Von Stephen Weber
Der SV Mehring und der FC Arminia Ludwigshafen trennten sich am 2. Spieltag der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar mit einem spektakulären 4:4-Unentschieden. Doch trotz der vielen Tore war es ein bitteres Ergebnis für die Mehringer, die erst in der Nachspielzeit der Begegnung den finalen Ausgleich kassierten.
Während auf der Lay die Sonne schien, startete Mehring wie ein Blitz. Es waren keine 30 Sekunden gespielt, da zog Tommy Toppmöller einfach mal aus der zweiten Reihe ab – ein Schuss, den FCA-Schlussmann Peter Klug nur Abklatschen lassen konnte. Der Ball landete genau vor Carsten Cordier, der trocken zum 1:0 abschloss (1.). Mit der Führung im Gepäck trat der SVM von Beginn an die anschließenden Minuten äußerst selbstbewusst auf. Erst vergab Sebastian Ting die nächste große Möglichkeit (10.), ehe Toppmöller mit einem Kopfball das 2:0 markierte (15.).
Statt durch den komfortablen Vorsprung weitere Stabilität zu gewinnen, brachte ein individuelle Fehler die Ludwigshafener zurück in die Partie: Markus Schottes vertändelte leichtfertig als letzter Mann den Ball, Tim Amberger startete frei durch und schob souverän zum 1:2 seiner Farben ein (17.). Danach ereignete sich ein Chancen-Festival auf beiden Seiten, das durch das fahrige Defensivverhalten der jeweiligen Oberliga-Teams ermöglicht wurde – mit dem Ausgleich für Ludwigshafen als Resultat. Nico Mueller köpfte nach einer Ecke den 2:2-Einstand der Gäste (28.).SVM-Teamchef Dino Toppmöller versah die Partie nach Abpfiff mit dem prädikat „komisch“. Und mehr noch: „Wir haben insgesamt gut angefangen und wussten, dass der Gegner spielstark ist. Der Einbruch nach der frühen Führung ist für mich unerklärlich.“
Tore und Chancen im Minutentakt
Mehring verzeichnete vor der Pause zunächst noch einen Lattentreffer durch Hesslein (36) und schließlich die erneute Führung durch Christoph Eifel. Der Ludwigshafener Daniel Eppel bremste Eifel regelwidrig im eigenen Strafraum und der Gefoulte verwandelte im Anschluss den fälligen Elfmeter zum 3:2 (40.). Amberger hatte zwar noch eine Gelegenheit vor dem Pausenpfiff für die Armina, die allerdings vom glänzend reagierenden Basquit vereitelt werden konnte (45.). FCA-Trainer Thomas Fichtner ordnete die Begegnung mit sachlichen Worten ein: „Wir haben heute bei hohen Temperaturen richtigen Sommerfußball mit vielen Toren gesehen. Unsere Defensive hat nicht gut gestanden. Trotzdem muss ich der gesamten Mannschaft ein Kompliment aussprechen, dass sie immer wieder zurückgekommen ist und stets an sich selbst geglaubt hat. Deshalb bin auch auch zufrieden mit dem Ergebnis.“
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel glich sich nämlich das Spiel wieder aus. Pechvogel Eppel zirkelte das Spielgerät im SVM-Strafraum mit viel Effet zum 3:3 in den Winkel (46.). Beide Vereinen agierten wie in der ersten Halbzeit weiterhin mit offenem Visier, weshalb ein Tor jederzeit in der Luft lag. In der 59. Minuten war es dann wieder soweit: Langer Ball von Andreas Hesslein auf Mario Kön, der per Kopf auf Toppmöller ablegte und den der Stürmer mit seinem zweiten Treffer des Tages zum 4:3 abschloss (59.).
Der späte Ausgleich
Danach waren die Gastgeber nahe daran, die Vorentscheidung herbeizuführen. Aber Ting (67.) und Simon Monzel (69., 70.) vergaben innerhalb kürzester Zeit aussichtsreiche Möglichkeiten. Auf der anderen Seite scheiterte Amberger erst an Basquit (74.), kurz darauf am Innenpfosten (88.). Ludwigshafen warf in der Nachspielzeit schließlich alles in den Angriff und wurde für das leidenschaftliche Engagement mit dem späten Ausgleich belohnt. Steffen Litzel nutzte die Verwirrung im Mehringer Strafraum, um zum 4:4 einzuschieben (90.+).
Der finale Höhepunkt einer atemberaubenden Partie, die von vielen Chancen und individuellen Fehlern lebte und die mit einer leistungsgerechten Punkteteilung endete. SVM-Coach Toppmöller war dennoch gefrustet aufgrund der verpassten drei Punkte, sagte aber auch: „Natürlich ist ein Treffer in der letzten Minute immer bitter, trotzdem muss man als Fazit ziehen, dass das Unentschieden verdient ist und wir nun einen Punkt mehr auf dem Konto haben.“
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Statistik
SV Mehring: Basquit – Diederich, Hesslein, Kön, Eifel – Schottes (52. Meyer), Cordier – Kohl, Ting, Monzel (81. Müller) – T. Toppmöller
Tore: 1:0 Carsten Codier (1.), 2:0 Tommy Toppmöller (11.), 2:1 Tim Amberger (17.), 22: Kai Mueller (28.), 3:2 Christoph Eifel (Foulelfmeter, 40.), 3:3 Daniel Eppel (46.), 4:3 Tommy Toppmöller (59.), 4:4 Steffen Litzel (90.+)
Schiedsrichter: Thorsten Rock
Zuschauer: 352
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