Aus Salmrohr berichtet Florian Schlecht
Elfmeter-Lotterie ohne Fortune: Der FSV Salmrohr unterlag im Endspiel des Oddset-Cups dem SC Hauenstein. Der Tag zeigte dennoch, dass der Fußball-Oberligist in der neuen Saison wieder ein gewichtiges Wörtchen in der Spitzengruppe mitreden kann. Dazu soll auch Lars Schäfer beitragen, der nach dem Turnier als Neuzugang vorgestellt wurde.
Elfmeterschießen ist hinlänglich eine Lotterie, in der es glückliche Gewinner und unglückliche Verlierer gibt. Da der Oddset-Cup aber nur ein Vorbereitungsturnier auf die Oberliga-Saison war, konnte der FSV Salmrohr die Rolle des Leidtragenden nach der 7:8-Niederlage vom Punkt gegen den SC Hauenstein verkraften. Daniel Schraps, der schon fast auf dem Weg in die Kabine war und sich erneut sein Trikot überziehen musste, vergab den letzten Elfmeter. Der Kapitän zielte zu präzise und traf nur die Latte. „Ich stand eigentlich schon unter der Dusche und dachte nicht, dass ich noch schießen muss“, nahm „Schrappo“ den Fehlversuch sogar mit einem Lächeln hin. Nach 45 Minuten hatte es 0:0 gestanden.
Salmrohr musste sich so beim Blitzturnier im heimischen Stadion mit dem zweiten Platz begnügen, der dennoch mit 1.750 Euro belohnt wurde. Beim Elfmeterschießen gaben sich jeweils die ersten fünf Spieler beider Teams nervenstark, ehe Julian Bidon an Raphael Marhöfer scheiterte. Da FSV-Torhüter Sebastian Grub direkt im Anschluss glänzend gegen Eric Veth parierte, wurde das Roulette fortgesetzt. Mit dem besseren Ende für Hauenstein. „Wir haben sehr gut gespielt, aber am Ende leider Pech gehabt“, befand der Sportliche Leiter Friedhelm Rach, der mit dem Auftreten vor dem Oberliga-Start am Freitag gegen den SV Mehring zufrieden war.
Lars Schäfer unterschreibt bis 2015
Zudem wurde Salmrohr, wie im Vorfeld von 5vier berichtet, auf dem Transfermarkt erneut aktiv. Lars Schäfer (30) hat bei dem Verein einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieben. Der Allrounder, der als Außenverteidiger und im Mittelfeld einsetzbar ist, ist in der Region ein bekanntes Gesicht. Von 2007 bis 2010 spielte er für Eintracht Trier, zuletzt lief er für den luxemburgischen Erstligisten Swift Hesperange auf. Am Montag soll auch die Entscheidung bei Murat Adigüzel fallen. Beim Angreifer, der in der vergangenen Saison noch für den Aufstiegsrivalen SVN Zweibrücken spielte, hängt die Zusage noch an einer Arbeitsstelle.
Beim Blitzturnier in Salmrohr wirkte der 21-Jährige schon mit. Und demonstrierte, dass er in vorderster Front eine echte Verstärkung für den Oberligisten sein kann. Im Auftaktspiel gegen Borussia Neunkirchen traf er zur Führung. Robin Mertinitz legte wenig später mit einem 22-Meter-Schuss nach. 2:0 – der Sack war zu, das Heimteam im Endspiel. Hauenstein folgte dem Team von Patrick Klyk. Nico Pfrengle gelang der einzige Treffer beim 1:0 gegen Saarbrücken II, das sich durch einen eigenen 1:0-Erfolg gegen Neunkirchen (Tor: Roman Hanschitz) wiederum den dritten Platz des Oddset-Cups belegte.
Das Finale war dann ein offener Schlagabtausch. Beide Teams hatten die Riesenchance zur Führung, trafen aber nur das Aluminium. Matondo Makiadi war nach einem Abpraller vom Torwart schon auf und durch, traf aber völlig freistehend vor dem Gehäuse nur den Pfosten (10.). Felix Burkhard setzte dagegen einen traumhaften Flugkopfball nur an die Latte (18.). Ansonsten zeichneten sich die Torhüter aus. Sebastian Grub wehrte kurz vor Schluss mit einer Fußabwehr gegen den durchgestarteten Dennis Krob ab (43.), Gästekeeper Marhöfer hielt eine stramme Abnahme von Alexander Adrian aus 25 Metern ganz fest in den Armen (40.). Danach ging es ins Elfmeterschießen.
Ambitionen und Warnungen
„Das hat Spaß gemacht, hier standen zwei sehr gute Mannschaften auf dem Platz“, befand Sascha Hildmann, der Trainer des SC Hauenstein. Tatsächlich war das Spiel eine echte Standortbestimmung, gelten die Finalisten doch als heiße Aufstiegsaspiranten in der Oberliga. „Es ist logisch, dass wir als Dritter des Vorjahres nun nicht davon reden, Zwölfter werden zu wollen. Wir wollen vorne mitspielen, aber es kommt auch viel auf Faktoren wie Verletzungen an“, so Hildmann.
Patrick Klyk, der Coach des FSV Salmrohr konterte frech: „Sascha hat sich jetzt ja als Favorit geoutet“, scherzte er, um dann die eigenen Ansprüche zu untermauern. „Wir haben in der letzten Saison eine gute Rolle gespielt und sind knapp gescheitert. Wir haben wieder eine Mannschaft, die vorne dabei sein kann. Aber wir brauchen einen guten Start und müssen uns klar darüber sein, dass wir in jedem Spiel gejagt werden.“
Eine Neuerung ermöglicht übrigens auch dem Vizemeister der Saison 2013/14 den Sprung in die Regionalliga: Die Zweitplatzierten der Oberligen Rheinland-Pfalz/Saar, Baden-Württemberg und Hessen spielen in einer Relegationsrunde einen weiteren Aufsteiger aus.
Eher pessimistisch äußerte sich Dieter Ferner über die Chancen seines Teams, in der Spitzengruppe zu landen: „In der Besetzung, die wir jetzt haben, geht es nur darum, die Klasse zu halten. Wir haben eine komplette Mannschaft verloren. Die Leute im Saarland wissen, was hier im Verein los ist. Von Tradition alleine kann keiner leben“, so der Trainer von Borussia Neunkirchen.
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Die Ergebnisse des Oddset-Cups:
Halbfinale 1: FSV Salmrohr – Borussia Neunkirchen 2:0 (Tore: Adigüzel, Mertinitz)
Halbfinale 2: SC Hauenstein – 1. FC Saarbrücken II 1:0 (Tor: Pfrengle)
Spiel um Platz 3: 1. FC Saarbrücken II – Borussia Neunkirchen 1:0 (Tor: Hanschitz)
Finale: FSV Salmrohr – SC Hauenstein 0:0 / 7:8 nach Elfmeterschießen
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