. Nach einem langen Einwurf entstand ein Gewühl im Strafraum, die „Zwote“ konnte den Ball nicht klären und Watzlawik schob den Ball hinter die Linie (90.).
Zuvor hatten die Moselstädter einige gute Gelegenheiten ausgelassen. „Wir müssen unsere Gelegenheiten besser nutzen“, gab auch Herres nach dem Spiel zu. Besart Aliu setzte einen Ball knapp neben den Pfosten, Rick Dauenhauer scheiterte frei vor Torwart Linnig. Auch Tim Hartmann hatte eine große Chance, sein Schuss sauste nur knapp über die Querlatte.
In der nächsten Woche ist mit dem Sportfreunden Köllerbach ein Abstiegskandidat im Moselstadion zu Gast. Die Saarländer haben nur noch zwei Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz. In Trier werden derweil schon die ersten Schritte für die nächste Saison gemacht. Während der Woche verlängerte Abwehrspieler David Thieser seinen auslaufenden Kontrakt. Er soll als erfahrene Stütze in der Hintermannschaft Leitfigur für die jungen Spieler bleiben.
Eintracht Trier II: Basquit – Lauer, Dingels, Thieser, Hess – Göpel, Schütz, Mohsmann (61. Balota), Dauenhauer – Hartmann, Aliu.
Tor: 1:0 (90.) Watzlawik
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