Ein torreiches Wochenende für die Oberligamannschaften aus Trier und Salmrohr: Der Trierer U23 gelang der vierte Saisonsieg, der FSV antwortete auf die Heimniederlage gegen Zweibrücken mit einem 1:3 Auswärtssieg. Während es bei der Eintracht hauptsächlich darum geht, sich aufrichtig aus der Oberliga zu verabschieden, war der Auswärtssieg für die Salmtaler ein wichtiger Schritt.
Die Formkurve zeigt in Trier wieder nach oben: Die „Zwote“ der Eintracht kämpfte sich nach kuriosen Spielverlauf mit großer Leidenschaft zum ersten Sieg im Jahr 2012. Nach einem zuletzt guten Heimspiel gegen die TuS Mechtersheim (2:2) war mit der EGC Wirges ein weiteres Team aus der unteren Tabellenregion zu Gast. Am letzten Wochenende verlor die U23 mit 3:0 in Hauenstein.
Trainer Herbert Herrres stand heute unter Doppelbelastung. Um 12:30 Uhr spielte er noch mit der U19 in Worms (2:1 Niederlage), vier Stunden später stand er an der Seitenlinie am Moselstadion. Die Doppelbesetzung machte sich auch im Kader der U23 bemerkbar, die mit nur zwei Feldspielern auf der Bank bestückt war. In den vorherigen Spielen waren die U19-Spieler Sözen, Spang und Braun zu gerngesehenen Dauergästen geworden. Dafür bekam man Hilfe aus der Profimannschaft, Olivier Mvondo und Tolgay Asma sollten Spielpraxis in der Oberliga sammeln. Verzichten musste Interimscoach Herres unter anderem auf Balota(Trainingsrückstand), Diakite und Rene Mohsmann (Sperre).
Eines kann man der Trierer U23 trotz des letzten Tabellenplatzes nicht absprechen: Die Zuschauer sehen oft eine engagierte Mannschaft, auch Tore gibt es viele zu bestaunen. Leider stand die Elf von der Mosel viel zu oft mit leeren Händen da, zu häufig brachten sich die Nachwuchskicker durch individuelle Fehler um ihren eigenen Lohn. Auch heute ging es heiß her, den besseren Start erwischten aber die jungen Trierer.
Führung für Trier
In der ersten Viertelstunde hatte die Eintracht leichte Feldvorteile, ohne aber zwingende Aktionen in der Offensive einzuleiten. Erst eine Standardsituation brachte den Schlüssel zum Erfolg. Tim Hartmann trat eine scharfe Ecke von der rechten Seite, die Rückkehrer Pitt Hess mit dem Kopf verwerten konnte. Kurz gab es Konfusion über die Gültigkeit des Treffers, denn Gästetorwart Agim Dushica behauptete vehement den Ball noch vor der Linie geklärt zu haben. Das letzte Wort hatte Schiedsrichter Dominik Pfortner, der auf „Tor“ entschied (16.).
Das Tor war gleichbedeutend mit einem Weckruf für die Gäste, die nun besser ins Spiel kamen. Die Westerwälder brauchen dringend Punkte im Abstiegskampf, mit dieser Pflicht im Hinterkopf drängten sie auf den Ausgleich. Der agile Daniel Bode tauchte gleich zweimal gefährlich vor dem Trierer Kasten auf, das eine Mal verpasste er nach Freistoß nur knapp den Ball, beim zweiten Versuch scheiterte der Stürmer an Torhüter Philipp Basquit.
Wirges mit vielen Chancen
In der 28. Spielminute klingelte es schließlich im Kasten der Eintracht. Dem Tor voraus gingen gleich zwei individuelle Fehler in der Hintermannschaft. Zuerst behinderten sich Schütz und Hess gegenseitig bei einem Klärungsversuch per Kopf. Der daraus resultierende Angriff mündete in einen Freistoß, den Torwart Basquit durch die Hände rollen ließ. Der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich für Westerwälder. Kurz vor der Pause hatte erneut der auffälige Daniel Bode die Chance auf 1:2 zu erhöhen, wieder scheiterte er am Trierer Torwart.
Nach der Halbzeit kamen die Hausherren frischer aus den Umkleiden. In der 47. Minuten gab es eine Doppelchance zur Führung. Zuerst kombinierten sich Hess und Anton durch die Abwehr der Gäste, das Zuspiel konnte der mittig postieret Besart Aliu nicht verwerten. Im direkten Anschluss war es Peter Lauer, der den Gästekeeper mit einem Distanzschuss zu einer guten Parade zwang. Auch die Profileihgabe Tolgay Asma näherte sich mit einem tollen Freistoß dem 2:1 an (57.).Im weiteren Spielverlauf erspielten sich beide Mannschaften Chancen zum Führungstreffer, wobei Wirges zu den klareren Torchancen kam. Die Westerwälder ließen mehrere Gelegenheiten aus, um das Spiel für sich zu entscheiden. Immer wieder rückte Torwart Philipp Basquit in dem Mittelpunkt. Der Schlussmann verschuldete zwar das 1:1, doch nun entschärfte er viele Torgelegenheiten der Gäste. Leider war er auch in der 77. Minute beteiligt, als er und die gesamte Abwehr schlecht aussah. Labinot Prenku nutzte das falsche Herauslaufen des Trierer Torhüters zum 1:2 Führungstreffer.
