1968 spielte der SV Mehring noch auf Kreisebene, als Borussia Neunkirchen in der Bundesliga antrat. Am Sonntag gastiert der Traditionsverein auf der Lay (15 Uhr). Bereits einen Tag vorher will der FSV Salmrohr seine Siegesserie im Titel-Zweikampf bei der TSG Pfeddersheim fortsetzen (Samstag, 15.30 Uhr).
TSG Pfeddersheim – FSV Salmrohr (Samstag, 15.30 Uhr)
Der FSV Salmrohr ist in einer meisterhaften Verfassung. Vier Spiele, vier Siege und 18:2-Tore: So liest sich die Ausbeute des Titelanwärters nach der Winterpause. Der Sportliche Leiter Friedhelm Rach erkennt immer mehr einen Zweikampf mit Tabellenführer SVN Zweibrücken um den Aufstieg in die Regionalliga. Um dort weiterhin alle Karten in der eigenen Hand haben zu wollen, will Salmrohr bei der TSG Pfeddersheim seine Serie von mittlerweile fünf Erfolgen am Stück weiter ausbauen. „Pfeddersheim hat aber eine stärkere Mannschaft, als es der Tabellenplatz aussagt“, warnt Rach vor einer harten Aufgabe bei den Vorstädtern aus Worms, die sich zuletzt beachtlich von den letzten drei Mannschaften im Keller absetzen konnten. Die Gründe dafür waren zunächst eine 1:0-Sensation bei Borussia Neunkirchen, ein 0:0 gegen den SV Roßbach/Verscheid und in der Woche ein 4:2-Triumph gegen den TuS Mechtersheim. Rach fühlt sich so in seiner Einschätzung bestätigt. „Es wird kein einfaches Spiel für uns, wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen“, sagt er vor der Reise nach Pfeddersheim, das bereits vier Mal im DFB-Pokal vertreten waren.
Verzichten muss Trainer Patrick Klyk auf Matondo Makiadi, Andreas Hesslein und Sebastian Schäfer. Fragezeichen stehen hinter Marc Mees (Magen-Darm-Infekt) und Torhüter Sebastian Grub (Fußverletzung). In Daniel Ternes sieht Rach aber einen sicheren Stellvertreter hinter dem etatmäßigen Schlussmann. „Wir sind zufrieden mit seiner Entwicklung, er hat sich zuletzt gesteigert und hat unser Vertrauen.“ Verraucht ist langsam wieder die Enttäuschung über den Ausfall am Mittwoch beim 1. FC Saarbrücken II. Wenn im Pokal alles glatt laufen sollte und sogar der Finaleinzug gelingt, hätte Salmrohr in dieser Saison noch 16 Spiele vor der Brust. „Ein happiges Programm. Aber was sollen wir darüber philosophieren, wir können es nicht ändern“, meint Rach.
SV Mehring – Borussia Neunkirchen (Sonntag, 15 Uhr)
1968 kickte der SV Mehring auf Kreisebene, während Borussia Neunkirchen in der Fußball-Bundesliga auf den FC Bayern traf. 45 Jahre später reist der Traditionsverein aus dem Saarland zum Punktspiel an die Lay. „Insgesamt ist das eine tolle Aufgabe, die wir mit Spaß und Freude angehen wollen“, freut sich Dino Toppmöller auf die attraktivste Nummer der Oberliga, wenn es nach der Historie geht. Zugleich feiert der Angreifer nach dem Rücktritt von Robert Jung sein Debüt als Spielertrainer. Auch wenn der Einsatz auf dem Platz ungewiss ist. „Ich habe noch Sprunggelenksprobleme und muss am Freitag erst zum Arzt. Ich gehe aber davon aus, dass ich spielen kann.“
Das Engagement der Mannschaft lobt „Toppi“ nach der ersten Woche als Übungsleiter. „Wir haben richtig Lust, die letzten 13 Spiele zu bestreiten. Hier kann eine richtig gute Stimmung entstehen, wenn wir das Ding gemeinsam anpacken und das Unmögliche möglich machen können.“ Ein Beleg, den der A-Lizenzinhaber für die Atmosphäre anführt: Beim 4:1-Sieg der Bezirksliga-Reserve beim SV Leiwen präsentierten sich die Oberliga-Leihgaben in starker Verfassung, dazu standen viele Spieler aus der ersten Garnitur am Platz und drückten die Daumen.
Das Ziel einer offensiveren Ausrichtung verhehlt Toppmöller auch gegen Spitzenteams nicht. Neunkirchen ist Tabellendritter, hat aber mit der 0:1-Niederlage bei Spitzenreiter Zweibrücken wohl alle Aufstiegschancen verwirkt. Zwölf Punkte Rückstand sind eine Menge Holz für das Team der saarländischen Trainerlegende Dieter Ferner, den Toppmöller aus gemeinsamen Zeiten beim 1. FC Saarbrücken kennt. Bester Torjäger ist Pascal Stelletta mit zehn Treffern. Der bekannteste Akteur aus den Reihen der Borussen ist Martin Forkel, der auf 164 Zweitligaspiele (Wacker Burghausen, TuS Koblenz) kommt. „Toppi“ ist dennoch mutig: „Wir haben eine Mannschaft, die sich vor keinem verstecken muss. Oft hat nur das letzte Quäntchen gegen uns ausgeschlagen. Wenn wir vielleicht gleich ein Erfolgserlebnis feiern, können wir was in Rollen bringen.“ Bei der Vorbereitung auf Neunkirchen half auch noch der Ex-Trainer Robert Jung mit. „Er hat mir gesagt, dass er nach wie vor Gegner für uns beobachten wird, worüber ich sehr dankbar bin.“
Auch die personelle Lage hat sich etwas entspannt. Sebastian Ting kann nach einer Fersenprellung wieder mitwirken. Im Hinspiel gelang dem Mittelfeldspieler bei der 1:2-Pleite sein Traumtor aus 60 Metern, mit dem er in der ARD für das „Tor des Monats“ nominiert war (5vier berichtete). Johannes Diederich (Achillessehne) ist leicht angeschlagen. Ahmet Boussi, Domenik Kohl und Florian Lorenz traten wegen einer Erkältung unter der Woche kürzer. Erwin Bradasch, Thomas Hank, Tommy Toppmöller und Isaac Ageman (letztmals gesperrt) fehlen Mehring am Sonntag sicher.
5vier sprach vor dem Heimspiel auch mit Rückkehrer Michael Fleck. Hier geht es zum Artikel.
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