Furiose Schlussphase
In der Schlussphase machte die Eintracht das, was sie in den vorherigen Spielen nicht getan hatte. Heute schaffte sie es, das Spiel mit ein bisschen Glück für sich zu entscheiden. Christoph Anton narrte in der 80. Spielminute zwei Gegenspieler, sein wahrscheinlich ungefährlicher Torschuss wurde von Kodai Stalph abgefälscht und flog unhaltbar über den Torwart. Zwei Minuten gelang der U23 das Siegtor: Olivier Mvondo wurde im Strafraum zu Fall gebracht, den berechtigen Elfmeter verwandelte Tolgay Asma sich zum 3:2 Endstand.
„Wir haben heute wie immer engagiert gespielt und uns endlich einmal selbst belohnt“, freute sich Coach Herbert Herres nach dem Spiel, für den der Sonntag nach der Niederlage für seine U19 noch versöhnlich endete. Fair gab er aber auch zu, dass „der Sieg etwas glücklich war“. In der nächsten Woche muss die U23 ins Wiedtal, dort tritt die Eintracht gegen den SV Roßbach/Verscheid an.
Eintracht Trier II: Basquit – Mohsmann, Lauer, Thieser, Schütz- Hess, Asma – Mvondo, Anton, Hartmann- Aliu
EGC Wirges: Dushica – Hannappel, Dervishay (62.Prenku), Kneuper, Stalph – Meinert, Peters – Haubrich, Pineker , Finkenbusch – Bode (72.Freisberg).
Besondere Vorkomnisse: gelb-rote Karte für Hannapel (87.)
Tore: 1:0 (16.) Hess, 1:1 (28.) Haubrich, 1:2 (77.) Prenko, 2:2 (80.) Anton, 3:2 (86.) Asma
FSV Salmrohr: Brillianter Toppmöller führt den FSV zum Sieg
Beim FSV stehen zurzeit anstrengenden Wochen an. Am letzten Wochenende verloren Sie Salmtaler gegen eines der akutell stärksten Teams der Oberliga mit 0:1, gestern trat man bei Arminia Ludwigshafen an. Die Aufsteiger aus der Chemiestadt überraschten dieses Jahr die gesamte Oberliga und belegen stetig Plätze unter den ersten vier.
Personell gibt es beim FSV nichts Neues zu berichten: Die Situation bleibt angespannt. In Ludwigshafen musste Julian Hons studienbedingt passen, für ihn kam Andreas Hesslein zurück. Der Defensivspezialist meldete sich erst am Freitag fit, aus Mangel von Alternativen musste er direkt in der Startelf ran. „Wir mussten nun schon zum sechsten Mal die Abwehr ändern“, klagte Trainer Robert Jung.
Das Spiel startete mit dem schnellen Rückstand für den FSV, ein Doppelfehler ermöglichte den Arminen einen optimalen Start in das Spiel. Zuerst spielte Mathias Fischer einen Fehlpass, dann trat Matondo Makiadi in der Folge über den Ball. Kai Mueller nutzte den Fauxpas zum 1:0 (12.). Erst durch eine persönliche Einzelleistung von Leader Dino Toppmöller kam Salmrohr auf die Siegerstraße. Der Toptorjäger bewies abermals seine hohe individuelle Qualität, in dem er zwei Spieler mit dem Rücken zugewandt ausspielte und eiskalt in die rechte Ecke verwandelte. „Hier muss ich meiner Elf ein großes Kompliment machen! Das war das erste Mal, dass wir das Spiel umbiegen konnten“, lobte Trainer Jung seine Mannschaft. „Das war heute eine richtige Elf, die sehr gut zusammengearbeitet hat!“
Nach dem Ausgleich war Salmrohr die spielbestimmende Mannschaft. Immer wieder kombinierten sie sich in Richtung des Ludwigshafener Tores, wobei besonders die Spieler Toppmöller, Adrian und die beiden Außenspieler Bauer und Makiadi herausstachen. „Wir wollten das Spiel mit einem ruhigen Spielaufbau von hinten beherrschen, das ist uns sehr gut gelungen“, analysierte Robert Jung nach dem Spiel. Vor der Halbzeit ließ der gut aufspielende Makiadi eine aussichtsreiche Chance zur Führung liegen.
Doch der zweite Treffer folgte wenig später in der zweiten Halbzeit. In der 70. Minute glänzte erneute Dino Toppmöller mit einem tollen Pass auf Makiadi: Der verdiente Führungstreffer für die Salmtaler-Elf. Das wollte die Heimelf nicht so stehen lassen und investierte viel um das Spiel noch umzubiegen. Die Viererkette wurde zur Dreierkette umfunktioniert, ein „Sechser“ wurde zudem für eine weitere Offensivkraft geopfert. Doch auch jetzt behielt der FSV die Oberhand, die durch den Offensivdrang entstehenden Räume kamen der Konterstärke der Salmrohrer entgegen. Wieder konnte Dino Toppmöller brillieren, einen Lupfer von Markus Bauer in die Schnittstelle der Abwehr konnte der Ex-Profi zum 3:1 Endstand nutzen. „Wir haben mit dem Sieg unsere Auswärtsstärke unter Beweis gestellt“, sagte Robert Jung gegenüber 5vier.
Am nächsten Samstag tritt der FSV Salmrohr auf dem heimischen Kunstrasen gegen den von Ex-Trierer Aydin Ay trainierten SV Gonsenheim an. Mit den Mainzern steht den Salmtalern nun schon das dritte Team aus der oberen Tabellenregion gegenüber.
FSV Salmrohr: Kieren – Fischer, Meschak, Förg, Adrian – Schraps, Hesslein – Makiadi (87.Schmidt), D.Toppmöller, Bauer (89. Lebenstedt) – T.Toppmöller (82.Schottes)
Tore: 1:0 (12.) Leithmann, 1:1 (29.) D.Toppmöller, 1:2 (70.) Makiadi, 1:3 (86.) D.Toppmöller
Kommentar verfassen